Ambulanter Arzt- und Spitaltarif: H+ treibt Tarifprojekt zu Pauschalen weiter voran und sorgt so für mehr Transparenz
Bern (ots)
H+ Die Spitäler der Schweiz begrüsst den Entscheid des Bundesrates, dass die Tarifpartner ihre Tarifprojekte koordinieren sollen, um bis Ende Jahr gemeinsam eine Tarifstruktur zur Genehmigung einzureichen. Diese Struktur soll ambulante Pauschalen und Einzelleistungen aus dem TARDOC vereinen. Mit diesem Entscheid trägt der Bundesrat dem Willen des Parlaments Rechnung. H+ entwickelt derzeit zusammen mit santésuisse Pauschalen für den spitalambulanten Bereich und legt diese bis Ende 2021 vor. So entsteht im ambulanten Bereich mehr Transparenz, Vergleichbarkeit und Qualität sowie weniger administrativer Aufwand.
H+ begrüsst den Entscheid des Bundesrates und fordert die Tarifpartner, FMH sowie curafutura auf, die jahrelangen Grabenkämpfe hinter sich zu lassen und die Zukunft des Tarifwesen gemeinsam zu gestalten. Dazu hat das Parlament am 18. Juni 2021 optimale Rahmenbedingungen verabschiedet. Es gilt jetzt, diese klug zu nutzen.
Pauschalen setzen die richtigen Anreize und sorgen für mehr Transparenz
Gemeinsam mit santésuisse erarbeitet H+ eine Tarifstruktur basierend auf Pauschalen. Dank dieser wird in Zukunft ein hoher Anteil von ambulanten Untersuchungen und Behandlungen pauschal abgerechnet werden können. Die neuen Pauschalen lösen zahlreiche Elemente des veralteten Einzelleistungstarifs TARMED ab. Neben den Pauschalen werden weitere Tarifelemente, etwa ein Zeit- oder ein Einzelleistungstarif, notwendig sein. Mit ambulanten Pauschalen werden gleiche Operationen, gleiche medizinische Abklärungen und gleiche Interventionen pauschal und damit immer gleich vergütet. Als Basis dienen reelle Kosten- und Leistungsdaten der Leistungserbringer dienen.
Für die Ärztinnen und Ärzte sowie die Spitäler ist mit ambulanten Pauschalen eine transparente und faire Vergütung garantiert, gleichzeitig werden die bekannten Fehlanreize des heutigen Einzelleistungstarifs minimiert. Im Gegensatz zum Einzelleistungstarif, der sämtliche Untersuchungen und Behandlungen in einem hohen Detaillierungsgrad umfasst, werden mit ambulanten Pau-schalen die operativen Eingriffe und aufwendige Untersuchungen und Behandlungen auf einfache und klar verständliche Weise abgegolten. Mit diesen Leistungspaketen kann im ambulanten Spitalbereich schon bald eine Mehrheit der Leistungen abgegolten werden, je nach Fachgebiet liegt der Anteil sogar bei 70 Prozent oder höher.
Entwicklung von Pauschalen auf gutem Weg
Die Arbeiten gehen Dank der tatkräftigen Unterstützung der H+ Mitglieder zügig voran, so dass der von Bundesrat vorgegebene Zeitplan eingehalten werden kann und bis Ende 2021 eine ent-sprechende Tarifstruktur vorliegt. Zu einem koordinierten Vorgehen haben sich im Übrigen alle Tarifpartner im Rahmen einer Absichtserklärung verpflichtet. An diese erinnert nun Bundesrat Alain Berset und setzt mit der Noch-Nicht-Genehmigung ein klares Zeichen.
Parlament stellt Weichen für den Tarif der Zukunft
Das Parlament hat am 18. Juni 2021 die Weichen für die Zukunft des ambulanten Tarifwesens gestellt. Der Entscheid des Parlaments ist eine zentrale Massnahme im Kostendämpfungsprogramm des Bundes. Neu sollen ambulante Pauschalen von einer nationalen Tariforganisation weiterentwickelt werden und den Einzelleistungstarif wo immer möglich ersetzen. Damit sind die Zeiten des Einzelleistungstarifs-Monopol, ob er nun TARMED oder TARDOC heisst, endgültig vorbei. Das ist auch richtig so. Ein moderner Arzttarif soll Transparenz schaffen und die richtigen Anreize für effiziente Leistungen setzen. Für spezielle Leistungen wird es den Einzelleistungstarif weiterhin benötigen. Da aber rund 70 Prozent der spital-ambulanten Leistungen mit Pauschalen tarifiert werden können, ist diesem Tarif klar die Priorität zu geben. Ambulante Pauschalen wirken kostendämpfend, vereinfachen die Rechnungskontrolle und verhindern missbräuchliche Übertarifierungen.
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