Scharfblick dank der richtigen Nährstoffe
Aktuelle Forschung: Lutein, Zeaxanthin und Omega-3-Fettsäuren erhalten die Augen maßgeblich gesund
Im Alter wird Nahrungsergänzung empfohlen
Frankfurt am Main (ots)
Wer möchte nicht möglichst lebenslang gut und scharf sehen? Der sollte gezielt bestimmte Mikronährstoffe zu sich nehmen. Eine aktuelle wissenschaftliche Übersichtsarbeit hat bestätigt, dass eine optimale Versorgung mit den Karotinoiden Lutein und Zeaxanthin sowie mit den Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA für die Gesundheit unserer Augen unverzichtbar ist. Die Autoren betonen das Potential dieser Nährstoffe für die Vorbeugung und Behandlung altersabhängiger, degenerativer Augenerkrankungen wie der altesbedingten Makuladegeneration (AMD) und den Schutz der Netzhautzellen. Zusätzlich bescheinigte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kürzlich der Omega-3-Fettsäure DHA, in einer Dosierung von 250 Milligramm pro Tag einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der normalen Sehkraft zu leisten. Eine ausreichende Zufuhr der genannten Mikronährstoffe über Ernährung zu gewährleisten, ist generell schwierig, inbesondere im Alter. Für die Risikogruppe der Senioren empfehlen die Experten daher Nahrungsergänzungsmittel mit entsprechender Zusammensetzung in angemessener Dosierung.
Insbesondere Lutein und Zeaxanthin spielen für die Funktion des Auges eine wichtige Rolle: Beide Karotinoide bilden das Pigment der Makula ("gelber Fleck") in der Mitte der Netzhaut (Retina). Die Makula ist zuständig für das Scharfsehen. Wie eine "innere Sonnenbrille" filtern die beiden Mirkonährstoffe den schädigenden blauen Lichtanteil des Sonnenlichts sowie das UV-Licht heraus. Dies führe zu verbessertem Kontrastsehen sowie verminderter Blendempfindlichkeit, erläutern die Wissenschaftler. Darüber hinaus halten die beiden Substanzen die Retina durch ihre antioxidativen, d.h. zellschüt-zenden sowie antientzündlichen Wirkungen gesund.
Lutein und Zeaxanthin gegen Makuladegeneration
Doch durch verschiedene Einflüsse wie UV-Licht oder auch längere Bildschirmarbeit baut sich das Makula-Pigment im Laufe des Lebens ab, die Funktion degeneriert. Dieser Prozess - die altesbedingten Makuladegeneration (AMD) - erfolgt schleichend und schmerzlos - klassischer Weise fällt irgendwann das Lesen schwer, weil graue Schatten in der Textmitte auftauchen und sich die Buchstaben verzerren. AMD kann zur Erblindung führen und ist in Deutschland mit 50 Prozent die häufigste Ursache für schwere Sehbehinderung. Ca. 20 Prozent der 65-74 jährigen leiden unter einer Frühform. Grundsätzlich wird zwischen der am häufigsten verbreiteten und noch behandelbaren "trockenen" AMD und der selteneren, aggressiven "feuchten" Form unterschieden, die unheilbar ist und auch aus der "trockenen" entstehen kann. In allen Studien wurde deutlich, dass es darauf ankommt, genügend Lutein und Zeaxanthin als Pigment in der Makula eingelagert zu haben, um einer AMD vorzubeugen, bzw. bei "trockener" AMD auch Defizite an diesen Karotinoiden über Ernährung bzw. Supplemente auszugleichen, um die Sehfähigkeit Betroffener wieder zu verbessern. Deshalb sei es wichtig, für eine ausreichende Zufuhr von Lutein und Zeaxanthin zu sorgen, so die Forscher.
Omega-3-Fettsäuren schützen die Netzhaut
Die Omega-3-Fettsäuren Alpha-Linolensäure (ALA), Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) sind langekettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren. EPA und DHA sind wesentliche Bausteine von Zellmembranen und essentiell für Zellwachstum und -regeneration. Auch ihre Beiträge zur Augengesundheit sind vielfältig. In der Netzhaut spielt vor allem die DHA ein Rolle. Sie hält die Zellmembranen beweglich (Fluidität), also eine lebenswichtige Zellfunktion aufrecht, und unterstützt die Bildung sowie Aktivität von Rhodopsin, dem Bestandteil des "Sehpurpurs" der Stäbchenzellen (Photorezeptoren) auf der Netzhaut des Auges, der für die Hell-Dunkel-Wahrnehmung von Bedeutung ist. Zugleich kann DHA die Photorezeptoren vor dem "biologischen Zelltod" (Apoptose) durch oxidativen Stress bewahren. Ein weiterer Schutzmechanismus der Omega-3-Fettsäuren könnte auf antientzündlichen Eigenschaften beruhen, wie der Bildung entzündungshemmender Wirkstoffe.
Angemessene Zufuhr der Mikronährstoffe auch über Supplementierung
Die Makula-Pigmentdichte (MPD) ist von der ernährungsbedingten Versorgung abhängig und läßt sich durch eine gesteigerte Zufuhr an Lutein und Zeaxanthin erhöhen. Gute Quellen für die beiden Karotinoide sind Grünkohl, Spinat, Brokkoli, Feldsalat und Mais. Im Durchschnitt nehmen wir 0,5 - 2 mg Lutein und ca. 0,2 bis 1,8 mg Zeaxanthin täglich auf. 10 mg Lutein pro Tag werden zur Prävention und diätetischen Behandlung von Augenerkrankungen wie AMD empfohlen, bis zu 20 mg täglich als sicher angesehen.
Omega-3-Fettsäuren bekommen wir im wesentlichen aus fettreichen Seefischen. Die Empfehlungen für die Zufuhr werden derzeit international diskutiert und liegen zwischen 100 mg und 1 Gramm pro Tag. Bis zu 3 Gramm täglich werden als sicher angesehen. Für ge-sunde Augen hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kürzlich der Omega-3-Fettsäure DHA attestiert, in einer Dosierung von 250 Milligramm pro Tag einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der normalen Sehkraft zu leisten.
Betrachtet man den stark verbesserungsbedürftigen durchschnittlichen Obst-, Gemüse- und Fischverzehr in Deutschland, so wird deutlich, dass es für viele, insbesondere ältere Menschen, nicht einfach ist, die empfohlenen Zufuhrwerte für die genannten Mikronährstoffe zu erreichen. Folglich empfehlen die Experten gerade älteren Menschen Nahrungsergänzungsmittel mit diesen Nährstoffen, in nutritiver Dosierung, also einer Menge, die prinzipiell noch durch eine entsprechende gezielte Lebensmittelauswahl und -Menge zu erreichen wäre.
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Quellen:
Schweigert FJ, Reimann J: Mikronährstoffe und ihre Bedeutung für das Auge - Wirkungsweise von Lutein/Zeaxanthin und Omega-3-Fettsäuren. Online-Publikation Klin Monatsbl Augenheilkd 28.05.2010 DOI: http://dx.doi.org/101055/s-0029-1245527
European Food Safety Authority (EFSA): Scientific Opinion Docosahexaenoic acid (DHA) related health claims EFSA Journal 2010;8(10):1734
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