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Fünfjahresstudie: Nierentransplantationspatienten, die Rapamune ohne Cyclosporine erhalten, weniger von Nicht-Haut-Krebsleiden betroffen
Genf, Schweiz (ots/PRNewswire)
Moderne immunosuppressive Lösungen haben eine wesentliche Verbesserung für Nierentransplantationen erbracht und zu einer deutlichen Verringerung der Häufigkeit bzw. der Ernsthaftigkeit akuter Abstossungen geführt. Heute kommt es lediglich bei rund 10 % aller Nierentransplantationen zu Abstossungsreaktionen. Allerdings scheinen die Langzeitergebnisse nicht von diesen kurzzeitigen Verbesserungen zu profitieren - vermutlich teilweise wegen des frühzeitigen Todes von Transplantatempfängern durch nicht direkt mit dem Verlust ihres Transplantats zusammenhängenden Gründen. Rund 35 % der Nierentransplantationspatienten sterben aufgrund kardiovascularer Ereignisse oder an Krebs. Es ist klar, dass die herkömmliche immunosuppressive Behandlung eine wichtige Rolle bei diesem Ergebnis spielt, da sie die kardiovaskularen Risikofaktoren erhöht und die Entstehung von Malignen fördert.
In den vergangenen Jahren ist eine neue Klasse von Immunosuppressiva aufgetaucht, die mTOR-Inhibitoren. Diese Agenzien haben Antitumoraktivitäten bei verschiedenen experimentellen Untersuchungen gezeigt. Einige Studien haben den potenziellen Antikrebseffekt von mTOR-Inhibitoren (z. B. Rapamune) bei Patienten mit Kaposi-Sarkom nach deren Einführung als Immunosuppressivtherapie gezeigt.
Neue Daten
Daten der RMR-Studie (Rapamune Maintenance Regimen) werden anlässlich der European Study of Organ Transplantation Congress' vorgestellt. Diese wichtige Studie berücksichtigte mehr als 500 Nierentransplantatsempfänger in Europa, Australien und Kanada, die bei 3 Monatstransplantaten randomisiert wurden. Sie erhielten entweder eine fortgesetzte Kombination von Cyclosporine und Sirolimus oder Cyclosporine wurde abgesetzt und es wurde Sirolimus als laufende Immunosuppression (ohne Cyclosporine) eingesetzt wurde. Nach 5 Jahren der Nachsorge ab dem Zeitpunkt der Transplantation war die Häufigkeit von (Haut und Solid Organ) Krebs deutlich geringer, als in der mit Sirolimus behandelten Patientengruppe und die kein Cyclosporine nach der Absetzung nach der Transplantation erhielten.
Dieses Studienergebnis ist von enormer Bedeutung, nicht zuletzt, weil Krebs die zweithäufigste Ursache für den verfrühten Tod von Nierentransplantationspatienten ist und 10 Mal häufiger als im Bevölkerungsdurchschnitt ist. Darüber hinaus bestätigen diese Daten weiter, was bereits in der UNOS-Datenbank (United Network for Organ Sharing) beobachtet wurde. Hierin zeigt sich, dass die Häufigkeit von Haut- oder Nicht-Haut-Malignen nach Transplantationen bei Patienten, die Erhaltungsimmunosuppression mit mTOR-Inhibitoren, verglichen mit Patienten, die mit den Calcineurin Inhibitoren - Cyclosporine oder Tacrolimus - erhielten, erheblich reduziert ist.
Dieser Sachverhalt zeigt, dass die mTOR-Inhibitoren wie Sirolimus potenziell eine Schlüsselkomponente der Immunosuppressionstherapie hinsichtlich der Reduzierung des Risikos von Malignen bei Nierentransplantationspatienten sind.
Ergebnis bei Nicht-Hautkrebsleiden
Krebsart SRL+CsA SRL Lunge 4 1 Kehlkopf 1 0 Oropharynx 1 0 Nieren 3 0 Gastro-intestinal 2 1 Lymphom 3 1 Leukämie 1 0 Astrozytom 1 0 Prostata 1 0 Brust 1 1(x) Zervix 0 1(x) Thyreoidea 0 1 Gliom 0 1 Lippensarkom 0 1 Kaposi-Sarkom 0 1 GESAMT 18 8 <end_table (x)gleicher Patient