Studie: Schweizer Unternehmen nutzen Potenziale von Social Media und Mobile kaum
Digitale Transformation in der Schweiz noch in der Anfangsphase
Zürich (ots)
Schweizer Unternehmen setzen bei Social Media und Mobile vor allem auf Präsenz. Die weitergehenden Möglichkeiten beider Technologien werden bisher nicht voll genutzt. Dies ist die Erkenntnis der Social Media und Mobile-Studie Schweiz 2013, die von der Strategie- und Transformationsberatung Capgemini Consulting im Frühling 2013 durchgeführt wurde. Für die Studie wurden 71 Schweizer Unternehmen untersucht. Die Auswahl schliesst die zehn umsatzstärksten Firmen aus sechs Branchen sowie ausgewählte Schweizer Top-Marken ein.
Einseitiger Einsatz von Social Media
Schweizer Firmen sind durchschnittlich in drei Social-Media-Kanälen präsent, allerdings mangelt es an einer erkennbaren Strategie, die über klassisches Marketing hinausgeht. "Es geht heute um mehr, als reine Reichweite zu generieren. Bisher nutzen Schweizer Unternehmen ihre Präsenzen nicht intensiv. Recruiting, Vertrieb, die Steigerung der Innovationseffektivität und auch die Interaktion mit Kunden kommen zu kurz", erläutert Guido Kamann, Vice President CIO Advisory Services DACH bei Capgemini Consulting. Twitter und Facebook bleiben in der vorliegenden Studie wie im Vorjahr die populärsten Kanäle. Etwa Dreiviertel der untersuchten Unternehmen sind dort präsent. Knapp dahinter folgt YouTube (70 Prozent), wohingegen bei XING, dem sozialen Netzwerk für berufliche Kontakte, mit 51 Prozent nur gut die Hälfte der Unternehmen einen eigenen Auftritt hat. Eine genauere Untersuchung der Nutzungsintensität, für die Kriterien wie die Qualität der Inhalte, die Frequenz der Beiträge, die Einbeziehung der Kunden sowie die Marktpenetration betrachtet wurden, zeigt: Am intensivsten nutzen Unternehmen Facebook, gefolgt von Twitter, YouTube und XING. Alles in allem ist die durchschnittliche Nutzungsintensität in Social Media niedriger als in der Studie 2012.
Gut, aber noch Luft nach oben: Einsatz mobiler Dienste und Apps
Ähnlich sieht die Situation bei mobilen Angeboten der Unternehmen aus. Durchschnittlich bieten sie Apps für zwei mobile Plattformen an. Dabei liegt iOS mit etwa 80 Prozent der Unternehmen vorne, gefolgt von Android mit 46 Prozent. Im Fokus sind dabei Anwendungen, die den Kunden und User im Alltag nutzbringend unterstützen, hinzu kommen in einigen Branchen Apps für besseren Kundenservice und stärkere Interaktion. Guido Kamann dazu: "Gerade in der Finanzbranche finden sich erste positive Beispiele für Mobillösungen: Mobile Banking Apps oder Applikationen, um die persönlichen Versicherungen zu verwalten beziehungsweise direkt Schadensmeldungen zu erfassen und mit dem Kundenberater in Kontakt zu treten." Desweiteren werden auch Technologien wie Augmented Reality eingesetzt, beispielsweise um Kunden zur nächsten Filiale zu leiten oder um Produkte in ihrem geplanten Einsatzgebiet einzublenden. In den Bereichen Recruiting und Open Innovation sind dagegen bisher kaum mobile Lösungen im Einsatz.
Social Media und Mobile: Swisscom und Coop führend in der Schweiz
Betrachtet man die Nutzungsintensität im Bereich Social Media, liegt bei den untersuchten Unternehmen in der Schweiz die Swisscom branchenübergreifend knapp vor SBB und Migros. Bei der Funktionsbreite mobiler Dienste und Angebote führt der Detailhändler Coop vor SBB, der Post sowie Zurich, die gleichauf auf Rang zwei folgen.
Potenziale bleiben ungenutzt
Die Studie zeigt allerdings auch, dass selbst die Unternehmen, die in ihrer Nutzung von Social Media und Mobile die höchsten Punktzahlen aufweisen, noch weit davon entfernt sind, das Potenzial von Social Media oder Mobile vollumfänglich auszunutzen. Guido Kamann erläutert: "Social Media und Mobile sind zwei zentrale Treiber der Digitalen Transformation. Hierbei geht es um den nachhaltigen Veränderungsprozess hin zu digitalen Geschäftsmodellen. In der Untersuchung wird deutlich, dass Schweizer Unternehmen bisher noch nicht die Möglichkeiten ausgeschöpft haben. Best Practice- Beispiele für digitalisierte Unternehmen findet man eher im internationalen Umfeld."
Weitere Informationen zur Untersuchung und zum Ranking der Unternehmen finden Sie im Abstract auf Slideshare http://ots.ch/dFlFZ.
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