Pneumococcal Vaccines Accelerated Development and Introduction Plan (PneumoADIP)
Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger sollen den Zugang zu Impfstoffen für Kinder in Entwicklungsländern beschleunigen
Bergen, Norwegen (ots/PRNewswire)
- Die GAVI Alliance lobt Norwegen für den moralischen und finanziellen Einsatz für Kinderschutzimpfungen
- Pneumonie, Meningitis und Rotaviren stehen an vorderster Stelle
International bekannte Wissenschaftler und Politiker haben heute von Regierungen und internationalen Gesundheitsbehörden verlangt, dass neue Strategien entwickelt werden müssen, um die Herstellung und Beschaffung von dringend benötigten Impfstoffen gegen armutsbedingte Krankheiten in Entwicklungsländern zu beschleunigen. Dieser Aufruf kam als Teil eines zweitägigen Seminars in der Universität von Bergen der Global Alliance for Vaccines and Immunization (GAVI) und dem Centre for International Health. Die norwegische Regierung wurde dabei auch von den Organisatoren für ihren Einsatz zur Entwicklung von Langzeitlösungen zur Beschaffung von Impfstoffen für Kinder in Entwicklungsländern gelobt.
Norwegen hat Gelder im Gegenwert von 388 Millionen US-Dollar bis zum Jahr 2010 zur Verfügung gestellt. Bei einem Kostenaufwand von 28 US-Dollar pro Kind wird dies ausreichen, um fast 14 Millionen Kinder in Entwicklungsländern zu impfen (1). Statistisch gesehen heisst dies, dass jeder Einwohner in Norwegen für die Impfung von drei Kindern bezahlt. Hilde F. Johnson, Minister of International Development in Norwegen, Mitglied des norwegischen Kabinetts, rühmte GAVI für diese Leistung. Sie sagte: "Impfungen in Entwicklungsländern sind ein Thema, das alle Norweger sehr wichtig nehmen. Dank GAVI's Einsatz konnten in über 50 Ländern 9 Millionen mehr Kinder mit bewährten Impfstoffen geimpft werden. Dies ist eine beachtliche Leistung. Dennoch gibt es für uns alle noch viel zu tun."
Jens Stoltenberg, Parteivorsitzender der grössten norwegischen Partei, der norwegischen Arbeiterpartei und ehemaliger Premierminister, mahnte alle Beteiligten und Spenderländer, Programme zur beschleunigten Herstellung und Entwicklung von etablierten und neuen Impfstoffen für Entwicklungsländer mit aller Kraft zu unterstützen. Er sagte: "Dies ist nicht nur unsere moralische Pflicht, sondern auch eine profitable Investition in die Wirtschaftsentwicklung. Gesunde Kinder sind wichtig für das Wirtschaftswachstum und Impfungen sind ein sicherer Weg, um Resultate zu erzielen."
Die Konsequenzen eines Fehlschlages wären dramatisch. Gemäss der World Health Organisation (WHO) werden in Entwicklungsländern jährlich 30 Millionen Neugeborene nicht gegen die häufigsten Kinderkrankheiten geimpft. Jährlich sterben geschätzte 1,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten, die mit Impfungen hätten verhindert werden können, davon 1 Million an Meningitis, Pneumokokken und Rotaviren. Alles Krankheiten, gegen die derzeit Impfstoffe entwickelt werden.
Dr. Tore Godal, Executive Secretary der GAVI, sprach von einer "Welt der Gegensätze". Er meinte: "So viele Kinder sterben an gewöhnlichen oder ernsthaften Krankheiten, obwohl dies von uns verhindert werden könnte. Die Norweger haben diesen Widerspruch erkannt und stellen sich spontan der Herausforderung."
Während des zweitägigen Seminars hat GAVI zwei aktuelle Projekte hervorgehoben, um die Herstellung und Einführung von zwei vorrangigen Impfstoffen gegen Pneumokokken und Rotaviren zu beschleunigen. Der regelmässige Gebrauch dieser Seren in Entwicklungsländern wird dann dazu beitragen, das ambitionierte Ziel der UNO zu erreichen, und bis 2015 die Sterblichkeitsrate bei Kindern um zwei Drittel zu verringern.
Dr. Orin Levine, Executive Director des Pneumococcal Vaccine Project, PneumoADIP, erläuterte, diese Bemühungen seien Bestandteil einer breiten Initiative von GAVI und deren Partnern, die zum Ziel hätten, die Einführung von wichtigen neuen Impfstoffen in Entwicklungsländern zu beschleunigen.
Dr. Levine erklärte: "Die Einführung eines neuen Impfstoffes hat in der Vergangenheit Jahrzehnte gedauert, hauptsächlich, weil diese Seren für die profitablen Arzneimittelmärkte in Westeuropa und den USA angepasst werden mussten, um die verschiedenen lokalen Anforderungen an die Seren zu erfüllen(2). Daraus ergab sich keine finanziell einträgliche Situation für die Pharmakonzerne, weswegen es mitunter Jahre gedauert hat, bis die Preise für Impfstoffe tief genug waren, um wirkungsvolle Impfprogramme in den Entwicklungsländern zu beginnen."
Nun aber soll GAVIs neue Herangehensweise, die mit Fördermitteln von je 30 Millionen US-Dollar an die Teams von PATH und der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health begonnen hatte, diesen Zustand ändern und Impfstoffe für Entwicklungsländer schneller zugänglich machen.
Redaktioneller Hinweis
Laut WHO sind Pneumokokken, Pneumonie und Meningitis jährlich für weltweit 800'000 bis 1 Million Kindstode verantwortlich, davon mehr als 90 Prozent in Entwicklungsländern. Diarrhöe-Krankheiten aufgrund des Rotavirus verursachen 500'000 Todesfälle sowie weitere 2 Millionen Fälle, bei denen Kinder ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen. Da Diarrhö durch Rotavirus eine weltweite Infektionskrankheit ist, ist fast jedes Kind einmal vor dem sechsten Lebensjahr davon betroffen.
Näheres zu The Global Alliance for Vaccines and Immunization (GAVI) und The Vaccine Fund
Die GAVI Alliance wurde im Jahre 2000 mit dem Ziel gegründet, die Impfrate zu erhöhen und den Zugang zu Impfstoffen für die ärmsten Länder zu vereinfachen. Sie ist eine einzigartige staatliche und private Allianz zwischen Regierungen, UNICEF, WHO, Weltbank, privaten Organisationen, Herstellern von Impfstoffen, Forschungsinstituten und Gesundheitsbehörden.
Dank schnellem Debüt und frühen Erfolgen sowie einer gut funktionierenden staatlichen und privaten Struktur, hatten die GAVI und The Vaccine Fund Ende 2003 ungefähr 95 Prozent ihrer Mittel verteilt. Seit dem Jahr 2000 sind dies 429 Millionen US-Dollar verteilt auf 70 Länder, in denen über 9 Millionen mehr Kinder mit den Grundimpfstoffen behandelt werden konnten (3). Über 50 Millionen Kinder wurden geimpft (4). Das Ziel des Vaccine Funds ist es, jährlich 400 Millionen US-Dollar von Regierungen und privaten Spendern zu beschaffen, um GAVIs Engagement gegenüber den 75 ärmsten Ländern zu finanzieren.
Entwicklungs- und Einführungsplan für Pneumokokken-Impfstoffe - Pneumococcal Vaccines Accelerated Development and Introduction Plan (PneumoADIP)
Das Ziel des PneumoADIP ist es, die Zeitspanne zwischen der Anwendung von neuen Impfstoffen in Industrieländern und deren Einführung in Entwicklungsländern zu verkürzen. Dies geschieht durch Verringerung der Unsicherheiten hinsichtlich der Nachfrage und durch Erreichen einer erschwinglichen Versorgung mit Impfstoffen. Diese neuartige Herangehensweise wird von GAVIs Partnergemeinschaft The Vaccine Fund finanziert. Die PneumoADIP ist in der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health ansässig. Der Zweck von PneumoADIP ist die Verbesserung der Überlebenschancen und des Gesundheitszustandes von Kindern durch Beschleunigung der Beurteilung und Beschaffung von neuen, lebensrettenden Pneumokokken-Impfstoffen für alle Kinder weltweit. Weitere Informationen finden Sie unter: www.preventpneumo.org.
Das Rotaviren-Impfstoffprogramm (Rotavirus Vaccine Program) wurde im Jahre 2003 zusammen mit PATH, einer weltweiten, gemeinnützigen Gesundheitsorganisation in Seattle, gegründet. Das Rotaviren-Impfstoffprogramm arbeitet mit der WHO und den Zentren für Seuchenbekämpfung zusammen, um die Erhältlichkeit von Rotaviren-Impfstoffen in den Entwicklungsländern zu beschleunigen. Die Arbeit des Rotaviren-Impfstoffprogrammes geschieht zusammen mit der Global Alliance for Vaccines and Immunization und erhält finanzielle Unterstützung von The Vaccine Fund. Der Zweck des Rotaviren Impfstoffprogrammes ist die Reduktion der Erkrankungsziffer und der Sterblichkeitsrate von Kindern durch Diarrhöe Krankheiten durch die beschleunigte Beschaffung von geeigneten Rotaviren Impfstoffen in Entwicklungsländern.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.path.org
Bitte besuchen Sie auch die folgenden Webseiten für mehr Informationen und Pressematerial:
www.vaccinealliance.org
www.preventpneumo.org
www.cih.uib.no
www.vaccinefund.org
www.path.org
(1) Die durchschnittlichen Kosten für die Impfung eines Kindes in einem Entwicklungsland gegen lebensgefährliche Krankheiten liegen zwischen US$ 22 und US$ 29.
(2) Bakterien können, abhängig von der geografischen Lage, in vielen verschiedenen Variationen auftreten. Dies bedeutet, dass ein Impfstoff für ein spezifisches Gebiet in einer anderen Region nicht mehr effektiv wirksam ist.
(3) Einschliesslich: Diphterie, Tetanus, Pertussis, Tuberkulose, Masern und Polio.
(4) Einschliesslich: Hepatitis B, Influenza und Gelbfieber
Pressekontakt:
Anne Winter, GAVI, Mobiltelefon: +41-76-347-0766, E-Mail:
awinter@unicef.org. Jean-Pierre Le Calvez, The Vaccine Fund,
Mobiltelefon: +33-680-481-913, E-Mail: jplecalvez@vaccinefund.org.
Hans Kvist, PneumoADIP, Mobiltelefon: +1-410-736-8243, E-Mail:
hkvist@jhsph.edu. Evan Simpson, Rotavirus Vaccine Program at PATH,
Mobiltelefon: +1-206-604-0725, E-Mail: esimpson@path.org., Selina
Haylock, Ruder Finn, Mobiltelefon: +44-7768-823-989, E-Mail:
shaylock@ruderfinn.co.uk., Coimbra Sirica, Burness Communications,
Mobiltelefon: +1-631-757-4027, E-Mail: E-Mail:
csirica@burnesscommunications.com