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Lebensmittelüberwachung in Deutschland versagt
dioxinbelastete Dorschleber immer noch im Handel

Berlin (ots)

Die deutschen Lebensmittel-Überwachungsbehörden
informieren die Verbraucher nicht über hoch mit Dioxin verseuchte 
Dorschleber und unterlassen es, die Hersteller und den Handel zum 
Rückruf der Produkte aufzufordern. Testergebnisse von foodwatch 
hatten eine starke Dioxinbelastung der Fischkonserven nachgewiesen. 
Die Verbraucherorganisation hatte sowohl das Bundesamt für 
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) als auch die 
zuständigen Ministerien der Bundesländer schriftlich informiert. "Die
Lebensmittelüberwachung in Deutschland hat versagt", sagte Thilo 
Bode, Geschäftsführer von foodwatch. Es sei ein Skandal, dass die 
Gesundheit der Bürger mit amtlicher Genehmigung derart gefährdet 
werde.
Auf die Forderung von foodwatch zum Rückruf der 
gesundheitsschädlichen Ware reagierten zumindest vier große 
Handelsketten. Edeka, Rewe, Kaiser's Tengelmann und Aldi Nord nahmen 
die Dorschleber-Produkte aus dem Verkauf. Nur der Metro-Konzern, der 
die Real- und Extra-Verbrauchermärkte betreibt, sah keine 
Veranlassung, die Artikel aus den Regalen zu entfernen.
Dorschleber überschreitet offenbar in vielen Fällen den 
gesetzlichen Grenzwert für Dioxin und dioxinähnliche polychlorierte 
Biphenyle (dioxine like PCB, dl-PCB) um ein Vielfaches. Vier im 
Handel gängige Produkte der Leber des Ostsee-Kabeljaus hatte 
foodwatch im Labor analysieren lassen. Im Ergebnis lagen alle 
Stichproben über dem gesetzlichen Grenzwert für die chlorhaltigen 
Verbindungen. Diese stehen im Verdacht, Krebs auszulösen und 
erbgutverändernd zu wirken. Am stärksten war im foodwatch-Test eine 
Probe von Rügenfisch-Dorschleber belastet.
Das BVL hatte die zuständigen Länderbehörden und 
EU-Mitgliedsstaaten bereits Ende April und Anfang Mai dieses Jahres 
in den so genannten Schnellwarnmeldungen über stark belastete 
Dorschleber-Produkte unterrichtet. "Es gibt genügend 
Lebensmittelkontrollen. Sie sind aber nur dann sinnvoll, wenn die 
Bevölkerung von den Ergebnissen erfährt und der Verkauf 
gesundheitsschädlicher Lebensmittel gestoppt wird", sagte Thilo Bode.
Von der Dioxinbelastung der Dorschleber habe die Öffentlichkeit erst 
erfahren, nachdem foodwatch Tests durchführen ließ, die Namen der 
Hersteller veröffentlicht und den Rückruf der Produkte gefordert 
habe.
Eine Dokumentation der Korrespondenz von foodwatch mit den 
zuständigen Behörden und den Handelsketten finden Sie auf der 
Internetseite von foodwatch in der Presserubrik unter 
http://foodwatch.de/presse/pressearchiv/2007/dioxine_behoerden/
Pressekontakt:

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foodwatch e.V.
Brunnenstr. 181
10119 Berlin
Germany
Internet: www.foodwatch.de

E-Mail: info@foodwatch.de
Fon: +49 (0)30 / 240 476-0
Fax: +49 (0)30 / 240 476-26

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