Alarmierende Werte beim Reifendruck - Messungen auch in der Schweiz
Bern (ots)
Europaweit wird mit zu wenig Reifendruck gefahren. Alarmierend sind die Zahlen in Frankreich, Deutschland, Osteuropa und der Schweiz. 2002 kam eine Messung der Stadt Basel bei 7999 Personenwagen auf 67 Prozent schlecht gepumpte Reifen. Laut den Strassenverkehrsunfall-Zahlen des Bundesamtes für Statistik BFS waren zwischen 1992 und 2002 2222 Personen in Unfälle mit Reifendefekt oder Luftverlust verwickelt. Die Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu vermutet, dass die BFS-Statistik das tatsächliche Ausmass unterschätzt. Gemäss einer neuseeländischen Studie wird das Unfallrisiko fast verdoppelt, wenn der Reifendruck in den letzen drei Monaten nicht kontrolliert wurde. Michelin startete 2003 europaweit eine jährliche Reifendruckmessung. Erste Ergebnisse einer kürzlichen Stichprobe in der Schweiz zeigen, dass die Automobilisten sensibilisiert sind.
78 Prozent mit falschem Luftdruck unterwegs
Hintergrund für die europaweit geplante Aktion von Michelin sind alarmierende Zahlen aus Frankreich: Dort ergaben im Vorjahr landesweite Reifendruckprüfungen, dass 78 Prozent aller Personenwagen mit zu niedrigem Luftdruck unterwegs sind. Allein in Deutschland ereignen sich - laut Angaben des statistischen Bundesamtes für das Jahr 2003 - täglich vier Unfälle mit Personenschäden, die auf technische Mängel an Reifen bzw. schlechte Wartung zurückzuführen sind. Wer mit falschem Luftdruck fährt, riskiert nicht nur einen Reifenschaden, sondern beeinflusst auch Faktoren wie Fahrstabilität, Bremsweg, Treibstoffverbrauch und Reifenverschleiss des Fahrzeugs.
Aktion "Wir machen Druck" in der Schweiz gestartet
Am 24. und 25. Juni fand auf der Autobahnraststätte Grauholz bei Bern eine erste Stichprobe bei Schweizer Fahrzeugen statt. Im Jahr 2005 ist eine grossangelegte Reifendruckmessung geplant, um repräsentative Zahlen zu erhalten. 145 Personenwagen wurden kontrolliert. Bei 10 Prozent der Fahrzeuge wurde ein zu hoher Luftdruck festgestellt. Bei 63 Prozent war der Reifendruck korrekt. 27 Prozent der Fahrzeuge waren mit zu wenig Reifendruck unterwegs. Bei 13 Prozent war der Wert bedenklich (0,3 bis 0,4 bar zu wenig), bei 11 Prozent bereits gefährlich (0,5 bis 0,9 bar zu wenig) und bei 3 Prozent, entsprechend 5 Autos, war mit einer Abweichung von 1,0 bar und mehr der Luftdruck im sehr gefährlichen Bereich. Das verhältnismässig positive Ergebnis darf nicht überbewertet werden. Eine im Jahr 2002 durchgeführte Aktion des Amtes für Umwelt und Energie des Kantons Basel Stadt zeigte, dass von 7999 Autos 67 Prozent mit zu wenig Reifendruck unterwegs waren.
Michelin erhofft sich durch Aktion "Wir machen Druck" eine höhere Sensibilität beim Thema Reifendruck und will insbesondere vor der grossen Reisesaison mit stark beladenen Fahrzeugen an das Sicherheitsbewusstsein der Automobilisten appellieren. Volllast bedingt grundsätzlich einen höheren Reifendruck.
Die Ergebnisse im Ausland sind unterschiedlich. Im vergangenen Jahr wurden in Frankreich 2768 Autos kontrolliert. Von den 77,64 Prozent der Fahrzeuge, die mit zu geringem Druck fuhren, lagen 26,88 Prozent im bedenklichen, 37,07 Prozent im gefährlichen und 13,69 Prozent im sehr gefährlichen Bereich. In Deutschland und Osteuropa sind die Werte ähnlich alarmierend.
Gemäss Studien von Michelin sind rund 50 Prozent aller Unfälle mit Reifenschäden durch regelmässige Reifendruckkontrollen vermeidbar. Der korrekte Reifendruck ist zudem treibstoffsparend und damit umweltschonend. Schon 0,4 bar Reifendruck unter der Angabe des Fahrzeugherstellers bedeutet einen bis zu 4 Prozent höheren Treibstoffverbrauch.
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