Schock und Entrüstung für alle Robbenfreunde: Der Ständerat will Importe von Robbenprodukten in die Schweiz nicht verbieten
Montreux (ots)
Die Fondation Franz Weber ist entrüstet über den heutigen Entscheid einer knappen Mehrheit des Ständerates, die Einfuhr von Robbenprodukten aus tierquälerischer Jagd weiterhin zuzulassen. Der Ständerat lehnt die Übernahme der EU-Regelung ab, wo ein Verbot bereits beschlossen ist (unter anderem dank der aktiven Arbeit der Fondation Franz Weber in Kanada und im EU-Parlament).
Bundespräsidentin Leuthard und der Präsident der vorberatenden Kommission, Ständerat Theo Maissen, setzten sich im Ständerat mit scheinheiligen Argumenten durch: den Robben sei mit einem Importverbot nicht geholfen und es drohe unserem Land eine WTO-Klage. Sie übersehen dabei, dass ein Rückgang der Nachfrage unmittelbar auf die Zahl der qualvoll getöteten Tiere einen Einfluss hat. Kanada hat eine Klage gegen das EU-Importverbot zwar angekündigt, diese aber nicht eingereicht. Statt dem grausamen Töten von Robben Einhalt zu gebieten, kuscht die Schweiz vor der Drohung Kanadas. Die EU hatte in diesem Zusammenhang ganz klar viel mehr Rückgrad gezeigt.
Zitat: Vera Weber, Kampagnenleiterin der Fondation Franz Weber, ist schockiert und enttäuscht «Dieser Entscheid geht krass gegen die Sorge der Mehrheit aller Schweizerinnen und Schweizer, die Produkte aus tierquälerischer Herkunft verabscheuen. Als Augenzeugin der kanadischen Robbenjagd fehlen mir die Worte für die Not und das Leiden dieser Tiere. Es ist ein schwarzer Tag für die Robben, und für die Schweiz.»
Eine endlose Geschichte für mehr Tierschutz
Bereits am 3. Oktober 2008 überwies der Nationalrat oppositionslos eine Motion Aeschbacher mit der gleichen Stossrichtung. Ganz anders der Ständerat: er lehnte die Motion Aeschbacher ab und lancierte auf Antrag seiner vorberatenden Kommission einen neuen Vorschlag. Mit dieser wurde der Anschein erweckt, der Handel mit Robbenprodukten würde eingeschränkt. In Wirklichkeit wäre jedoch eine rechtliche Basis für den Handel mit Robbenprodukten, beispielsweise aus Kanada, geschaffen worden.
Für die Fondation Franz Weber war der Vorschlag des Ständerats inakzeptabel. Ihre Kampagnenleiterin Vera Weber konnte Nationalrat Oskar Freysinger für die Sache gewinnen, der in der Folge einen neuen Vorstoss mit 57 Mitunterzeichnenden einreichte. Die nationalrätliche Kommission für Wissenschaft und Bildung, deren Mitglied Freysinger ist, nahm die Anliegen des Vorstosses in einer Kommissionsmotion auf und fand auch im Plenum des Nationalrats eine deutliche Mehrheit (149/2) dafür. Jetzt stimmte der Ständerat sehr knapp gegen diese Motion mit 19 zu 16 Stimmen.
Die Fondation Franz Weber wird aber auf allen Ebenen gegen die grausame Robbenjagd weiterkämpfen und die Entwicklungen in der EU verfolgen.
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Kontakt: Vera Weber (Augenzeugin der kanadischen Robbenjagd)
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