Studie TIMES in China von Skillnet und BDO Deutsche Warentreuhand: Kapitalmarkt steckt noch in den Kinderschuhen
Hamburg (ots)
Neue Studie dokumentiert China-typische Chancen, aber auch Wirtschaftsprobleme - und zeigt, dass Deutschlands Börsen für chinesische Unternehmen zunehmend attraktiver werden.
China ist auf dem Weg, zum weltweit größten TIMES-Markt (Telecom, IT, Media, E-Business, Service-Provider) heranzuwachsen. Zugleich wird absehbar, dass chinesische Unternehmen ihren wachstumsorientierten Kapitalbedarf nicht an den eigenen Börsen stillen können. Das sind zentrale Thesen der skillnet Studie "TIMES in China 2006", die jetzt gemeinsam mit den daran beteiligten Partnern BDO Deutsche Warentreuhand AG, BITKOM und Freie und Hansestadt Hamburg in vierter Auflage aktualisiert und komplett überarbeitet aufgelegt wurde.
Allein im ersten Halbjahr 2006 verzeichnete China ein Wirtschaftswachstum von 10,9 Prozent und steigerte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf ca. USD 1.150 Milliarden. Mitverantwortlich für das rasante Wachstum sind u. a. die chinesischen TIMES-Märkte, für die bis 2010 jährlich ein deutlich zweistelliges Wachstum erwartet wird. 426 Millionen Mobilfunk-Nutzer versendeten in China im ersten Halbjahr 2006 mehr als 200 Milliarden SMS - und machten China zum weltweit größten Mobilfunkmarkt. Bis 2010 wird ein Anstieg der Mobilfunknutzer von fast 260 Millionen auf ca. 700 Millionen erwartet - mehr als das Dreieinhalbfache der gesamten Mobilfunk-Nutzerschaft Deutschlands. Die Zahl der Internetnutzer mit Breitbandzugang stieg in 2005 auf über 64 Millionen - damit verfügt China über fast doppelt so viele Breitbandnutzer wie Deutschland (ca. 37,5 Millionen).
Mit Zahlen wie diesen signalisiert die aktuelle Studie auch Chancen für den deutschen Mittelstand - und erklärt damit zugleich die Cross-Border-Aktivitäten (Yahoo-Alibaba/ Telefònica-China Netcom) der jüngsten Vergangenheit. "Allen Vorbehalten zum Trotz bietet China Unternehmen auch heute ganz besondere Wachstumschancen", sagt Malte Barth, Partner von skillnet. "Für international aufgestellte Unternehmen können die damit verbundenen Perspektiven sehr wohl zum entscheidenden Treiber globaler Strategien werden." Die Studie benennt aber auch besondere Regeln und Restriktionen, denen der chinesische TIMES-Markt unterworfen ist: Eine entsprechend dezidierte Betrachtungsweise sei für bestehende und zukünftige China-Projekte unverzichtbar.
Lokaler Kapitalmarkt noch nicht funktionsfähig
China hat es bislang versäumt, eine anlegerfreundliche Kultur zu etablieren. Das Vertrauen der Anleger hat durch wiederholtes Fehlverhalten gelitten - und das zeigt Wirkung: Im gleichen Zeitraum, in dem die Wirtschaft um 50 Prozent gewachsen ist, verlor die chinesische "A"-Börse die Hälfte ihres Werts. Da viele lokale Banken noch immer eng mit den Provinzbehörden kooperieren, fehlt zahlreichen chinesischen Unternehmen auf dem heimischen Markt der Zugang zu frischem Kapital. Kreditentscheidungen fallen immer auch nach politischen Erwägungen, so dass daraus fast zwangsläufig wirtschaftliche Fehlallokationen resultieren können. Die aktuelle Reform des heimischen Aktienmarktes, ausgerichtet auf Anteilsbesitz und stärkere Partizipation institutioneller Anleger, zeigt allerdings erste positive Ansätze.
"Trotzdem", erklärt Dr. Gerhard Zemke vom Studienpartner BDO Deutsche Warentreuhand, "werden ausländische Kapitalmärkte für chinesische Unternehmen immer interessanter." Neben der Verbesserung von Corporate Governance Standards und der Pflege eines anlegerfreundlicheren Umfelds würden chinesische Unternehmen ihr Augenmerk verstärkt auf Profitabilität und weniger auf Wachstum ausrichten. "Wenn Ihnen das gelingt", so Zemke, "werden wir auch in Deutschland bald die ersten Börsengänge chinesischer Unternehmen erleben."
Die vierte aktualisierte und erweiterte Marktstudie "TIMES in China 2006" bietet aktuelle Einblicke in Marktstrukturen und -potenziale, Wettbewerb, politische und rechtliche Grundlagen sowie die Chancen und Risiken eines Marktengagements in den Branchen Telekommunikation, Informationstechnologie, Medien, E-Business, Service-Provider. Hinzu kommt eine differenzierte Analyse der neun wichtigsten TIMES-Transaktionen im Jahr 2005. Die Studie basiert auf Informationen aus mehr als 1.000 relevanten Quellen sowie ca. 500 Gesprächen mit Experten, Fach- und Führungskräften der chinesischen Wirtschaft. Als Anreiz für weiterführende Gespräche wird "TIMES in China 2006" interessierten TIMES-Unternehmen und Meinungsbildnern über die Skillnet-Webseite www.skillnet.com kostenlos zur Verfügung gestellt.
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