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swisscable: "Fernsehen wird immer individueller"

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Bern (ots)

- Hinweis: Hintergrundinformationen können im pdf-Format unter 
     http://www.presseportal.ch/de/story.htx?firmaid=100010502
     kostenlos heruntergeladen werden -
Der wichtigste Trend für die Zukunft des Fernsehens
ist die Individualisierung des Medienkonsums. Davon ist Swisscable -
der Verband der Kabel-TV-Unternehmen - überzeugt. Anlässlich der
Infotagung am 7. November zeigte Präsident Hajo Leutenegger die
Konsequenzen für das Fernsehen auf. Zudem kommentierte er die
Lancierung von Bluewin TV.
"Die Lancierung von Bluewin TV führt zu einer verschärften
Konkurrenzsituation für die Kabel-TV-Anbieter. Hier besteht nun
Wettbewerb, nicht nur zwischen Kabelnetzen und Swisscom, sondern auch
gegenüber Satellit und terrestrischer Verbreitung. Niemand hat hier
noch ein Monopol. In dieser Situation sind wir gefordert, uns auf
unsere Stärken zu konzentrieren." So kommentierte
Swisscable-Präsident Dr. Hajo Leutenegger den Einstieg der Swisscom
ins TV-Geschäft. Als Stärken der Kabel-TV-Anbieter nennt er die
langjährige Erfahrung im Fernsehgeschäft, die unerreicht hohe Bild-
und Tonqualität des Kabelfernsehens und die Zufriedenheit der Kunden.
Damit spricht er auch die hohen Qualitätsansprüche der Schweizer
TV-Kunden an: "Ob Fernsehen via Telefonleitung diese
Qualitätsansprüche erfüllen kann, ist offen." Eine wichtige Rolle
spiele dabei das hochauflösende Fernsehen (HDTV), das in Zukunft an
Gewicht gewinne. Die Netze der Kabel-TV-Unternehmen seien schon heute
für HDTV bereit. "Ob das auch für Bluewin TV gilt, werden wir sehen."
Hohe Abdeckung und lokale Verankerung als Vorteile
Ein weiterer Vorteil sei die hohe Abdeckung von über 90 Prozent
aller Schweizer Haushalte. Demgegenüber könne Swisscom mit Bluewin TV
nur einen Teil der Haushalte abdecken. Und in diesen Haushalten
könnten die Kunden nur zum Teil gleichzeitig fernsehen und eine
Sendung aufnehmen. Mit einem Zweitgerät könne man zudem weder
aufnehmen noch zeitversetzt fernsehen. "Swisscom hat eine Autobahn
gebaut, die teilweise nur eine Spur aufweist und maximal zwei Spuren
hat. Kabelnetze dagegen verfügen schon heute über mehrere Spuren, die
parallele Anwendungen ermöglichen", führte Leutenegger aus. Als
letzte Stärke nennt er die lokale Verankerung und Kundennähe der
Kabel-TV-Anbieter: "Mit unseren Angeboten sind wir nahe bei den
Kunden, da wir diese gut kennen."
Individualisierung des Medienkonsums als wichtigster Trend
Weiter betonte Leutenegger an der Infotagung, dass die
Individualisierung des Medienkonsums der wichtigste Trend für die
Zukunft des Fernsehens sei. Dies zeigten verschieden Studien und
Erfahrungen aus dem Ausland. "Fernsehen wird in ein paar Jahren viel
stärker den individuellen Bedürfnissen angepasst sein. Man wird aus
einer unglaublichen Vielfalt an Programmen massgeschneiderte
Programmpakete abonnieren können", erklärte Leutenegger.
Voraussetzung für einen individuellen Fernsehkonsum seien
hauptsächlich zwei Dinge: der Übergang zu digitalem Fernsehen und
eine Grundverschlüsselung der Programme.
"Digitales Fernsehen bietet einen echten Mehrwert"
Swisscable plädiert für einen schnellen Übergang zu digitalem
Fernsehen. Was aber bedeutet dies für die Fernsehkabel-Kunden?
Leutenegger nennt vier Aspekte: Erstens bedeute es, dass die Kunden
von den Vorteilen des digitalen Fernsehens profitieren könnten: eine
bessere Bild- und Tonqualität, ein grösseres und viel breiteres
Programmangebot und mehr Individualität beim Fernsehen. "Gegenüber
analogem Fernsehen bietet digitales Fernsehen bereits heute einen
echten Mehrwert. Mit der Einführung von HDTV wird sich dieser
Mehrwert in den nächsten Jahren laufend vergrössern", meint
Leutenegger.
Abschaltung von analogen Programmen: Unterschiedliche Fahrpläne
Zweitens bedeute ein schneller Übergang zu digitalem Fernsehen,
dass das heutige analoge Basis-Programmanbot kleiner wird. Der Grund:
Um für das umfassende digitale Angebot Platz zu schaffen und damit
das individualisierte Fernsehen auszubauen, wird das analoge Angebot
kontinuierlich reduziert. Ab 2010 wird im Kabel ein gegenüber heute
eingeschränktes analoges Angebot zur Verfügung stehen. Welche
analogen Programme wann abgeschaltet werden, hängt von der Kapazität
des Netzes ab und variiert je nach Kabel-TV-Anbieter. So haben zum
Beispiel die EBLCom in Liestal und die Sinergy Commerce SA in
Martigny unterschiedliche Fahrpläne (siehe Beilage I). Leutenegger
betont: "Viel wichtiger als ein einheitlicher Fahrplan ist, dass die
Kabel-TV-Anbieter im Vorfeld umfassend informieren. So können die
Kunden die Entwicklung nachvollziehen und bei Bedarf schnell und
unkompliziert auf das digitale Angebot umsteigen."
Settop-Box als Voraussetzung für digitales Fernsehen
Drittens bedeutet digitales Fernsehen, dass ein Empfangsgerät
benötigt wird. Dieses Empfangsgerät - Settop-Box genannt - ermöglicht
die Darstellung der digitalen Bilder auf dem Fernsehgerät.
Settop-Boxen kann man in der Regel beim lokalen Kabel-TV-Anbieter
mieten oder kaufen (siehe Beilage II). Zum Thema Stromverbrauch von
Settop-Boxen erwähnt Leutenegger, dass Swisscable mit dem Bundesamt
für Energie vor kurzem eine Vereinbarung unterzeichnet hat, wonach
der Stromverbrauch von Settop-Boxen im Standby-Betrieb limitiert
werden soll. Leutenegger: "Wir empfehlen unseren Mitgliedern, nur
noch Settop-Boxen einzusetzen, die dem entsprechenden europäischen
Verhaltenskodex entsprechen." Dieser sieht beispielsweise vor, dass
eine Settop-Box im aktiven Standby-Betrieb maximal 7 Watt verbrauchen
darf.
Digital-TV bietet mehr und kostet mehr
Viertens bedeutet der Übergang zu digitalem und damit
individualisiertem Fernsehen - gegenüber dem analogen Fernsehen -
höhere Kosten.  Dafür gibt es verschiedene Gründe. So hätten die
Kosten bei der Beschaffung von digitalen Programmen zugenommen, weil
die Programmveranstalter von den Kabel-TV-Anbietern zunehmend ein
Entgelt für ihre Inhalte verlangten. Damit hofften die
Programmveranstalter, die schwindenden Werbeeinnahmen zu kompensieren
und neue Geschäftsfelder zu eröffnen. "Digitales Fernsehen ist
teurer, weil digitale Qualitätsprogramme zunehmend nur noch gegen
Entgelt - und nicht mehr gratis - erhältlich sind", fasst Leutenegger
zusammen. Zudem biete digitales Fernsehen im Grundangebot in der
Regel viel mehr Programme als analoges Fernsehen. Auch dies sei ein
Kostenfaktor. Und schliesslich würden bei der Preisgestaltung auch
die Investitionen in die Infrastruktur, die Settop-Box und die
Entschädigungen für Urheberrechte ins Gewicht fallen.
"Verbot der Grundverschlüsselung ist unrealistisch"
Die zweite Voraussetzung für individuelles Fernsehen ist die
Grundverschlüsselung der Programme. Dabei werden die TV-Signale
verschlüsselt (codiert) verbreitet. Um so fernsehen zu können, müssen
die Signale auf Empfängerseite entschlüsselt (decodiert) werden.
Dafür sorgt wiederum das Empfangsgerät für digitales Fernsehen
(Settop-Box).
Swisscable unterstützt die Grundverschlüsselung, weil es dadurch
möglich wird, den Kunden massgeschneiderte Angebote zu machen. "In
Zukunft wird der Kunde vermehrt nur noch diejenigen Programme
abonnieren und bezahlen, die er auch tatsächlich haben will", so
Leutenegger. Daneben spiele auch eine Rolle, dass der Trend auf
Seiten der internationalen Programmanbieter klar in Richtung
Verschlüsselung und Bezahlfernsehen (Pay-TV) gehe. Die
Kabel-TV-Anbieter als Verbreiter von Inhalten müssten deshalb die
Möglichkeit haben, ihren Kunden bestimmte Programme einzeln gegen
Entgelt zugänglich zu machen. Umgekehrt müssten die
Kabel-TV-Unternehmen den Programmveranstaltern vollständige
vertragliche Sicherheit bieten, dass den Kunden nur diejenigen
Programme zugänglich gemacht werden, für die sie auch bezahlt haben.
Voraussetzung dafür ist die Grundverschlüsselung. "Ohne
Grundverschlüsselung können wir in Zukunft kein ausgebautes und
individuelles Programmangebot verbreiten. Daran kann wohl niemand
interessiert sein", bringt es Leutenegger auf den Punkt. Nicht
zuletzt trage die Grundverschlüsselung auch dazu bei, das Problem der
Piraterie und des Schwarzsehens in den Griff zu bekommen.
Und was sagt Leutenegger zum Vorstoss von Ständerätin Simonetta
Sommaruga, die Grundverschlüsselung beim Digital-TV zu verbieten? "Da
wir uns in einem internationalen Umfeld bewegen, ist ein
Verschlüsselungsverbot in der Schweiz unrealistisch." Berücksichtigt
werden müsse zudem, dass Bluewin TV und andere zukünftige
IPTV-Angebote auch grundverschlüsselt seien, abgesehen vom nun
herrschenden Wettbewerb.
Swisscable
Swisscable ist der Wirtschaftsverband der Schweizer
Kabel-TV-Unternehmen. Ihm sind rund 250 privatwirtschaftlich wie auch
öffentlich-rechtlich organisierte Kabelnetzbetriebe angeschlossen,
die rund 2,8 Millionen Haushalte bedienen.

Kontakt:

Dr. Claudia Bolla-Vincenz, Geschäftsführerin
Tel. +41/31/328'27'28
Mobile +41/79/301'59'25
E-Mail: info@swisscable.ch

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  • 01.11.2006 – 09:00

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  • 31.10.2006 – 16:20

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    Mit der Lancierung von Bluewin TV entsteht für die Kabel-TV-Unternehmen eine verschärfte Konkurrenzsituation. Die Branche wird deshalb ihre Stärken noch gezielter ausspielen. Bern (ots) - Gemäss Swisscable - dem Verband der Kabelnetzunternehmen - gibt es für die Branche keinen Grund, sich vor der neuen Konkurrenz aus dem Hause Swisscom zu verstecken: ...

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