pharmaSuisse - Schweizerischer Apotheker Verband / Société suisse des Pharmaciens
Schweizerischer Apothekerverband: Demonstration der Hausärzte am 1. April - Warnung vor Sanierungsabsichten via Medikamentenverkauf
Bern-Liebefeld (ots)
Hausärzte erheben Anspruch auf gerechte Entlöhnung. Der SAV unterstützt das Anliegen ausdrücklich. Korrekturen sind in einer Anpassung der Tarmed-Tarife zu suchen und nicht in der Ausweitung des Medikamentenverkaufs. Der SAV warnt vor Modellen, welche die Vorteile der bewährten Aufgabenteilung Arzt-Apotheker gefährden.
Am 1. April demonstrieren in Bern Hausärzte für mehr Lohn. Der SAV vertritt die Haltung, dass die aufwendige Ausbildung und sehr grosse Verantwortung des Arztberufes angemessen zu honorieren ist. Wenn das heutige System Lücken oder Benachteiligungen zur Folge hat, soll dies mittels Anpassungen der Tarife in Tarmed korrigiert werden.
Im Anhang zur Petition wird aber die Selbstdispensation, der Verkauf von Medikamenten in der Arztpraxis, als Mittel zur finanziellen Sanierung gefordert. Es ist darauf hinzuweisen, dass diese Praktiken von der WHO als 'verkehrte finanzielle Anreize' (perverse financial incentives) bezeichnet und weltweit bekämpft werden. Der SAV lehnt die Stossrichtung, wonach ein Arzt die finanzielle Sanierung seiner Praxis mit dem Verkauf von Medikamenten betreibt, kategorisch ab. Das Risiko des Missbrauchs eines staatlichen Verschreibungsmonopols ist evident. Sobald ein Arzt in Finanznöten steckt, ist seine Unabhängigkeit bei der Verschreibung von Medikamenten nicht mehr gegeben, wenn er daran verdienen kann. Der SAV unterstützt daher die Forderung der WHO: 'Wer Medikamente verschreibt, verdient nicht an deren Verkauf'.
Das Gesundheitswesen kann nur saniert werden, wenn kostengünstige, kundennahe Lösungen angeboten werden. Neben der Versorgung mit Arzneimitteln bieten die Apotheken zukunftsfähige Modelle einer Gesundheitsförderung mit Kampagnen, Informationen und mit einer professionellen Beratung ohne Voranmeldung in der Apotheke.
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Marcel Wyler
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