Wirkungsvoller Beitrag der Schweizer Landwirtschaft zum Klimaschutz
Brugg (ots)
Die Schweizer Landwirtschaft leistet einen wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz, wie eine Studie des Instituts für Agrarwirtschaft der ETH Zürich im Auftrag des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV) belegt. Gemäss der Studie hat die Schweizer Landwirtschaft ihre Treibhausgas-Emissionen zwischen 1990 und 2000 um 550'000 Tonnen CO2- Äquivalente pro Jahr verringert, wobei die wichtigsten landwirtschaftlichen Treibhausgas-Emissionen (Methan und Lachgas) um rund 10% zurückgegangen sind. Das entspricht einem Beitrag von rund 13% der gesamten Reduktionsverpflichtungen der Schweiz im Rahmen des Kyoto-Protokolls. Die Schweizer Landwirtschaft erbringt somit einen wichtigen Beitrag zur Zielerreichung. Der SBV fordert deshalb eine Befreiung der Landwirtschaft von allfälligen Klimaabgaben.
Im Rahmen des Kyoto-Protokolls hat sich die Schweiz dazu verpflichtet, ihre Treibhausgas-Emissionen bis 2012 um 8% unter den Stand von 1990 zu senken. Das CO2-Gesetz setzt auf nationaler Ebene Leitplanken für die Umsetzung der Reduktionen. Im Hinblick darauf vergab der SBV im Jahr 2002 den Auftrag einer Studie über das CO2- Senkenpotenzial sowie die Treibhausgas-Reduktionen in der Landwirtschaft. Auftragnehmer war das Institut für Agrarwirtschaft der ETH Zürich. Dessen Studie «Ökonomische Beurteilung und Monetarisierung der landwirtschaftlichen Leistungen im Klimaschutz» liegt nun vor.
Gemäss den Studienergebnissen hat die Schweizer Landwirtschaft zwischen 1990 und 2000 die Treibhausgas-Emissionen um 550000 Tonnen CO2-Äquivalente jährlich reduziert. Die Schweizer Landwirtschaft hat somit einen erheblichen Anteil an den jährlichen Reduktionsverpflichtungen der Schweiz gemäss Kyoto-Protokoll von 4'270000 Tonnen CO2-Äquivalente geleistet. Die Abnahme bei den zwei in der Landwirtschaft hauptsächlich anfallenden Treibhausgasen Methan und Lachgas ist vor allem auf die ökologische Ausrichtung der Agrarpolitik und die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zurückzuführen.
Die Reduktionsleistungen der Landwirtschaft haben einen volkswirtschaftlichen Wert von 23 bis 53 Millionen Franken pro Jahr. Es kann mit einem zusätzlichen Beitrag von 7,7 bis 45,7 Millionen Franken pro Jahr infolge weiterer Emissionsreduktionen bis 2010 gerechnet werden.
Die Studie lässt den Schluss zu, dass die Landwirtschaft bereits einen wesentlichen Beitrag an die Erfüllung der Kyoto- Verpflichtungen der Schweiz geleistet hat. Die bisherige Reduktionsleistung der Schweizer Landwirtschaft muss von der Schweizer Volkswirtschaft nicht mehr geleistet werden. Branchen, welche eine so grosse Klimaschutzleistung erbracht haben, verdienen es, von allfälligen Klimaabgaben befreit zu werden.
Ausserdem ist aufgrund der wirtschafts- und agrarpolitischen Rahmenbedingungen von einem weiteren Rückgang der Treibhausgasemissionen der Schweizer Landwirtschaft auszugehen. Eine allfällige CO2-Abgabe hätte in der Landwirtschaft somit den Charakter einer Fiskal- und nicht einer Lenkungsabgabe.
Längerfristig könnte die Schweizer Landwirtschaft im Bereich der Produktion und der Nutzung von CO2-neutralen Energieträgern aus Biomasse wie z.B. Biogas einen zusätzlichen, wichtigen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgase leisten.
Rückfragen:
Thomas Schmid, Leiter Geschäftsbereich Umwelt, Ökologie, Energie und Transport, Tel. 031 385 36 40
Die Studie kann beim SBV bezogen werden (Geschäftsbereich Umwelt, Ökologie, Energie und Transport).
www.sbv-usp.ch