RUAG: Umsatz und Auftragseingang auf Rekordhoch, Profitabilität belastet durch Sonderkosten
Bern (ots)
Einem Rekordumsatz von CHF 1998 Mio. (+2.2%) und einem Rekordauftragseingang von CHF 2221 Mio. (+13.3%) stehen ein EBIT von CHF 106 Mio. (-10.8 %) und eine Rentabilität von 5.3% (6.1%) gegenüber. Positiv entwickelte sich der Free Cash Flow, der von CHF -59 Mio. auf CHF 94 Mio. anstieg. Auch die Nettofinanzposition konnte von CHF 77 Mio. auf CHF 134 Mio. gesteigert werden. Der Verwaltungsrat beantragt eine Dividendenauszahlung an die Eidgenossenschaft von CHF 30 Mio. (CHF 40 Mio.).
Der Anteil der im zivilen Bereich erwirtschafteten Umsätze beläuft sich weiterhin auf 56%, der Auslandsanteil beträgt unverändert 62%. Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) bleibt der wichtigste und grösste Einzelkunde von RUAG, sein Anteil am Umsatz ist leicht von 31% auf 30% zurück gegangen.
Gesamthaft generierte der Konzern einen Nettoumsatz von CHF 1998 Mio. Dies entspricht einem Zuwachs von CHF 44 Mio. oder 2.2%. EBIT und Reingewinn sanken um CHF 13 Mio. respektive um CHF 16 Mio. Die stärkere Abnahme des Reingewinns ist auf die höhere Steuerquote zurückzuführen, die teilweise durch einen leicht tieferen Finanzaufwand kompensiert werden konnte. Bis auf die Division Aerostructures haben alle Divisionen Gewinn erzielt. Der Auftragsbestand stieg gesamthaft auf CHF 1794 Mio. (CHF 1607 Mio.), der Auftragseingang sogar auf CHF 2221 Mio. (CHF 1961 Mio.). Beide Kennzahlen zeigen, dass RUAG für die anstehende Entflechtung gut gerüstet ist.
Urs Breitmeier, CEO RUAG Konzern, sagte anlässlich der Bilanzmedienkonferenz: "Das erneute starke Wachstum ist erfreulich. Auftragseingang und -bestand haben Rekordwerte erreicht, was mich positiv in die Zukunft blicken lässt. Der Rückgang des EBIT ist mehrheitlich auf die operativen Herausforderungen in der Division Aerostructures zurückzuführen - sowohl auf allgemeine Kapazitätserweiterungen wie auch auf den Aufbau des Standortes in Ungarn. Ebenfalls Einfluss auf das Ergebnis hatten Aufwendungen im Umfang von knapp CHF 5 Mio. für die Vorbereitung der Entflechtung und die Erarbeitung einer strategischen Neuausrichtung des künftigen internationalen Geschäfts. Daneben entstanden ausserordentliche Belastungen von CHF 4 Mio. für die Schliessung der Wartungsaktivitäten für zivile Flugzeuge in Bern-Belp sowie der Bildung einer Rückstellung von rund CHF 7 Mio. für die Straffung des Produktportfolios bei der Division Ammotec.
Massnahmen und Programme zur Steigerung der Rentabilität wurden weiter verstärkt, sowohl in der Fertigung wie auch in den Supportbereichen. Im Geschäftsjahr wurden Kosteneinsparungsprogramme ergänzt, Einstellungsstopps verhängt und der Standort Bern-Belp geschlossen. Die kontinuierliche, nachhaltige Verbesserung der Profitabilität steht auch in Zukunft im Fokus.
Der Verwaltungsrat beantragt für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende von CHF 30 Mio. (CHF 40 Mio.). Diese liegt bei knapp 41% des Konzernreingewinns. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sanken um CHF 2 Mio. auf CHF 179 Mio. leicht und liegen im Verhältnis zum Nettoumsatz bei 9.0% (9.2%). Der Anteil der eigenfinanzierten Forschungs- und Entwicklungskosten belief sich auf 26% (30%). Der Personalbestand des Konzerns per 31. Dezember 2018 konnte trotz Umsatzwachstum von 9189 Stellen auf 9127 Stellen (-0.7%) gesenkt werden.
RUAG weist eine solide Finanzierung auf. Die Netto-Finanzposition des Konzerns liegt per 31. Dezember 2018 bei CHF 134 Mio. (CHF 77 Mio.). Der Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit stieg trotz tieferem operativem Ergebnis hauptsächlich aufgrund einer deutlich verbesserten Bewirtschaftung des Nettoumlaufvermögens auf CHF 176 Mio. (CHF 88 Mio.). Der Free Cash Flow 2018 konnte auf CHF 94 Mio. (CHF -59 Mio.) deutlich gesteigert werden. Neben einem tieferen Nettoumlaufvermögen haben im Vergleich zum Vorjahr leicht geringere Investitionen zu diesem erfreulichen Ergebnis geführt. Zudem wurde der Free Cash Flow im Vorjahr durch die 2017 getätigten Akquisitionen stark belastet.
Für das Jahr 2019 rechnet RUAG basierend auf dem guten Auftragsbestand insgesamt mit einer guten Umsatzentwicklung. Gegenüber dem Niveau 2018 wird der Reingewinn aufgrund Kosten für die durch den Bundesrat beschlossene Aufspaltung und Neupositionierung der RUAG jedoch deutlich tiefer ausfallen.
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