Kommentar zu Parteien
FDP
Birkner
Osnabrück (ots)
Frust und Angst an der Parteibasis
Sieben Landtagswahlen, fünf Niederlagen: Es gab sicherlich schon angenehmere Zeiten für FDP-Mitglieder als dieses Jahr.
In Berlin hat Philipp Rösler kaum noch politische Freunde - und auch in seiner niedersächsischen Heimat sieht sich der neue Parteichef schwersten Attacken von der Basis ausgesetzt. Zum Frust über die bisherige Arbeit der schwarz-gelben Bundesregierung kommt zunehmend die Angst, dass die Liberalen gänzlich von der politischen Bühne verschwinden könnten.
Dass Stefan Birkner trotz dieser negativen Vorzeichen ein ordentliches Ergebnis bei der Wahl zum neuen Landesvorsitzenden einfahren konnte, sollte nicht überbewertet werden. Schließlich gab es keine Alternative. Für den 38-jährigen Umweltstaatssekretär ist der Führungswechsel sicherlich ein persönlicher Gewinn - ob das aber auch für die Partei gilt, muss sich erst zeigen. Zumindest stellt sich die Frage, wie ein kaum bekannter Nachwuchspolitiker das Profil der Landes-FDP schärfen und stärken soll.
Vom Alter her passt Birkner in den Jung-und-dynamisch-Trend der Bundespartei: Neben Rösler sind auch Generalsekretär Christian Lindner und Gesundheitsminister Daniel Bahr in den Dreißigern. Dass die Opposition höhnt, das Trio Rösler, Lindner und Bahr erinnere an eine Schülervertretung, ist unfair. Doch wo sind bei der FDP die politischen Schwergewichte, die das Vertrauen der Wähler zurückgewinnen können?
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