Sinnvolle Computerspiele empfehlen statt sogenannte «Killergames» verbieten - Pro Juventute lanciert Bewertungsangebot für Games
Zürich (ots)
Die Stiftung Pro Juventute lanciert heute die erste Schweizer Plattform zur Beurteilung von Computergames. Auf dem neuen Online-Angebot www.gametest.ch können sich Jugendliche, Eltern und Lehrer darüber informieren, welche Spiele aus pädagogischer Sicht besonders empfehlenswert sind (Positivprädikatisierung). Pro Juventute möchte mit diesem für die Schweiz neuartigen Angebot die Diskussion um Computergames versachlichen.
Im Parlament wurden in den letzten Monaten verschiedene Vorstösse für Computergame-Verbote an den Bundesrat überwiesen. Pro Juventute ist jedoch überzeugt, dass Verbote keine Lösungen darstellen. Die Stiftung lanciert deshalb heute das Online-Informationsangebot www.gametest.ch. Auf der Plattform werden Computerspiele, die aus pädagogischer Sicht besonders empfehlenswert sind, beschrieben und empfohlen.
«Indem wir auf der Plattform Pro Juventute Gametest gute Spiele empfehlen statt so genannt schlechte Spiele verbieten, leistet Pro Juventute einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Medienkompetenz von Kindern, Eltern und Lehrpersonen», sagt Stiftungsdirektor Stephan Oetiker. Dass der Zeitpunkt für das Angebot ideal ist, zeigt die Tatsache, dass Pro Juventute jedes Jahr vor Weihnachten Anrufe von Eltern oder anderen Erwachsenen erhält, die sich über empfehlenswerte Computergames informieren wollen.
Die Stiftung Pro Juventute setzt in ihrer Arbeit den Fokus auf die Förderung von Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen - so auch in Bezug auf Neue Medien und Computergames. Pro Juventute möchte mit diesem neuen Angebot den Ansatz die so genannte Positivprädikatisierung in der Schweizerischen Jugendmedienpolitik etablieren. «Es ist irreführend zu glauben, mit einem Verkaufsverbot von Computerspielen erreiche man den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor gefährlichen Medieninhalten», sagt Oetiker. Verkaufsverbote und Altersgrenzen seien in Hinblick auf Downloading oder Online-Spiele für das Internet nicht umsetzbar.
Sinnvolle Spiele empfehlen statt «Killergames» verbieten Deshalb setzt sich Pro Juventute dafür ein, Jugendlichen nicht mit Verboten zu begegnen, sondern sie vielmehr dabei zu stärken, mit Medieninhalten verantwortungsbewusst umzugehen. So zeigt ihnen die Plattform, wie sie wertvolle Computerspiele von so genannten Killergames und destruktiv orientierten Computerspielen unterscheiden können.
Mit dem Online-Angebot www.gametest.ch hat die Stiftung Pro Juventute als erste Akteurin in der Schweiz diesen Ansatz der Positivprädikatisierung konkret gemacht und setzt so einen konstruktiven Akzent in der von negativen Regelungen geprägten Jugendmedienschutz-Diskussion. Bereits seit längerem wird dieser Ansatz im Nachbarland Österreich umgesetzt. Die staatliche Stelle «bupp.at» betreibt ein anerkanntes Prüfverfahren für Computerspiele im deutschsprachigen Markt und hat bereits mehrere hundert Game-Empfehlungen erarbeitet. Darauf kann Pro Juventute aufbauen.
Im nächsten Jahr soll die deutschsprachige Plattform auch für die anderen Landessprachen ausgebaut werden, sofern sich dafür Finanzpartner finden lassen. Zudem werden neben Computer- und Konsolenbasierten Games auch der rasant wachsende Bereich der Online- und Browsergames aufgenommen werden. Für diese weiteren Ausbauschritte hat Pro Juventute mit verschiedenen potenziellen Partnern aus Privatwirtschaft, Wissenschaft und Bundesverwaltung Kontakt aufgenommen und wird in den kommenden Monaten mögliche Formen der Zusammenarbeit abklären.
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