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Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO

Implantologie: Solothurner SSO-Zahnärzte sind "up to date"

Solothurn (ots)

Die SSO-Solothurn veranstaltete in Grenchen
gemeinsam mit der Medtech-Firma Thommen Medical eine 
Fortbildungsveranstaltung zum Thema "Update Implantologie für den 
Privatpraktiker". Referenten waren Fachzahnärzte für Oralchirurgie, 
Parodontologie und Kieferchirurgie.
Was ist der neueste Stand der Implantologie bei bildgebenden 
Verfahren, beim Knochenaufbau  und beim Unterhalt von Implantaten? 
Antworten auf diese Fragen lieferte eine Fortbildungsveranstaltung 
der SSO-Solothurn vom vergangenen Mittwoch in Grenchen.
Als Gastgeber begrüssten Jürg Stocker von Thommen Medical und Jana
Bracher, Präsidentin der SSO-Solothurn, die 33 anwesenden Zahnärzte; 
durch die Veranstaltung führte Dieter Probst, Vorstandsmitglied der 
SSO-Solothurn.
Als erster Referent gab Hans Peter Hirt, Fachzahnarzt für 
Oralchirugie aus Olten, einen Überblick über Fortschritte in der 
Röntgentechnik, namentlich die dreidimensionale Bildgestaltung, die 
eine exaktere Behandlungsplanung ermöglicht: Dank Volumentomographie 
(digitale dreidimensionale Röntgentechnik mit hoher Auflösung) ist 
heute eine weniger invasive und dadurch schonendere chirurgische 
Behandlung möglich. Die Implantate haben durch neue 
Oberflächentechnologien kürzere Einheilzeiten, was die 
Behandlungsdauer verkürzt und die Zuverlässigkeit erhöht. Durch 
praktische Fallbeispiele zeigte der Referent, wie dreidimensionale 
Röntgentechnik eine optimale Implantation ermöglicht.
Sein Kollege Roberto Sleiter, Fachzahnarzt für Oralchirurgie aus 
Egerkingen, zeigte anschliessend, wie dank spezieller Software (Nobel
Guide) eine optimale Positionierung des Implantats möglich wird, die 
Planung erfolgt dabei virtuell am Computer. Dadurch verkürzen sich 
sowohl die Operationszeit wie auch die postoperativen Beschwerden 
(Schwellungen). Bei genügendem Knochenangebot wird das Implantat 
mithilfe einer Schablone ohne Aufschneiden der Schleimhaut 
eingesetzt. Die geplante Rekonstruktion kann aufgrund der digitalen 
Daten bereits vor der Implantation hergestellt und in speziellen 
Fällen unmittelbar nach der Operation eingesetzt werden.
Bernd Ilgenstein aus Solothurn zeigte in seinem Referat, dass der 
Fachzahnarzt für Oralchirurgie in seiner Praxis häufig Ein- und 
Mehrwanddefekte und schwierige (dünne) Biotypen des Kieferknochens 
antrifft. In diesen Fällen muss vor dem Setzen des Implantats das 
Knochenmaterial vermehrt (augmentiert) werden. Als 
Augmentationsmaterialien kommen der eigene Knochen, synthetische oder
andere biologische Materialien in Frage. "Warten Sie lieber länger 
mit der Implantatbehandlung, bis der Knochen ausgeheilt ist!" gab 
Ilgenstein seinen Kollegen mit auf den Weg. Mit Ausführungen über die
Membrantechnik ("das Geheimnis, damit das Knochentransplantat hält") 
schloss Ilgenstein seine Ausführungen.
Der Solothurner Kieferchirurge Markus Zingg zeigte in seinem 
Vortrag verschiedene Behandlungsmöglichkeiten bei ausgedehnten 
Knochendefekten. An erster Stelle steht das Prinzip "Vorbeugen statt 
Rekonstruieren": Wenn immer möglich steht der Erhalt des 
Kieferknochens an erster Stelle. Bei grösseren Knochendefekten sind 
dagegen oft mehrere Knochenaufbauten notwendig. Der Aufbau des 
Kieferknochenkamms ermöglicht einen besseren Halt einer 
implantatgestützten Prothese. Unabdingbar sind solche Restaurationen 
nach Trümmerfrakturen oder bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. Zingg 
illustrierte seine Ausführungen mit spektakulären Fällen aus der 
Praxis des Kieferchirurgen,
Peter Moser aus Solothurn, Fachzahnarzt für Parodontologie, zeigte
anhand von Studien, dass die Überlebensrate von 
Einzelzahn-Implantaten heute bei 90-95% beträgt. Anders gesagt: Nach 
fünf bis zehn Jahren Beobachtung sind von hundert gesetzten 
Implantaten noch 90 bis 95 im Mund des Patienten. Dies darf als 
medizinisch ausgezeichnetes Resultat bezeichnet werden. Wichtige 
Voraussetzungen sind ein guter Unterhalt und eine regelmässige 
Kontrolle ("11 Punkte eines systematischen Recall-Systems"). Für die 
Behandlung erkrankter Implantatregionen kommen zuerst die Reinigung 
und Desinfektion der befallenen Stellen, danach die chirurgische 
Intervention bis hin zur Explantation (Entfernung des Implantats).
Dr. Daniel Snétivy, Leiter Forschung und Entwicklung bei Thommen 
Medical, erläuterte zum Schluss Entstehung und Forschungsaktivitäten 
seiner Firma. Thommen Medical wurde 2001 gegründet und beschäftigt 
heute 120 Mitarbeiter. Die Schweizer Medtech-Firma stellt sowohl 
Zahnimplantate wie auch chirurgische Instrumente für Implantation 
her, dazu Membranen und Knochenersatzmaterialien. Der Hauptsitz der 
Firma ist Waldenburg (BL), der Produktionsstandort Grenchen, Teil des
MedTech-Clusters am Jura Südfuss. Das Implantate-System von Thommen 
Medical ist 100% "Swiss made" und ebenso einfach wie verlässlich. 
Snétivy zeigte eindrücklich, dass Forschung und Entwicklung der 
Implantate heute undenkbar sind ohne ein wissenschaftliches Netzwerk 
und die Zusammenarbeit mit Universitäten im In- und Ausland. Mit 
LifeScience-Partner Novartis verfolgt Thommen Medical das Ziel, mit 
geeigneten Medikamenten künftig auch Osteoporosepatienten mit 
Implantaten versorgen zu können.
Snétivy erklärte den anwesenden Zahnärzten der SSO-Solothurn die 
Oberflächenbeschaffenheit der Implantate bis in die Nanostrukturen 
und wie diese Produkte eigentliche Härtetests durchlaufen, z.B. mit 
Dauererschütterung an Ermüdungsmaschinen (Hydropulser).
Bildmaterial der Veranstaltung kann beim SSO-Pressedienst 
kostenlos angefordert werden:  markus.gubler@sso.ch

Kontakt:

Dr. med. dent. Jana Bracher
Präsidentin der SSO-Solothurn
Tel.: +41/32/623'33'11
Mobile: +41/79/670'15'75

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