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Aktionsbündnis gegen AIDS

Bundesregierung plant 2/3 Kürzung des Globalen Fonds

Wien (ots)

Die Bundesregierung plant, die Mittel für den
Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria für 
die Wiederauffüllungskonferenz in New York im Oktober 2010 um 2/3 zu 
kürzen, so die Süddeutsche Zeitung vom Wochenende. Deutschland habe 
bisher nur für 2011 nochmals 200 Millionen Euro angekündigt. Über 
2012 und 2013 schweige die Bundesregierung, während andere G8-Staaten
signalisieren, dass sie die Zahlungen aufstocken wollen.
"Der Globale Fonds ist ein besonders wichtiger 
Finanzierungsmechanismus zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und 
Malaria. Dank des Globalen Fonds haben 2,8 Millionen Menschen Zugang 
zu anti-retroviraler Behandlung bekommen", so Astrid Berner-Rodoreda,
Sprecherin des Aktionsbündnisses gegen AIDS und HIV-Beraterin bei 
Brot für die Welt, auf der Internationalen Aids-Konferenz in Wien. 
"Kürzt die Bundesregierung nun ihre Unterstützung, müssen erstmals 
Anträge auf gut durchführbare Programme abgelehnt werden. Das hat 
verheerende Folgen für Prävention und Behandlung und wird dazu 
führen, dass viele Menschen wieder an Aids sterben werden, weil sie 
keinen Zugang zu Behandlungsprogrammen erhalten".
Seit seiner Gründung konnte der Globale Fonds fast fünf Millionen 
Menschenleben retten. Dennoch sterben jährlich fast zwei Millionen 
Menschen an HIV/ Aids. Ende 2008 hatten immerhin 42% aller 
Behandlungsbedürftigen Zugang zu antiretroviraler Therapie. Das 
Aktionsbündnis gegen AIDS fordert die Bundesregierung deshalb auf, 
den deutschen Beitrag an den Globalen Fonds für den nächsten 
Finanzierungszeitraum (2011 bis 2013) mindestens zu verdoppeln. Nur 
eine solche Summe könnte dem gestiegenen Bedarf gerecht werden. 
Außerdem soll die Bundesregierung zu den Gerüchten um die geplante 
Kürzung Stellung nehmen.
"Das Jahr 2010 sollte ein Meilenstein im Kampf gegen HIV/Aids 
sein. Bis zum Ende des Jahres sollte der universelle Zugang zu 
umfassender Prävention, Behandlung, Pflege/ Betreuung und 
Unterstützung erzielt werden", so Berner-Rodoreda. Das setzten sich 
2006 die Vereinten Nationen als Ziel. "Dieses Ziel wird 2010 leider 
nicht erreicht werden. Und mit der nun bekannt gewordenen 
Mittelkürzung des Globalen Fonds rückt dieses Ziel in noch weitere 
Ferne", so Berner-Rodoreda. Gestern kam es auf der Internationalen 
Aids-Konferenz spontan zu Protesten seitens der Zivilgesellschaft, 
die auf die Unterfinanzierung des Globalen Fonds aufmerksam machte. 
Das Aktionsbündnis gegen AIDS kündigt weitere Proteste an, sollte die
Bundesregierung ihrer Verpflichtung, den Globalen Fonds ausreichend 
aufzufüllen, nicht nachkommen.

Pressekontakt:

Beate Ramme-Fülle
rammefuelle@aids-kampagne.de
Tel. + 49 (0)176/83253625

Astrid Berner-Rodoreda
a.berner-rodoreda@brot-fuer-die-welt.org
Tel. +49 (0)172/6258412

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  • 15.07.2010 – 11:55

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