Heuer mehr Lawinentote - BILD
Gräfelfing (ots)
Der schneearme Winter brachte zahlreiche Lawinenabgänge und Todesopfer. Träger des ABS Lawinenairbags haben die besten Überlebenschancen.
"In unseren Breiten haben wir heuer einen schneearmen Winter erlebt, wodurch der Schneedeckenaufbau ein katastrophaler war", so Walter Würtl, Lawinen-Experte und Ausbildungsleiter beim OEAV-Österreichischer Alpenverein, in einem ersten Resümee zum Lawinenwinter 2009/10. "Es gingen deutlich mehr Lawinen ab als in den vergangenen Jahren." Bereits vor dem offiziellen Ende der aktuellen Wintersaison hat es in Österreich mit 35 Lawinentoten (Stand 5. April) mehr Opfer gegeben als in der gesamten Saison zuvor.
LVS, Sonde, Schaufel und Airbag ein Muss
Allerdings konnte Walter Würtl einen weiteren Umstand beobachten, den er als äußerst besorgniserregend einstuft. "Heuer fiel auf, wie schlecht die Lawinenopfer ausgerüstet waren", erzählt er. Auch sehr erfahrene Skitourengeher seien heuer wieder unter den Opfern gewesen, was auf traurige Art und Weise wieder bestätige, dass in den Bergen einfach immer ein Restrisiko besteht. Es könne immer und jedem passieren, die weiße Gefahr falsch einzuschätzen. " Deswegen werde ich auch nicht müde zu sagen, dass LVS, Schaufel, Sonde und Lawinenairbag bei jeder Tour unbedingt mit dabei sein sollten", so der Lawinen-Experte. Es stimmt Würtl positiv, dass immer mehr Wintersportbegeisterte zum Lawinenairbag greifen: "Dieser kann im Gegensatz zu all den anderen Notfallausrüstungen eine komplette Verschüttung verhindern, wodurch die Überlebenschancen beträchtlich steigen." Auch im vergangenen Winter sind zahlreiche Unfälle mit dem ABS Airbag passiert - in den meisten Fällen sind sie für den Träger des Lawinenrucksackes glimpflich verlaufen. Von 226 vom unabhängigen Schweizer Lawineninstitut (SLF) dokumentierten und bekannten Lawinenunfällen mit dem ABS Airbag haben 223 Personen überlebt, drei nicht.
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