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Caritas Schweiz: Fairer Handel ist eine Erfolgsgeschichte mit grossem Zukunftspotenzial

Luzern (ots)

Konsumentinnen und Konsumenten haben ein Herz für
den Fairen Handel: Der Umsatz mit fair gehandelten Produkten hat sich
in der Schweiz in den letzten zehn Jahren verfünffacht. Das
Potenzial, auch zukünftige eine Erfolgsgeschichte zugunsten von
benachteiligten Menschen im Süden zu schreiben, ist gross. Eine neue
Studie der Caritas Schweiz zeigt auf, was es braucht, damit der Weg
von Nischenprodukten zum Massenmarkt gelingen kann.
Jede zweite in der Schweiz verkaufte Banane stammt aus dem Fairen
Handel. Das Max Havelaar Gütesiegel garantiert, dass die
Produzentinnen und Produzenten einen fairen Preis erhalten und der
Konsum der Banane nicht auf Ausbeutung basiert. Auch wenn der Anteil
bei anderen Produkten geringer ist, so liegt der Faire Handel doch im
Trend. Im Jahr 2007 gaben die Schweizerinnen und Schweizer über 250
Millionen Franken aus, um fair gehandelte Produkte einzukaufen. Diese
haben von den Nischen der Weltläden längst die Regale der
Grossverteiler erreicht. Mit über 30 Franken pro Person steht die
Schweiz beim Pro-Kopf-Konsum weltweit an der Spitze. Der Boom ist
aber in fast allen Industrieländern feststellbar.
Gerechteres Welthandels-System
Damit hat der Faire Handel ein Potenzial, nicht nur einzelne
Produzentinnen und Produzenten in ihrem täglichen Existenzkampf zu
stärken. Er ist darüber hinaus ein Beitrag zu einem gerechterer
ausgestalteten Welthandels-System. Die Studie der Caritas Schweiz,
die zu den Trägerorganisationen der Max Havelaar Stiftung Schweiz
gehört und mit Caritas-Fairtrade selbst ein wichtiger Akteur im
Fairen Handel ist, zeigt auf, dass der Faire Handel eine
erfolgversprechende Option sein kann, wenn es um Antworten auf die
Ernährungskrise, den Klimawandel und die gravierende Ungerechtigkeit
zwischen Arm und Reich geht. "Produzieren und Handeln nach den Regeln
des Fairen Handels ist die beste Art, das lokale, regionale und
globale Wirtschaften in nachhaltige Bahnen zu lenken und
Entwicklungsimpulse auszulösen", schreiben Carole Schaber und Geert
van Dok, die die Studie verfasst haben.
Die Studie macht aber auch deutlich, dass sich der Faire Handel
keinesfalls in seinem Erfolg zurücklehnen kann. Um weiter wachsen zu
können, braucht es nicht nur eine grössere Anzahl bewusste
Konsumentinnen und Konsumenten. Innovation und neue Ideen sind
gefragt, um eine Ausdehnung in neue Marktfelder zu erzielen. Dabei
ist wichtig, dass die Bezeichnung "Fairer Handel" gesetzlich geregelt
wird, damit sich Konsumentinnen und Konsumenten auf verbindliche
Vorgaben verlassen können und sich nicht einer unüberblickbaren
Vielfalt mehr oder weniger verlässlicher Labels gegenübersieht. Die
Studie gibt einen Überblick über die aktuell in der Schweiz
angebotenen Labels in den verschiedenen Branchen.
Politik und Wirtschaft gefordert
Damit der Faire Handel sein Potenzial nutzen kann, ist es nötig,
dass sich Politik und Wirtschaft glaubwürdig dafür engagieren. Die
öffentliche Hand ist aufgefordert, mit der direkten Unterstützung
neuer Projekte, aber auch mit verstärkten welthandels- und
entwicklungspolitischen Bemühungen einen Beitrag für eine
nachhaltigere Entwicklung zu leisten. Und auch Wirtschaftsunternehmen
können sich nicht aus der Verantwortung ziehen. Der faire Handel ist
für sie eine Option, ihre soziale und ökologische Verantwortung
ernsthaft wahrzunehmen. Ihnen stehen mit seinen Akteuren, den
Label-Initiativen, den Importeuren und den verschiedensten
Monitoring-Organisationen kompetente Gesprächs-, Verhandlungs- und
Kooperationspartner zur Verfügung.
Caritas-Fairtrade
Caritas Schweiz zählt zu den Gründerorganisationen der Max
Havelaar Stiftung Schweiz. Mit dem eigenen Grosshandel
Caritas-Fairtrade gehört Caritas auch zu den wichtigen Akteuren im
Fairen Handel in der Schweiz. Caritas-Fairtrade bietet Produkte wie
Honig und Kaffee, Textilien, Schmuck und Accessoires an. Sie arbeitet
mit 60 Produzentenorganisationen, Kooperativen und Kleinstunternehmen
in 30 Ländern zusammen. Das Produkteangebot ist seit Kurzem im
grössten Internet-Fairtrade-Shop der Schweiz unter
www.caritas-fairtrade.ch zugänglich.
Carole Schaber, Geert van Dok: Die Zukunft des Fairen Handels 
Caritas-Verlag 2008, 180 Seiten, 25 Franken, ISBN 978-3-85592-118-8
Bezug über Telefon 041/419'22'22, E-Mail  info@caritas.ch oder
www.caritas.ch/shop
Fotos zum Thema Fairer Handel finden Sie auf der Website der
Caritas Schweiz unter www.caritas.ch/shop (Aktuell, Bilder)

Kontakt:

Geert van Dok
Leiter der Fachstelle Entwicklungspolitik der Caritas Schweiz
Tel.: +41/41/419'23'95
Mobile: +41/79/237'38'55
E-Mail: gvandok@caritas.ch

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