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Schweizerischer Bauernverband

SBV-Jahresmedienkonferenz: Unternehmerische und innovative Schweizer Landwirtschaft

Brugg (ots)

An seiner traditionellen Medienkonferenz zum
Jahresbeginn nahm der Schweizerische Bauernverband (SBV) Stellung zu 
aktuellen agrarwirtschaftlichen und agrarpolitischen 
Herausforderungen. Auf einem Landwirtschaftsbetrieb in Kestenholz SO 
zeigte Präsident Hansjörg Walter die Konzepte und Strategien des SBV 
auf. Direktor Jacques Bourgeois ging auf die vier Handlungsachsen 
«Stärkung der Marktpräsenz», «Senkung der Kosten und Erhöhung des 
unternehmerischen Handlungsspielraums», «Strukturentwicklung, 
Sozialmassnahmen und Stärkung der ländlichen Räume» sowie «Stärkung 
der Verankerung der Agrarpolitik in Gesellschaft, Politik und 
Wirtschaft» ein.
Trotz eines erfreulichen Landwirtschaftsjahrs 2004 steht die 
Schweizer Landwirtschaft vor schwierigen Herausforderungen. Die 
Schweizer Bauernfamilien und der SBV sind laut Präsident Hansjörg 
Walter stark gefordert. Der SBV hat 2004 intensiv an einem Konzept 
gearbeitet, um die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die 
Landwirtschaft in einer komplexen Ausgangslage zu erwirken. «2005 
wird verstärkt im Zeichen der Umsetzung stehen», kündigte Hansjörg 
Walter an. Mit der Begleitung des Politikprozesses rund um die 
Agrarpolitik 2011 des Bundes stehen aber bereits wieder intensive 
Konzeptarbeiten an. «Veränderungen und Reformen sind in der 
Landwirtschaft zum Dauerzustand geworden», folgerte Hansjörg Walter.
Auch die landwirtschaftlichen Unternehmer, die landwirtschaftlichen 
Unternehmerinnen richten sich unter Einbezug der Rahmenbedingungen 
konsequent strategisch aus und realisieren neue Ideen, stellte 
Hansjörg Walter anerkennend fest. Es gibt zum Beispiel ein grosses 
Potenzial in der überbetrieblichen Zusammenarbeit. Von 1999 bis 2004 
hat die Zahl der Betriebsgemeinschaften von 551 auf 892 zugenommen, 
diejenige von Betriebszweiggemeinschaften (z.B. 
Tierhaltergemeinschaften) von 166 auf 432. Dabei stehen nicht nur 
Kostensenkungs- und Risikoverteilungsaspekte im Vordergrund, sondern 
auch soziale Aspekte und die Lebensqualität der Bauernfamilien.
Zu den vier Handlungsachsen des SBV sagte Direktor Jacques 
Bourgeois:
1. Stärkung der Marktpräsenz
Der SBV betreibt eine Imagekampagne für die Schweizer 
Landwirtschaft. Sie zielt auf den Markterfolg, indirekt auf die 
Akzeptanz der Agrarpolitik. Die Kampagne steht vor einer 
Neupositionierung. Das Umfeld hat sich verändert und es müssen 
Synergien mit dem neuen Herkunftszeichen SUISSE GARANTIE geschaffen 
werden.
SUISSE GARANTIE hat für die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft 
strategische Bedeutung. Die Einführung im September 2004 mit Obst 
und Gemüse war erfolgreich. Ab Ende Januar 2005 sind 
Frischfleischprodukte und Milch mit der SUISSE GARANTIE erhältlich. 
Im Laufe des Jahres 2005 wird SUISSE GARANTIE zudem bei Eiern, 
Milchprodukten, Zucker, Speisekartoffeln, Brotgetreide, Rapsöl und 
Speisepilzen eingeführt.
Von ebenso strategischer Bedeutung sind die mit einer «Geschützten 
Ursprungsbezeichnung» (Appellation d’Origine Contrôlée AOC) oder mit 
einer «Geschützen Geographischen Angabe» (Indication Géographique 
Protégée IGP) bezeichneten Produkte. Der SBV setzt sich im Rahmen 
der WTO-Verhandlungen mit Nachdruck dafür ein, dass geschützte 
Herkunftsbezeichnungen einen strengen weltweiten Schutz erlangen.
2. Senkung der Kosten und Erhöhung des unternehmerischen 
Handlungsspielraums
Der SBV stellte Ende Oktober 2004 einen ausführlichen Katalog mit 
kostensenkenden Massnahmen vor. Auch der Situationsbericht 2004 «Die 
Landwirtschaft in der Kostenfalle» widmet sich der Kostenfrage und 
belegt, dass die im internationalen Vergleich hohen 
Produktionskosten tatsächlich ein Handicap für die Schweizer 
Landwirtschaft darstellen.
3. Strukturentwicklung, Sozialmassnahmen und Stärkung der ländlichen 
Räume
Es ist ein Kernanliegen des SBV, dass der Strukturwandel geordnet 
und sozialverträglich abläuft. Der SBV muss aber eingestehen, dass 
einer aktiven und zielgerichteten Steuerung des Strukturwandels enge 
Grenzen gesetzt sind. Reine Wachstumsstrategien sind nicht das 
Alleinseligmachende. In vielen Fällen sind sie gar nicht zu 
realisieren, weil der Produktionsfaktor Boden nicht verfügbar oder 
die mit Wachstum verbundenen Sprungkosten nicht finanzierbar sind.
4. Stärkung der Verankerung der Agrarpolitik in Gesellschaft, 
Politik und Wirtschaft
Angesichts der zunehmenden Kritik an der Agrarpolitik muss der SBV 
immer und immer wieder aufzeigen, welche Leistungen die Schweizer 
Landwirtschaft erbringt und welche ökonomische, soziale und 
kulturelle Bedeutung sie hat. Die Bedeutung der ganzen 
Wertschöpfungskette der «filière agroalimentaire» geht weit über den 
Anteil der Landwirtschaft am Bruttoinlandprodukt hinaus. Sie 
generierte im Jahr 2001 eine Bruttowertschöpfung von 32.3 Milliarden 
Franken mit insgesamt rund 470'000 Beschäftigten.
Rückfragen:
Hansjörg Walter, Präsident, Mobile 079 404 33 92
Jacques Bourgeois, Direktor, Mobile 079 219 32 33
Urs Schneider; Stv. Direktor und Leiter Stab / Kommunikation, Tel. 
056 462 51 11, Mobile 079 438 97 17
Roland Furrer, Stv. Leiter Stab / Kommunikation, Tel. 056 462 51 11, 
Mobile 079 432 29 15
www.sbv-usp.ch

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