SVV Schweizerischer Versicherungsverband
Versicherungsverband: Versicherer trotz Rekordschäden in guter Verfassung
Zürich (ots)
Naturkatastrophen haben für die Schweizer Privatversicherer Schäden in Rekordhöhe verursacht. Dennoch blickt die Branche auf ein insgesamt gutes Jahr 2005 zurück. Das operative Geschäft konnte weiter verbessert und die Eigenkapitalbasis gestärkt werden. Dem Prämienwachstum im Schadengeschäft von knapp drei Prozent steht ein Prämienrückgang im Lebengeschäft von rund sechs Prozent gegenüber.
Die Schweizer Privatversicherer befinden sich in guter Verfassung. Ihre enorme Leistungskraft und volkswirtschaftliche Bedeutung haben sie mit der Bewältigung der Rekordschäden durch die schweren Unwetter im August 2005 eindrücklich bewiesen. In einem anspruchsvollen politischen und regulatorischen Umfeld und trotz tiefer Zinsen ist es im vergangenen Jahr gelungen, den Aufwärtstrend der Branche zu bestätigen. Konsequentes Underwriting und anhaltend straffes Kostenmanagement führten zu weiteren Effizienzsteigerungen und zu markant besseren technischen Ergebnissen zahlreicher Gesellschaften. Der Schweizerische Versicherungsverband (SVV) erwartet, dass in den kommenden Monaten gute bis sehr gute Jahresabschlüsse präsentiert werden.
Nach einer Schätzung des SVV ist das Prämienvolumen im Schadengeschäft im Jahr 2005 um 2,7% gestiegen. In einigen Branchen wie der Motorfahrzeugversicherung musste das Prämienniveau dem gestiegenen Schadenaufwand entsprechend angepasst werden. Durchzogen präsentiert sich das Lebengeschäft. Während in der Einzellebenversicherung von einem leichten Wachstum von 1,3% ausgegangen werden kann, verzeichnet das Kollektivgeschäft (berufliche Vorsorge) einen Rückgang von 8,4% gegenüber dem Vorjahr.
Die nachhaltige Sicherung der beruflichen Vorsorge erfordert weitere Anpassungen der Rahmenbedingungen in der beruflichen Vorsorge. Die versteckte Umverteilung von den Erwerbstätigen zu den Rentnern muss durch eine rasche Anpassung des Umwandlungssatzes gestoppt werden. Handlungsbedarf herrscht ebenso beim Mindestzinssatz. Zu viele und unterschiedliche gesetzliche Vorgaben für die einzelnen Träger der beruflichen Vorsorge hemmen zudem den Wettbewerb. Der Vertrauensverlust der Versicherten muss durch realistische Parameter sowie eine Reduktion der Regulierungsdichte korrigiert werden.
Liberalisierung in der Unfallversicherung
In der obligatorischen Unfallversicherung versichert die Privatassekuranz über 70% der Betriebe in der Schweiz. Dementsprechend misst der SVV der anstehenden Totalrevision des Unfallversicherungsgesetzes eine hohe Bedeutung zu. Die mit der Aufhebung des Gemeinschaftstarifes eingeläutete Liberalisierung der Unfallversicherung soll konsequent weitergeführt und damit echter Wettbewerb geschaffen werden. Der SVV verlangt weiter, dass das Tätigkeitsgebiet der Suva in Zukunft gesetzlich klar geregelt wird.
Die Perspektiven für das Jahr 2006 im Heimmarkt sind gut. Neben weiterem Handlungsbedarf in der beruflichen Vorsorge müssen die heutigen Versicherungsmodelle in der Elementarschadenversicherung überprüft und gegebenenfalls weiterentwickelt werden. Ein wichtiges Element wird dabei die Deckung von Erdbebenschäden sein. Einen grossen Einsatz der Branche erfordern die Umsetzung des revidierten Versicherungsaufsichtsgesetzes VAG und der damit verbundenen neuen Solvenzvorschriften sowie des teilrevidierten Versicherungsvertragsgesetzes VVG. Verstärkte Aufmerksamkeit werden der SVV und seine Mitgliedgesellschaften zudem den ansteigenden Personenschäden widmen.
Hinweise an die Redaktion:
Der Schweizerische Versicherungsverband SVV ist die Dachorganisation der privaten Versicherungswirtschaft. Dem SVV sind über 80 kleine und grosse, national und international tätige Erst- und Rückversicherer mit über 42'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Schweiz angeschlossen. Auf die Mitgliedgesellschaften des SVV entfallen über 95% der im Schweizer Markt erwirtschafteten Prämien der Privatversicherer.
Die vorliegende Medienmitteilung finden Sie auf www.svv.ch
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