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"Ausgestorbene" Wühlmaus nach 42 Jahren wieder entdeckt
Wissenschaftler fangen im Tiroler Rofangebirge ein lebendes Exemplar der Bayerischen Kurzohrmaus.

Hamburg (ots)

42 Jahre nach dem vermeintlichen Aussterben der
Bayerischen Kurzohrmaus haben österreichische Wissenschaftler ein
lebendes Exemplar gefangen. Friederike Spitzenberger vom
Naturhistorischen Museum in Wien spürte die Wühlmaus-Spezies im
Tiroler Rofangebirge auf. Dies berichtet das GREENPEACE MAGAZIN in
seiner neuen Spezial-Ausgabe zum Thema Artenvielfalt.
"Möglicherweise existieren nur wenige hundert Tiere", sagte
Spitzenberger dem Hamburger Magazin. Der kleine Bestand von "Microtus
bavaricus" habe sich seit der letzten Eiszeit gegen "modernere"
Wühlmäuse behauptet. Spitzenberger fing die verloren geglaubten Nager
mithilfe von Lebendfallen. Sie hatte gezielt in dem Waldstück
gesucht, nachdem ein DNA-Vergleich ausgestopfter Museumstiere aus den
70er Jahren auf das versteckte Vorkommen hingewiesen hatte.
"In dem wenige Hektar großen Gebiet fließen wilde Bäche, und der
Wald wird naturnah bewirtschaftet", sagte die Säugetier-Expertin des
Wiener Museums. "Nun sollte es so belassen werden, wie es ist." Eine
Intensivierung der Forstwirtschaft zum Beispiel könnte das Ende der
Wühlmäuse bedeuten. Nur eine Handvoll Tierarten sind wie die
Bayerische Kurzohrmaus in Mitteleuropa endemisch, kommen also
nirgends sonst vor.
Das bis jetzt einzige bekannte Vorkommen der Art bei
Garmisch-Partenkirchen war offenbar in den 60er Jahren erloschen,
kurz nachdem es entdeckt worden war. Der deutsche Zoologe Klaus König
hatte 1962 an einem Hang bei Garmisch mit klassischen Mäusefallen 23
Wühlmäuse gefangen und anhand des Gebisses deren zoologische
Eigenständigkeit festgestellt. König verpasste der Spezies den
patriotischen Namen - voreilig, wie sich nun zeigt. Zahlreiche
Versuche von Zoologen, die Art bei Garmisch wieder zu finden, waren
gescheitert.

Pressekontakt:

Achtung Redaktionen:
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an GREENPEACE-MAGAZIN-Redakteur
Wolfgang Hassenstein, Telefon: 040/30618-225.

Informationen zur Spezial-Ausgabe des GREENPEACE MAGAZINS
"Tiergeschichten - Wie wir die Artenvielfalt retten können" unter
www.greenpeace-magazin.de