SVIT-Immobilienforum in Lenk: Schweizer Top-Verleger am Gipfeltreffen im Berner Oberland
Lenk BE (ots)
Die Immobilieninserate in den grossen Schweizer Zeitungen nehmen wieder zu. Das bestätigte Tamedia-Konzernchef Martin Kall an einer Podiumsdiskussion des Verbandes der Schweizer Immobilienwirtschaft SVIT Schweiz. Wird inserieren nun schon bald wesentlich teurer?
Tamedia-Chef Martin Kall bezeichnete das Inseratevolumen im Immobilienbereich in den besten Zeiten auf über 50 Millionen Franken im Jahr. Heute spülen die Immobilieninserate dem Zürcher Verlag noch 30 Millionen in die Kasse. Seit einigen Monaten ist die Tendenz nach einer langen Durststrecke wieder steigend. "Immobilien schaffen eine Traumwelt", sagte Kall an der hochkarätigen Podiumsdiskussion vor 150 Zuhörern. Qualitativ gute Immobilieninserate seien deshalb eine Bereicherung für Forumszeitungen und würden sehr aufmerksam gelesen. Peter Wanner, Verleger der Aargauer Zeitung, stellt ebenfalls einen Anstieg im Immobilienbereich fest, wie er am alljährlich stattfindenden SVIT-Immobilienforum in Lenk BE erklärte. Für die AZ Medien liegt das Inseratevolumen derzeit bei rund 10 Millionen Franken im Jahr. NZZ-Verlagschef Tobias Trevisan führt diese Entwicklung vor allem auf das "stark gestiegene Interesse an Wohneigentum" zurück. Entsprechend wurde auch die redaktionelle Immobilienberichterstattung der drei Verlage massiv ausgebaut. "Es herrscht bei den Lesern ein grosses Informationsbedürfnis, dem wir gerecht werden wollen", sagte Trevisan.
Trotz den guten Nachrichten warnte SVIT-Präsident Urs Gribi vor allzu viel Euphorie. Gribi befürchtet, dass inserieren bald einmal spürbar teurer werden wird. Mit grosser Skepsis verfolge er den Einstieg der Tamedia AG beim Immobilienportal homegate.ch, sagte Gribi. Wenn Verlage auch im Internet-Inseratebereich aktiv werden und Kooperationen eingehen, wachse die Gefahr der Monopolisierung und damit von höheren Preisen. Gleichzeitig stellte Gribi selbstkritisch fest, dass es der SVIT Schweiz Mitte der neunziger Jahre verpasst habe, selber mit einem Immobilien-Marktplatz aufs Netz zu gehen: "Die Entwicklung wurde damals branchenintern schlicht verschlafen".
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