Regulierung: Kann die SEC eine Konfrontation mit der Privatmarktbranche noch vermeiden?
Regulierung: Kann die SEC eine Konfrontation mit der Privatmarktbranche noch vermeiden?
Karen Wendt, SFTL President & expert in responsible, impact and sustainable investing
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Regulierung: Kann die SEC eine Konfrontation mit der Privatmarktbranche noch vermeiden?
Die Verantwortlichen der Securities and Exchange Commission (SEC) hatten gehofft, eine Konfrontation mit den privaten Fonds über die Regulierung des Sektors zu vermeiden. Die neuen Regeln, die die SEC im August ankündigte, wurden bereits wenige Tage nach der Vorstellung der aktualisierten Regelung mit einer Klage angegriffen.
Auf den ersten Blick erscheinen die Private Finance Adviser Rules relativ bescheiden. Sie sehen neue Anforderungen an die Berichterstattung und Offenlegung vor und verpflichten die Fonds, den Anlegern Erklärungen zu Leistung, Gebühren und Kosten zu liefern. Auf den ersten Blick scheinen dies also gute Dinge zu sein. Mehr Transparenz und die Verringerung von Informationsasymmetrien zwischen den Akteuren - dem General Partner und den Fondsmanagern auf der einen Seite und den Limited Partners auf der anderen Seite - scheinen das Prinzipal-Agent-Problem zu lösen.
Die neuen Regeln schränken auch die Möglichkeiten der Fonds ein, Praktiken anzuwenden, wie z.B. einigen Anlegern erweiterte Rücknahmerechte oder Vorzugssätze bei den Gebühren anzubieten; die Fonds dürfen sich nur dann so verhalten, wenn sie entsprechende Angaben machen oder in einigen Fällen die ausdrückliche Zustimmung der Anleger einholen. Auch dies scheint der Markttransparenz und dem gleichberechtigten Zugang zu dienen und würde die Probleme der Hauptvermittler verringern.
Die SEC argumentiert, dass diese Regelung kaum mehr als eine Angleichung der privaten Fonds an das Regelwerk für die von Bankengruppen in den USA verwalteten öffentlichen Fonds darstellt. Die Regulierungsbehörde weist auch darauf hin, dass sie nach Rückmeldungen aus der Privatfondsbranche erhebliche Zugeständnisse gemacht hat. Der Entwurf der Vorschriften sah ein völliges Verbot vieler Praktiken vor, die nun erlaubt sind, wenn die Anleger darüber informiert werden oder ihre Zustimmung geben.
Am 1. September forderten sechs Branchenverbände ein Bundesberufungsgericht in Texas auf, die neuen Regeln zu kippen. Sie argumentieren, dass die Kosten und die restriktive Art der Regulierung das Wachstum des Sektors hemmen, Arbeitsplätze vernichten und die Menge des für die Wirtschaft verfügbaren Kapitals einschränken werden. Man kann sich wirklich nur über die Größe dieser privaten Märkte wundern. Nach Angaben von Bain and Company (2021) haben sie enorm zugelegt und machen etwa 14-15 Billionen USD aus. Private Equity- und Hedge-Fonds sind besorgt, dass sich diese Regulierung als ein Tropfen auf den heißen Stein erweisen wird.
Die SEC hat sich immer stärker eingemischt, argumentieren sie, und diese Regulierung wird sich wahrscheinlich nur als Vorgeplänkel für einen aggressiveren Einfall in ihre Branche erweisen. Für interessierte Parteien und Beobachter stellen sich nun zwei offensichtliche Fragen. Erstens: Sind die neuen Regeln der SEC verhältnismäßig und angemessen? Und zweitens, hat die SEC die gesetzlichen Befugnisse, diese neue Regelung durchzusetzen (falls nicht, ist die Antwort auf die erste Frage hinfällig)? Die Debatte dreht sich um die Frage, ob die SEC die gesetzliche Befugnis hat, private Märkte zu regulieren, und, wenn die Antwort ja lautet, ob die Regeln angemessen sind. Dies ist alles andere als eindeutig.
Die Privatfondsbranche weist darauf hin, dass ihre Anlegerbasis professionell, gut ausgestattet und gut beraten ist. Investoren wie Family Offices und Pensionsfonds verfügen über die Erfahrung und das Fachwissen, um ihre Beziehungen zu privaten Fonds zu verwalten; sie verstehen die Vor- und Nachteile verschiedener Ansätze und die Notwendigkeit, Kosten und Leistung genau zu prüfen. Aus all diesen Gründen müssen sie nicht auf die gleiche Weise von einer Aufsichtsbehörde geschützt werden wie z.B. Kleinanleger, die sehr viel anfälliger für Ausbeutung sind. Das Gegenargument ist, dass dies andere Zeiten sind. Zum einen ist der private Fondssektor enorm gewachsen.
Nach Angaben der SEC sind heute mehr als 47.000 Fonds im Wert von mehr als 14 Billionen Dollar bei ihr registriert. Vor zehn Jahren waren es nur 20.600 Fonds im Wert von 5,3 Billionen Dollar. Eine Branche dieser Größenordnung muss zur Rechenschaft gezogen werden, argumentieren die Regulierungsbehörde und ihre Befürworter. Es wurde zu Recht darauf hingewiesen, dass ein zweites Argument der SEC darin besteht, dass die von der Branche verwalteten Vermögenswerte letztlich von Kleinanlegern stammen, die anderweitig geschützt sind. Private Fondskunden wie z.B. Pensionsfonds sind schließlich nur Verwalter des Geldes der Rentner.
Alle Augen richten sich nun auf das texanische US-Berufungsgericht für den Fifth Circuit, das weithin als konservative Instanz gilt.Was ist Ihre Meinung? Sollten Privatmarktfonds stärker reguliert werden? Lassen Sie es uns wissen.
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Karen Wendt
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