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Kinderschutz Schweiz

Internationale Koalition gegen Kinderpornographie und Kindersextourismus

Bern (ots)

Im Kampf gegen Kinderhandel, Kinderpornographie und
Kindersextourismus sind in Europa und Zentralasien in den letzten
Jahren wichtige Fortschritte erzielt worden. Trotzdem muss noch viel
mehr getan werden, um die kommerzielle sexuelle Ausbeutung von
Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu bekämpfen. Dazu gehört neben
der Identifizierung und der professionellen und kindergerechten
Betreuung der Opfer auch die Bekämpfung und Eindämmung der Nachfrage
nach Kinderpornographie und Kindersextourismus - auch aus der
Schweiz. Grundlegende Voraussetzung ist eine langfristige
internationale Public-Private-Partnership zwischen Öffentlichkeit,
privatem Sektor, Strafrecht und -vollzug. Das sind die
Hauptbotschaften der europäisch-zentralasisatischen
Vorbereitungskonferenz zum 3. Weltkongress gegen kommerzielle
sexuelle Ausbeutung von Kindern, die am 17. und 18. September in Genf
stattfand.
140 hochkarätige Staats- und NGO-VertreterInnen aus Europa und
Zentralasien sowie RepräsentatInnen internationaler Organisationen
trafen sich auf Einladung der International Labour Organization ILO
und ECPAT International, um unter Einbezug von neusten
wissenschaftlichen Erkenntnissen inhaltliche Schwerpunkte zu
definieren und wichtige Prioritäten für ihre Region zu setzen. Die
gemeinsam ausgearbeiteten Empfehlungen werden am 3. Weltkongress
gegen kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern in Rio
weiterverfolgt.
"Die steigende Zahl der minderjährigen Opfer kommerzieller
sexueller Ausbeutung zeigt die Notwendigkeit des politischen
Engagements aller Stakeholders zum Schutz der Kinder deutlich auf.
Für die Schweiz bedeutet das, ihrer Verpflichtung aus dem ersten
Weltkongress in Stockholm (1996) jetzt nachzukommen und einen
nationalen Aktionsplan mit klaren Zielen und überprüfbaren
Indikatoren umzusetzen", sagt Ruth-Gaby Vermot-Mangold,
Alt-Nationalrätin und Vorstandsmitglied von Kinderschutz Schweiz.
"Aufgrund von wachsender Mobilität und der Verbreitung des
Internets ist der Markt für kommerzielle sexuelle Ausbeutung von
Kindern zu einem Milliardengeschäft geworden. Um hier Einhalt zu
gebieten, müssen Täter konsequent überführt und die Geldflüsse - wie
beispielsweise aus dem Verkauf von Kinderpornographie im Internet -
gestoppt werden. Dazu müssen die relevanten Daten der
Strafverfolgungsbehörde zugänglich gemacht werden", erklärt Karolina
Frischkopf, Leiterin von ECPAT Switzerland, der Fachstelle gegen
Kinderprostitution, Kinderpornographie und Kinderhandel von
Kinderschutz Schweiz und fügt an: "Zu strikter Datenschutz in diesem
Bereich ist der effizienteste Täterschutz."
Die wichtigsten Forderungen der Vorbereitungskonferenz sind:
- Kriminalisierung der ganzen Kette von Produktion, Distribution,
     Verkauf, Besitz und Konsum von Kinderpornographie.
   - Obligatorisches Blockieren von Websites mit
     kinderpornographischem Inhalt.
   - Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für alle Informationen
     und Hinweise rund um Fälle von Kindersextourismus bei Interpol.
   - Aufforderung an Toursimusbranche, Internetservice-Providers,
     Finanzdienstleister und weitere Institutionen aus dem privaten 
     Sektor zur Verantwortungsübernahme.
Der 3. Weltkongress gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern und
Jugendlichen findet vom 25. bis 28. November in Rio de Janeiro statt.
Neben Ehrengästen wie Königin Silvia von Schweden werden rund 3000
Staats- und RegierungsvertreterInnen, Delegierte aus der
Privatwirtschaft und von den Kinderschutzorganisationen, 300
Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren sowie internationale
Medienschaffende erwartet. 150 Länder werden am 3. Weltkongress aktiv
teilnehmen und weitere Verpflichtungen zum Schutz der Kinder eingehen
- darunter auch die Schweiz.

Kontakt:

Karolina Frischkopf
ECPAT Switzerland von Kinderschutz Schweiz
Mobile: +41/79/211'29'67
E-Mail: karolina.frischkopf@kinderschutz.ch

Ruth-Gaby Vermot-Mangold
Vorstand Kinderschutz Schweiz
Mobile: +41/79/345'58'18
Internet: www.kinderschutz.ch

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