IFBC Studie: Konstanz in der Wertschaffung bei den Kantonal- und Regionalbanken
Zürich (ots)
Die meisten Kantonalbanken haben ihren Economic Profit im Jahr 2007 weiter steigern können, und 11 von 24 Instituten erwirtschafteten eine positive Differenz zwischen der Eigenkapitalrendite und den Eigenkapitalkosten. Ähnliche Konstanz in der Entwicklung zeigten auch die Regionalbanken, bei denen 9 von 16 untersuchten Unternehmen im letzten Jahr ihren Economic Profit erhöhen konnten. Auch den Privatbanken gelang 2007 nochmals eine deutliche Zunahme der Wertschaffung. Dies zeigt die jüngste Studie der IFBC, die zum dritten Mal seit 2005 die Wertschaffung in der Schweizer Bankenbranche untersuchte und dabei neu auch den Einfluss der Marktattraktivität auf die Wertschaffung mass.
2007 gelang es 11 von 24 Kantonalbanken, einen positiven Economic Profit zu erwirtschaften, und viele Banken konnten sich im Vergleich zum Vorjahr nochmals steigern. Die St. Galler Kantonalbank erwirtschaftete sowohl in der längeren (2001 bis 2007) als auch in der kürzeren Vergangenheit (2005 bis 2007) die höchste Überrendite aller Kantonalbanken. Dem klaren Performance Leader folgen die Basellandschaftliche sowie die Aargauische Kantonalbank. Erfreulich haben sich auch die Kantonalbanken von Luzern, Schaffhausen und Schwyz entwickelt.
Neu wurde in der Studie auch der Einfluss der Marktattraktivität auf die Wertschaffung bei den Kantonalbanken untersucht. Dazu wurden die Konkurrenzdichte und die Standortattraktivität der einzelnen Kantone analysiert und mit der durchschnittlichen Wertschaffung der letzten Jahre verglichen. Die Studie zeigt, dass es nicht jeder Kantonalbank gelingt, ein vorteilhaftes Marktumfeld zu nutzen. Umgekehrt haben aber einige Institute bewiesen, dass sich auch bei schwierigeren Marktgegebenheiten Wertsteigerungen erzielen lassen. So haben beispielsweise die Luzerner und die St. Galler Kantonalbank trotz unterdurchschnittlicher Standortattraktivität überdurchschnittliche Wertschaffungsergebnisse erarbeitet.
Verbesserte Resultate bei den Regionalbanken
Bei den 16 untersuchten Regionalbanken weist die Studie für das Jahr 2007 bei 4 Instituten einen positiven Economic Profit aus. Die höchste Überrendite erwirtschaftete einmal mehr die Raiffeisen Gruppe. Ihr Economic Profit Niveau war im vergangen Jahr mehr als doppelt so hoch, wie dasjenige aller übrigen Regionalbanken zusammen. Im Jahr 2007 haben 9 Banken den Economic Profit gesteigert. Die grössten Verbesserungen sind beim Clientis Konzern, der Valiant Holding und der Bank Coop auszumachen.
Erneutes Wachstum bei den Privatbanken
Die Privatbanken konnten ihren Betriebsertrag im Jahr 2007 vor dem Hintergrund der guten Börsenentwicklung nochmals deutlich steigern und die Kosteneffizienz verbessern. Der Economic Profit stieg im Vorjahresvergleich wiederum deutlich an, wobei Julius Bär die grösste Verbesserung erzielte. Auch bei Vontobel, Rothschild und LLB hat der Economic Profit 2007 zugenommen.
Auswirkungen der Finanzmarktkrise bei den Grossbanken
Die UBS, die in den letzten Jahren die grösste Wertsteigerung aufgewiesen hatte, verzeichnete durch die grossen Verluste im US-Subprime-Geschäft eine Reduktion des Economic Profit von rund CHF 16 Mrd. - eine Wertvernichtung, wie sie noch nie zuvor beobachtet wurde. Der Credit Suisse gelang es gemäss Berechnungen der IFBC erstmals im Jahr 2004, einen positiven Economic Profit zu erzielen. Seither hat die Bank den Wert bis auf CHF 8,2 Mrd. im Jahr 2007 gesteigert. Allerdings dürfte sich der hohe Wert 2008 deutlich nach unten korrigieren.
"Best in Class" Performer in jeder Bankengruppe
Institute, die sich positiv von den übrigen Vergleichsbanken abheben, sind in allen Bankengruppen anzutreffen. Dabei muss aber unterschieden werden zwischen den Performance Leaders (Banken mit dem höchsten Economic-Profit-Niveau) und den Performance Improvers (Banken mit den positivsten Economic-Profit-Veränderungen). Die Performance Leaders haben sich in allen Bankengruppen über die letzten Untersuchungen gut behauptet. Zu ihnen zählen bei den Kantonalbanken die St. Galler und Basler Kantonalbank, bei den Regionalbanken die Raiffeisen Gruppe und die Migros Bank sowie bei den Privatbanken die Bellevue Group und die Bank Rothschild. Im Bereich der Performance Improvers ergeben sich dagegen alljährliche Verschiebungen.
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