fmCh: Couchepin oder die verpasste Chance
Zürich (ots)
Pascal Couchepin hätte ein grosser Staatsmann sein können. Ihm fehlte es weder an Intelligenz noch an Bildung. Er verfügte über ein hohes Staatsverständnis, einen "sens de l'Etat". Um den billigen Applaus der Massen hat er nie gebuhlt. Er versuchte vielmehr, eine zur behäbigen Mittelmässigkeit neigende Schweiz mit Provokationen wach zu rütteln, im Sinne des Gemeinwohls. Trotz dieser wohltuend unzeitgemässen Qualitäten vermochte Pascal Couchpin nie mit innovativen und zukunftstauglichen Konzepten zu überzeugen, geschweige denn zu begeistern. In der Gesundheitspolitik hinterlässt er kein Oeuvre, sondern eine Baustelle mit hohen Schulden und ohne Plan. Hätte sich der hohe Magistrat ein wenig Zeit genommen, sich für die Medizin in unserem Land zu interessieren und mit den einfachen Arbeitern des Gesundheitswesen zu reden, wären grosse Würfe möglich gewesen. In den Ärzten aber immer nur den Gegner zu sehen, den es zu brechen gilt, hat jeden fruchtbaren Ansatz im Keim erstickt. Barack Obama's aussenpolitische Maxime "zuhören statt belehren" hätte auch Pascal Couchepin weitergebracht, viel weiter jedenfalls als seine eigenwilligen Verordnungen, die seine Amtszeit nur kurze Zeit überleben dürften.
Die Schweiz verfügt über eines der effizientesten und fortschrittlichsten Gesundheitssysteme der Welt. Das in der Schweiz verfügbare medizinische Wissen strahlt auch heute noch weit über die Landesgrenzen hinaus. Hätte der scheidenden Gesundheitsminister diese Stärken unseres Landes erkannt und sich zunutze gemacht, statt immer nur den Kostenfaktor "Gesundheit" zu bekämpfen, stünde er heute als grosser Staatsmann da. Diese Chance hat er verpasst.
Die fmCh ist der Dachverband der chirurgisch und invasiv tätigen Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz. Heute gehören der fmCh 16 Fachgesellschaften mit über 5'000 chirurgisch und invasiv tätigen Ärztinnen und Ärzten an.
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