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Vortrag «Umgang mit Drogen
Suchterkrankungen» - Eine Mitteilung des Amtes für Soziale Dienste

Vaduz (ots)

Die Verminderung des Konsums legaler und illegaler
Drogen sowie der daraus folgenden Schäden für das Individuum und die
Gemeinschaft ist das Thema des Vortrages, der am Dienstag, 11.
Dezember, um 19.30 Uhr im Post- und Verwaltungsgebäude in Schaan
stattfindet. Auf Grund der Bedürfnisse der in Liechtenstein lebenden
Eltern aus verschiedenen Herkunftsländern organisiert der Verein für
interkulturelle Bildung in Zusammenarbeit mit dem Amt für Soziale
Dienste den Vortrag «Umgang mit Drogen/Suchterkrankungen». Referentin
ist Bettina Eberle-Frommelt, Leiterin des Therapeutischen Dienstes
des Amtes für Soziale Dienste.
Die Suchtpräventionsarbeit fördert die persönlichen und sozialen
Kompetenzen der Eltern und deren Kinder und setzt sich für eine
soziale Umwelt ein, die Drogenkonsum und insbesondere
Drogenmissbrauch unnötig und unattraktiv macht. Die Interventions-
und Fördermassnahmen, die eine Chronifizierung des experimentellen
und gelegentlichen Konsums sowie das Abgleiten in eine Sucht
verhüten, müssen auf der Alltagsebene der Familien umsetzbar sein.
Verständlicherweise sind für fremdsprachige Familien die Vorteile
der Hilfsangebote und Dienstleistungen nicht immer ohne weiteres
erkenntlich und akzeptiert. Die Suchtpräventionsarbeit muss gerade
bei diesen Familien früh einsetzen. Dabei sollte je nach
Migrationsphase von den kulturellen Hintergründen und nach Alter der
Kinder von ganz unterschiedlichen Bedürfnissen und
Zugangsmöglichkeiten ausgegangen werden. Die Lebensumstände der
Eltern, ihre Lebensmodelle und Lebensgestaltung, die wiederum mit
deren Emigrationserfahrung zusammengehören, sind die wesentlichen
Faktoren, die in Zusammenhang mit der erhöhten Suchtgefährdung von
ausländischen Kindern und Jugendlichen zu beobachten sind. Viele der
Familien halten die Illusion der baldigen Rückkehr ins Heimatland
gekoppelt an das Ausblenden des Umfelds der hiesigen Realität seit
zehn oder zwanzig Jahren lebendig. Oft fehlt bei vielen Eltern aus
verschiedenen Herkunftsländern der Glaube an die Möglichkeit, die
Umstände hier und jetzt durch Eigeninitiative verändern zu können.
Weiters ist die vielfach fehlende Zugehörigkeit der Migrantenkinder
und Jugendlichen vom ständigen Wechsel zwischen den verschiedenen
Welten mit ihren unterschiedlichen Sprachen, Werten und Normen
geprägt. Aus diesem Kultur-Switch ergibt sich für die Kinder und
Jugendlichen zwangsmässig ein Loyalitätskonflikt. Das Symptom der
Droge könnte ein Lösungsversuch sein, um eine eigne Identität zu
finden, ein Zugehörigkeitsgefühl in der Gruppe entwickeln zu können
oder weiterhin als Kompensation für verdrängte Gefühle zu fungieren.
Im allgemeinen stellt der Konsum von Drogen einen Versuch dar, die
familiären Probleme zu lösen und aus der Rigidität des Systems
auszubrechen. Dass es kein spezialisiertes Angebot für diese recht
heterogene Bevölkerungsgruppe gibt, hat sogar eine positive Wirkung:
es muss eine gemeinsame Verständnisebene, wo die beiden beteiligten
Seiten ihr Anders-Sein einbringen können, gefunden werden. Doch
stellt sich die Frage, was die Bausteine einer die Zielgruppe
übergreifenden Hilfestellung beinhalten sollten. Neben den
allgemeinen Schutzfaktoren gegen eine Suchtmittelgefährdung auf der
individuellen als auch auf der Umwelt-Ebene sollten bei den
Migrantenfamilien die Faktoren wie soziale Unterstützung von Familien
und Gruppen, eine gewisse soziale Betreuung und persönlicher
Widerstand gegen die Verführung besonders gefördert sein.
Bei Bedarf werden Vortrag und Diskussion in folgende Sprachen
übersetzt: spanisch, italienisch, türkisch und kroatisch.

Kontakt:

Presse- und Informationsamt des Fürstentums Liechtenstein (pafl);
Tel. +423/236'67'22, Fax +423/236'64'60, Internet: www.presseamt.li

Ressort:
Soziales/Regierungsrat Hansjörg Frick, Amt für Soziale Dienste,
Tel. +423/236'72'43.

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