Vorgeschichte zum ersten Unspunnenfest von 1805 Unspunnenfest-Info-Nr. 02
Interlaken (ots)
Mit dem Stossen des massiven Unspunnensteins, Schwingen, Trachtentanz, Jodeln, Musik und Gesang ist das Unspunnenfest ein Inbegriff für das lebendige Schweizer Brauchtum. Das erste Unspunnenfest fiel in eine politisch und kulturell bewegte Zeit. Mit einem grossen Hirtenfest beabsichtigten die Unspunneninitianten Stadt und Land miteinander zu versöhnen und den Alpenbewohnern Stolz auf ihre eigenen Traditionen zu vermitteln.
Um die Geschichte des Unspunnenfests zu verstehen, muss man sich in die damalige Zeit zurückversetzen, eine Zeit des kulturellen und politischen Umbruchs. Im Zuge der Aufklärung im 18. Jahrhundert wurden neue Ideen und Begriffe wie Menschen- und Naturrechte geprägt und zum ersten Mal erwachte ein Interesse an der Natur und der Kultur der vermeintlich freien Hirten. Diese neuen Botschaften verkündeten u. a. das Gedicht "Die Alpen" (1732) des Berner Dichters Albrecht von Haller und der Roman "La Nouvelle Heloïse" (1761) von Jean-Jacques Rousseau. Erstmals wurde das bis anhin kaum bekannte Leben der Alpenbewohner in Wort und Bild festgehalten. So stellte beispielsweise der Luzerner Maler Josef Reinhart die Schweizer Trachten (1788-1797) umfassend auf realistischen Ölgemälden dar. Die Parolen der französischen Revolution "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" wurden durch die Eroberungskriege unter Napoleon in ganz Europa, auch im Alpenraum verbreitet. Die alten Staatsordnungen mussten neuen weichen. So auch im Raum Bern. In der Helvetik von 1798 bis 1803 bildete das Berner Oberland einen neuen eigenen Kanton. Stadt und Land wurden einander gleichgestellt. Durch die gesetzlich verankerte Handels- und Gewerbefreiheit verloren die Zunftherren und die Patrizier, als wohlhabende Bürger ihr wirtschaftliches Monopol.
Durch die politischen Wirren dieser Zeit waren auch die überlieferten alten Volksbräuche stark bedroht. Dies erkannten die vier Gründungsväter des Unspunnenfestes, allesamt Patrizier: der Berner Schultheiss Niklaus Friedrich von Mülinen, der Oberamtmann von Interlaken Friedrich Ludwig Thormann, der Kunstliebhaber Franz Sigmund Wagner und der Maler und Lithograph Franz Niklaus König. Die Initianten beabsichtigten das Selbstwertgefühl und Nationalbewusstsein der Bergbevölkerung nach der französischen Besatzung zu stärken.
Die Fortsetzung finden Sie unter http://www.folkloreexperte.ch. (Unspunnenfest 2005). Bilder können auf Wunsch zur Verfügung gestellt werden.
(In regelmässigen Abständen darf ich Sie als offizieller Unspunnenfest-Autor mit viel Wissenswertem rund um die letzten 200 Jahre Schweizer Geschichte und des Unspunnenfestes 2005 informieren.)
Grunddaten: Unspunnenfest 2005 Trachten- und Alphirtenfest, 200 Jahre Unspunnenfest
Datum: 2. bis 4. September 2005
Ort: Interlaken
Homepage: www.unspunnenfest.ch
Organisation: Verein Schweizerisches Trachten- und Alphirtenfest Unspunnen
Adresse: Unspunnenfest, Geschäftsstelle, Postfach, 3800 Interlaken
Telefon: 033/826'53'53
E-mail: info@unspunnenfest.ch
Ticketverkauf: www.beo-tickets.ch Telefon 033/821'21'15 E-mail: info@beo-tickets.ch
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