Weltacker mit Pferden gepflügt
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Klimafreundliche Bodenbearbeitung auf dem Weltacker Bern
Weltacker mit Pferden gepflügt
Den Boden klimafreundlich und schonend bearbeiten, ist ein Anliegen des Bildungsprojektes Weltacker Bern. Heute wurde deshalb erstmals ein Teil der Ackerfläche mit Pferden gepflügt, geeggt und angesät. Ein Vorteil ist, dass der Boden nur punktuell verdichtet wird. Partner war die IG Arbeitspferde.
«Mit Pferden Arbeiten ist klimafreundlich und bodenschonend», erklärt Ernst Rytz von der IG Arbeitspferde. Denn das benötige kaum fossile Energie und der Boden werde nur punktuell verdichtet. «Die Hufabdrücke schaffen eine Kraterlandschaft, die bei Regen zusätzlichen Speicherplatz für Wasser bietet», erklärt der erfahrene Praktiker. Der Boden kann so mehr Wasser zurückhalten, was die Gefahr von Erosion vermindert. Rytz arbeitet regelmässig mit Pferden. Das sei wichtig, denn Pferde müssten trainiert sein, damit die Muskulatur für den Arbeitseinsatz vorhanden sei. Das Wichtigste jedoch sei, die Freude an der Arbeit mit Pferden.
Altes Wissen neu nutzen
«Wir wollten etwas Neues ausprobieren, um den Boden möglichst schonend zu bearbeiten», erklärt Hans Reinhard, Co-Leiter Weltacker Bern. Denn eine Botschaft der Weltacker-Idee sei, dass der Zustand des Bodens zentral sei für eine nachhaltige Ernährung. So entstand die Idee, heute einen Teil des Weltacker Bern mit Pferden zu pflügen. Mit Ernst Rytz von der IG Arbeitspferde, wurde ein Fachmann und Partner dafür gefunden.
Wunderwelt Boden als Schwerpunkt-Thema 2024
Den Boden schonend zu bearbeiten, passt auch zum Schwerpunkt-Thema 2024 «Wunderwelt Boden bestaunen, berühren und begreifen». Auch in weiteren Punkten wurde dieses Jahr die Bodenbearbeitung angepasst. Ernterückstände und Gründüngungen wurden erstmals mit einer leichten, ferngesteuerten Maschine gemulcht. Zudem wurde der Kompost – unterstützt von Freiwilligen – mit Schubkarren verteilt. Ausserdem soll der Boden während des ganzen Jahres möglichst bedeckt sein, entweder mit Untersaaten, Gründüngungen oder einer Mulchschicht.
Wie lebendig der Boden auf dem Weltacker Bern ist, können Besucherinnen und Besucher ab Mai hören. In Zusammenarbeit mit Sounding Soil werden Bodenmikrofone installiert, um die Geräusche der diversen Bodenlebewesen aus dem Boden an die Oberfläche zu holen. Ziel ist, das Leben und die Prozesse im Bodenerlebbar zu machen und das Bewusstsein für dieses komplexe Ökosystem zu stärken.
Das ist die Oekonomische Gemeinnützige Gesellschaft Bern (OGG Bern)
Für einen gesunden Boden, eine ressourcenschonende Ernährung und ein soziales Miteinander – dafür setzt sich die OGG Bern ein. Sie initiiert und fördert entsprechende Projekte und baut Brücken zwischen Stadt und Land – und das seit 1759. Sie hat den Weltacker Bern initiiert, engagiert sich über foodwaste.ch gegen Lebensmittelverschwendung und hat das Betreute Wohnen in Familien aufgebaut.
Das ist der Weltacker Bern
Der Weltacker Bern, initiiert von der OGG Bern, ist ein begehbarer «Lehrblätz», der Zusammenhänge verständlich macht und Denkanstösse gibt rund um die eng verflochtenen Welten von Essen, Landwirtschaft und Umwelt. Und er macht klar, dass Vielfalt stark macht, und dass Ernährung ein Thema ist, das immer über die Grenzen eines Landes hinausgedacht werden muss. Der Weltacker Bern liegt an der Wahlenallee in Zollikofen und ist frei zugänglich. Von Mai bis Oktober können Führungen für Schulen aller Stufen und für Gruppen jeglicher Art gebucht werden.
Kontakt Franz Hofer, Geschäftsführer Oekonomische Gemeinnützige Gesellschaft Bern (OGG Bern), 079 541 72 51, franz.hofer@ogg.ch Hans Reinhard, Co-Leiter Weltacker Bern, 079 745 82 04, hans.reinhard@gmx.ch Ernst Rytz, IG Arbeitspferde, 079 522 34 84, me.rytz@teleport.ch
Weitere Informationen zur Arbeit mit Pferden finden sich im mitgeschickten Faktenblatt. Fotos können heruntergeladen werden unter www.ogg.ch > Medienecke > «Medienmitteilungen»