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Fünfjahresbericht der Unfallstatistik UVG 1998 – 2002: Verkehrsunfälle verursachen immer höhere Kosten

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Luzern (ots)

Hinweis: Tabellen zu dieser Medienmitteilung können im pdf-Format unter 
      www.newsaktuell.ch/d kostenlos heruntergeladen werden.
Noch nie wurden so viele Freizeitunfälle
registriert wie 2003. Personen mit hoher Unfallhäufigkeit im Beruf 
verursachen auch mehr Freizeitunfälle. Dies ist dem neuen 
Fünfjahresbericht der Unfallstatistik zu entnehmen.
477 000 Freizeitunfälle haben die Schweizer Unfallversicherer im 
vergangenen Jahr registriert – so viele wie noch nie seit der 
Einführung des Unfallversicherungsgesetzes (UVG) im Jahr 1984. Trotz 
dieses Höchststandes liegt die Gesamtzahl aller neu registrierten 
Unfälle und Berufskrankheiten mit 753 000 deutlich unter den 
Rekordjahren 1986 bis 1992. Grund dafür ist der erfreuliche Rückgang 
der Berufsunfälle, die mit 257 000 einen neuen Tiefststand erreicht 
haben. Für den Rückgang der Berufsunfälle verantwortlich sind 
hauptsächlich die Präventionsmassnahmen sowie der Rückgang des 
Berufsunfallrisikos durch die strukturelle Veränderung der 
Wirtschaft. So hat die Zahl der Vollbeschäftigten im 
Produktionssektor zwischen 1990 und 2002 um 20 Prozent abgenommen. 
Im Dienstleistungssektor, der ein wesentlich tieferes Unfallrisiko 
aufweist, hat sie gleichzeitig um 15 Prozent zugenommen. Eine Rolle 
spielt auch die veränderte Zusammensetzung der Erwerbstätigen. Der 
Anteil der Jungen geht zurück, jener der Frauen nimmt zu. Junge 
verursachen mehr Unfälle als Ältere, Frauen weniger als Männer.
Rekordhohe Kostensteigerung 
Besorgnis erregend ist die Kostensteigerung. 2002 wurden von den UVG-
Versicherern 4.2 Milliarden Franken aufgewendet. Das sind 8.7 
Prozent mehr als im Vorjahr und damit die höchste jährliche 
Zuwachsrate seit 1992. Rund 61 Prozent der Kosten entfallen auf die 
Nichtberufsunfallversicherung (NBUV), 36 Prozent auf die 
Berufsunfallversicherung (BUV) und 3 Prozent auf die Versicherung 
für Arbeitslose (UVAL). Von den 4.2 Milliarden Franken Gesamtkosten 
entfällt nur gut ein Drittel auf Unfälle, die im Jahr 2002 
registriert und anerkannt wurden. Fast zwei Drittel stammen von 
älteren Fällen. Eine Ab- oder Zunahme der Unfälle wirkt sich 
demzufolge erst mit einiger Verzögerung auf die Kosten aus. Bei den 
Freizeitunfällen kommen die Verkehrsunfälle besonders teuer zu 
stehen. Sie sind durchschnittlich gut drei Mal teurer als die 
übrigen Freizeitunfälle und haben 2002 erstmals Kosten von mehr als 
einer Milliarde Franken verursacht. Das sind 41 Prozent der gesamten 
NBUV-Versicherungsleistungen.
Die Sportunfälle machen rund ein Viertel aus. Somit verursachen 
Verkehrs- und Sportunfälle zusammen zwei Drittel der Kosten der 
Freizeitunfälle. Neben den direkten Kosten, die von den UVG- 
Versicherern getragen werden, verursachen die Unfälle und 
Berufskrankheiten noch weit höhere indirekte Kosten, beispielsweise 
durch Produktionsausfälle und Sachschäden. Die gesamten 
volkswirtschaftlichen Kosten der Unfälle betragen rund das 3.5-fache 
der direkten Kosten.
Ungleiche Kostenverteilung 
Je nach Fall können die Kosten von wenigen Franken bis über eine 
Million betragen. 80 Prozent der weniger teuren Fälle machen 
zusammen lediglich rund 10 Prozent der Gesamtkosten aus. Das eine 
Prozent der teuersten Fälle verursacht hingegen rund 55 Prozent der 
Kosten. Dabei handelt es sich um Unfälle oder Berufskrankheiten mit 
Invaliden- oder Hinterlassenenrenten. Männer weisen deutlich höhere 
Fallkosten auf als Frauen, was nicht zuletzt auf ein 
unterschiedliches Lohnniveau zurückzuführen ist. Auch das Alter 
spielt eine Rolle: Die Fallkosten von 55- bis 64-Jährigen liegen ein 
Mehrfaches über denjenigen von 15- bis 24-Jährigen, was ebenfalls 
mit dem versicherten Verdienst, aber auch mit der längeren 
Genesungsdauer zusammenhängt.
Neue Analysemöglichkeiten 
Dank der Volkszählung 2000 lassen sich erstmals in der Schweiz die 
Unfallhäufigkeiten verschiedener Berufsgruppen unter 
Berücksichtigung von Alter, Geschlecht und Staatsangehörigkeit 
miteinander vergleichen. Es kann auch erstmals eindeutig aufgezeigt 
werden, dass Personen mit grosser Unfallhäufigkeit im Beruf auch 
mehr Freizeitunfälle verursachen.
(Infobox 1)
   Unfallstatistik UVG 1998 - 2002 
Die Kommission für die Statistik der Unfallversicherung (KSUV) gibt 
alle fünf Jahre einen ausführlichen Bericht zur Unfallstatistik 
heraus. Der Fünfjahresbericht basiert auf den Ergebnissen aller rund 
40 UVG–Versicherer, die Arbeitnehmer und registrierte 
Stellensuchende obligatorisch gegen Berufs- und Freizeitunfälle 
versichern. In zehn Kapiteln werden darin die wichtigsten Aspekte 
der Unfallstatistik dargestellt und die Entwicklung der zentralen 
Kenngrössen nachgezeichnet. Der Tabellenanhang bietet einen 
umfassenden Überblick über die verfügbaren Statistiken zum 
Versicherungsbestand, zu den Fällen und Kosten sowie zur 
Unfallprophylaxe.
(Infobox 2)
   Erfolgreiche Prävention 
Freizeitunfälle verursachen in vielen Betrieben weit mehr Absenzen 
als Berufsunfälle. Und sie sind auch teurer. Deshalb hat die 
Verhütung von Freizeitunfällen zentrale Bedeutung. Ein Beispiel für 
wirksame Präventionsmassnahmen ist die Aktion «Sicherheit bei 
Grümpelturnieren» der Suva. Bei den von der Suva betreuten Turnieren 
betrug das Unfallrisiko 4.3 Unfälle pro 1000 Spieler, bei den nicht 
betreuten 16.7 Unfälle pro 1000 Spieler. Bei der Prävention von 
Berufsunfällen sind systematische Sicherheitskonzepte in den 
Betrieben unabdingbar. Aber auch klare, nachvollziehbare 
Vorschriften sind nötig. Ein Beispiel: Seit Juli 2000 besteht eine 
Schutzhelmpflicht auf Baustellen. Bereits ein Jahr später hat sich 
der Anteil der Kopfverletzungen an den Berufsunfällen im 
Bauhauptgewerbe auf das Niveau des Baunebengewerbes und der übrigen 
bei der Suva versicherten Branchen gesenkt.
Bezugsquellen: 
Der Fünfjahresbericht UVG 1998 – 2002 kann bestellt werden als 
Printversion oder als PDF (880 KB) bei:
Schweizerische Unfallversicherungsanstalt Suva, Public Relations, 
6002 Luzern Telefon: 041 419 56 26, Telefax: 041 419 60 62, 
E-Mail:  pr@suva.ch
Internet: www.unfallstatistik.ch, www.suva.ch
Die französische Ausgabe erscheint im Dezember 2004
Auskünfte an Medienschaffende erteilen: 
Deutsch:
Dr. Bruno Lanfranconi, Versicherungstechnik, Bereich Statistik, 
Suva, Fluhmattstrasse 1, 6002 Luzern. Telefon 041 419 57 83, Fax 041 
419 59 41, E-Mail:  bruno.lanfranconi@suva.ch
Französisch:
Alois Fässler, Versicherungstechnik, Bereich Statistik, Suva, 
Fluhmattstrasse 1, 6002 Luzern. Telefon 041 419 56 98, Fax 041 419 
59 41, E-Mail:  alois.faessler@suva.ch
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