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Deloitte

Halbzeit für deutsche Hotel-Performance - Wie ist der Spielstand?
Deloitte veröffentlicht neue HotelBenchmark Studie erstes Halbjahr 2005

München (ots)

Ende 2004 sah es gut aus für die deutsche
Hotelbranche. Mit einer Wachstumsrate von 4,7 Prozent beim RevPAR
(Erlös pro verfügbarem Zimmer) erzielte Deutschland im europäischen
Vergleich das zweitbeste Ergebnis. Die aktuelle HotelBenchmark Studie
von Deloitte zeigt jedoch, dass die deutschen Hoteliers Mühe hatten,
dieses Wachstum im ersten Halbjahr 2005 zu halten. Bis zur
Halbjahreshälfte 2005 betrug das Plus beim RevPAR nur 1,2 Prozent.
Die Deloitte Studie analysiert die wirtschaftlichen Ergebnisse der
Hotelbranche der ersten Jahreshälfte 2005 und blickt auf zukünftige
Ereignisse und Veranstaltungen. Die Fußballweltmeisterschaft 2006
steht bevor, aber auch andere nationale Ereignisse haben Einfluss auf
den Erfolg der Hotelbranche.
Die folgende Übersicht zeigt neben dem gesamtdeutschen Vergleich,
welche Städte im ersten Halbjahr 2005 die besten beziehungsweise die
schlechtesten Ergebnisse im Jahresvergleich Juni 2005/2004
erzielten.
Grafik Gewinner und Verlierer in Deutschland - Jahresvergleich 
   Juni 2005 / 2004 zum Download
Der Gewinner räumt ab
Von den 21 in der Studie erfassten deutschen Städten meldeten über
60 Prozent im ersten Halbjahr 2005 ein positives RevPAR-Wachstum.
Dabei schnitt Dresden mit einem Zuwachs von 16,2 Prozent gegenüber
dem Vergleichszeitraum 2004 am besten ab. Zurückführen lässt sich
dies vor allem auf die hohe Nachfrage im Februar, als mehr als 50.000
Menschen an den Gedenkfeiern zum 60. Jahrestag der Bombardierung
durch die Alliierten im Zweiten Weltkrieg teilnahmen.
An zweiter Stelle lag Hannover. Der RevPAR der Hotels stieg dort
um 13,1 Prozent. Maßgeblichen Einfluss auf dieses Ergebnis hatten
zwei Veranstaltungen im Mai - die LIGNA (Fachmesse für die
Holzindustrie) und der 30. Deutsche Kirchentag - die ca. 97.000 bzw.
100.000 Besucher anzogen.
Die Bronzemedaille ging an Köln, das ein RevPAR-Plus von 10,2
Prozent erzielte. Allein im Monat April konnte der RevPAR
insbesondere bedingt durch drei Fachmessen - FARBE, IDS und INTERZUM
- um 138,7 Prozent gesteigert werden. Im Juni profitierte Köln als
Austragungsort des Confederation Cups noch einmal von einer
gestiegenen Nachfrage.
Die Verlierer
Essen und Düsseldorf verzeichneten in der ersten Jahreshälfte die
größten RevPAR-Verluste. Hauptgrund hierfür war der Jahres-Zyklus
einiger wichtiger Messen, die in diesem Jahr nicht stattfanden. In
beiden Städten war die Auslastung im Mai besonders schlecht: In
Düsseldorf fiel der RevPAR um 71,5 Prozent, während Essen ein Minus
von 57,2 Prozent meldete. Schuld daran war vor allem der oben
erwähnte Messeeffekt - im Mai 2004 hatte Düsseldorf die Druckmesse
DRUPA ausgerichtet, die ca. 395.000 Besucher anlockte und auch Essen
etliche Übernachtungen bescherte.
In Berlin leidet der Hotelmarkt unter dem weiterhin wachsenden
Angebot. Allein im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden, um nur ein
paar Häuser zu nennen, das Express by Holiday Inn Berlin am Anhalter
Bahnhof (251 Zimmer), das Dorint Novotel Berlin am Tiergarten (274
Zimmer) sowie das Courtyard Berlin City Centre eröffnet. Die
Eröffnung des neuen Maritim Hotels im August 2005, das weitere 505
Zimmer bereitstellt, wird die Lage wohl noch weiter verschärfen.
Deutschland im Fußballfieber
Nicht nur Fußballfans fiebern der Weltmeisterschaft 2006 entgegen,
auch die deutsche Hotelbranche erhofft sich von diesem Ereignis eine
weitere Belebung. Die Erwartungen sind hoch. Die Bundesregierung geht
beispielsweise davon aus, dass die 64 Meisterschaftsspiele in
Nürnberg, Stuttgart, Leipzig, Berlin, Hamburg, Hannover,
Kaiserslautern, Gelsenkirchen, Dortmund, München, Frankfurt und Köln
von bis zu 3 Millionen Fans besucht werden.
Die Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft 2006 laufen auf
Hochtouren. Deutschland hat aufgrund der Weltmeisterschaft die
Möglichkeit, sich stärker als bisher als attraktives Touristenziel zu
präsentieren und mehr internationale Besucher anzuziehen. Derzeit
verdienen deutsche Hoteliers vor allem an Gästen aus dem eigenen
Land: 86,6 Prozent aller Übernachtungen im Jahr 2004 gingen auf das
Konto inländischer Gäste.
Im Herbst dieses Jahres wird das Deutsche Fremdenverkehrsamt im
Rahmen einer gemeinsamen Marketingkampagne mit dem
Organisationskomitee der FIFA eine Broschüre mit ausführlichen
Informationen zu den 12 Austragungsorten der Fußballweltmeisterschaft
veröffentlichen. Weitere Aufmerksamkeit soll durch Workshops und
Informationsveranstaltungen in den Austragungsorten geweckt werden.
Auch in das deutsche Verkehrsnetz wird im Vorfeld der
Weltmeisterschaft kräftig investiert. Für den Ausbau von Autobahnen
und Bundesstraßen sowie schnellere Zugverbindungen zwischen
Schlüsselstädten stellt die Bundesregierung insgesamt 4,5 Milliarden
Euro zur Verfügung. Außerdem kommt es zu einer Neuauflage der
Diskussion über Ladenschlusszeiten: Geschäftsinhaber fordern längere
Öffnungszeiten und den verkaufsoffenen Sonntag während der
Weltmeisterschaft. Diese Maßnahmen sollen nicht nur dazu beitragen,
Deutschland gegenüber Touristen in einem positiveren Licht
darzustellen, sondern auch die Wirtschaft des Landes ankurbeln.
Airlines fliegen auf Deutschland
Die Weltmeisterschaft ist nicht der einzige Faktor, der die
Nachfrage nach Hotelkapazitäten in nächster Zukunft bestimmen wird.
Änderungen im Streckennetz der Fluggesellschaften, die neue
Verbindungen nach Deutschland anbieten, machen deutsche Städte noch
leichter erreichbar. Im Mai wurde in Hamburg ein neues
Flughafenterminal eröffnet, das die Kapazität des Airports von 10 auf
15 Millionen Passagiere pro Jahr erhöht. Vor kurzem hat Continental
Airlines die erste tägliche Direktverbindung zwischen Hamburg und dem
nahe New York gelegenen Flughafen Newark ins Programm genommen.
Ab Oktober bietet auch Emirates erste Direktflüge zwischen Hamburg
und Dubai an. Erwartet wird außerdem, dass das vor kurzem eröffnete
Büro des Deutschen Fremdenverkehrsamtes in Dubai für weitere
arabische Gäste in Hamburg und Deutschland sorgen wird.
Auch die Billig-Airlines bauen ihr Streckennetz weiter aus.
EasyJet bietet seit Anfang dieses Jahres eine tägliche Verbindung
nach Berlin-Schönefeld von London Luton, Newcastle, Liverpool und
Paris an. Die Route Belfast-Berlin wird dreimal wöchentlich bedient;
ebenfalls neu sind tägliche Flüge zwischen London Luton und Dortmund
sowie London Stansted und München.
Aussichten für das zweite Halbjahr
Im ersten Halbjahr 2005 musste die deutsche Hotelbranche große
Anstrengungen unternehmen, um die guten Ergebnisse des Jahres 2004 zu
wiederholen. Die Verbesserungen beim RevPAR sind allein auf höhere
Belegung zurückzuführen. Der Durchschnittspreis pro Zimmer liegt
sogar etwas unter dem Wert des Vorjahres.
Die Fussballweltmeisterschaft 2006 und neue Flugverbindungen nach
Deutschland geben zwar Anlass zu Optimismus, dieser wird jedoch durch
das weiterhin bestehende Überangebot gedämpft. Nach Angaben des
Hotelverbands Deutschland sind derzeit landesweit 323 neue Hotels im
Bau. Diese Entwicklung wird die Ergebnisse dieses und der kommenden
Jahre nicht unberührt lassen.
Die vorgezogenen Wahlen im September und eine mögliche neue
Regierung, die Wirtschaftsreformen vorantreibt, werden sich
kurzfristig kaum auf die Hotel-Performance auswirken. Was also
erwartet den Markt in der zweiten Jahreshälfte? Die Belegung wird
voraussichtlich weiter steigen, die Preise bleiben jedoch unter
Druck. Der deutsche Hotelmarkt wird aber aller Voraussicht nach im
Jahr 2005 mit einem RevPAR-Wachstum abschließen.
Ende
Hinweis: Standardwährung bei dieser Analyse ist der Euro.
Die HotelBenchmark Studie ist die größte unabhängige Quelle für
Performance-Daten aus dem Hotelgewerbe außerhalb Nordamerikas. Aus
den für über 6.500 Hotels und 1,2 Millionen Zimmern monatlich
erfassten Daten werden folgende Einzelreports erstellt:
- Vier regionale Preis- und Belegungsreports für die Regionen
     Asien/Pazifik, Europa, Mittel- und Südamerika sowie Mittlerer
     Osten/Afrika.
   - 12 landes- beziehungsweise städtespezifische Preis- und
     Belegungsreports für Australien, Belgien & Holland, China,
     Deutschland, Großbritannien, Indien, Italien, Katar, Neuseeland,
     Spanien, Südafrika und London. 
   - Rentabilitätsstudien für Deutschland und London.
   - Zwei Preis- und Belegungsreports für Paris und London.
   - Tägliche HotelBenchmark-Tracks zu Preisen und Belegungsraten für
     verschiedene Märkte in UK, Europa und dem Mittleren Osten. Die 
     Zahl der erfassten Märkte ist seit dem Start dieses Services 
     Anfang 2005 rapide gestiegen.
Deloitte Deutschland
Deloitte ist eine der führenden Prüfungs- und
Beratungsgesellschaften in Deutschland. Das breite Leistungsspektrum
umfasst Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate
Finance-Beratung. Mit über 3.200 Mitarbeitern in 18 Niederlassungen
betreut Deloitte seit mehr als 90 Jahren Unternehmen und
Institutionen jeder Rechtsform und Größe aus fast allen
Wirtschaftszweigen. Über den Verbund Deloitte Touche Tohmatsu ist
Deloitte mit 120.000 Mitarbeitern in nahezu 150 Ländern auf der
ganzen Welt vertreten.
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein
schweizerischen Rechts, dessen Mitgliedsunternehmen einschließlich
der mit diesen verbundenen Gesellschaften. Als Verein schweizerischen
Rechts haften weder Deloitte Touche Tohmatsu als Verein noch dessen
Mitgliedsunternehmen für das Handeln oder Unterlassen des/der jeweils
anderen. Jedes Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und
unabhängig, auch wenn es unter dem Namen "Deloitte", "Deloitte &
Touche", "Deloitte Touche Tohmatsu" oder einem damit verbundenen
Namen auftritt. Leistungen werden jeweils durch die einzelnen
Mitgliedsunternehmen, nicht jedoch durch den Verein Deloitte Touche
Tohmatsu erbracht. Copyright © 2005 Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.
HINWEIS: DELOITTE AUF DER EXPO REAL 2005
Ab Oktober 2005 baut Deloitte die Industry Line Hospitality in
Deutschland weiter aus. Das Leistungsangebot wird deutlich erweitert.
Neben den Kernkompetenzen der Abschlussprüfung und Steuerberatung
bietet Deloitte Lösungen zu bewertungsrelevanten Fragen und zur
(Neu-) Konzeption und (Neu-) Gestaltung von Betreiberverträgen an.
Während der EXPO REAL vom 10. bis 12. Oktober 2005 beantworten
Michael Müller und Benjamin Ploppa am Deloitte-Stand (Halle B2, Stand
151) Fragestellungen rund um die Hospitality Branche und informieren
über die Themen Controlling und Benchmarking in der Hotellerie.

Pressekontakt:

Antonia Wesnitzer
Pressereferentin
Tel +49 89 29036-8825
awesnitzer@deloitte.de

Michael Müller
Verantwortlicher Leiter der
Industry Line Hospitality
Deloitte Deutschland
Tel +49 89 29036-8428
mmueller@deloitte.de

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