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pafl: Menschenrechte sind auch Frauenrechte - Nein zu Gewalt gegen Frauen!

Vaduz, 24. November (pafl) -

(ots)

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Der 25. November markiert den
Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, der 1981 am ersten 
lateinanamerikanischen Frauenkongress in Bogotá, Kolumbien, in 
Gedenken an die drei Schwestern Patria, Minerva und Maria Teresa 
Mirabal proklamiert wurde. Die Schwestern wollten politisch 
Gefangene besuchen und  wurden am 25. November 1960 vom 
dominikanischen Geheimdienst im Auftrag des Diktators Rafael 
Leonidas Trujillo in einem Hinterhalt brutal ermordet. Der Mut der 
Mirabal-Schwestern bei ihrem Kampf gegen den Tyrannen gilt 
inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das 
Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln. Seit 1999 ist der 
25. November auch von den Vereinten Nationen als offizieller 
internationaler Gedenktag anerkannt.
Gewalt hat viele Gesichter
Die Formen der Gewalt sind vielschichtig. Neben der sichtbaren 
physischen Gewalt wird noch zwischen der psychischen, der sexuellen 
und der ökonomischen Gewalt unterschieden. Gewalttätige Handlungen 
sind somit auch Handlungen, die für Aussenstehende nicht auf den 
ersten Blick sichtbar sind. So ist eine Frau, der vom eigenen Mann 
verboten wird, ein eigenes Einkommen und damit Unabhängigkeit zu 
besitzen, ebenso von Gewalt betroffen, wie eine Frau, die ständig 
vom Partner verbal erniedrigt wird. Jegliche Form von Gewalt gegen 
Frauen verstösst gegen die Menschenrechte, die gleichzeitig auch 
Frauenrechte sind.
Gewalt ist international
Die Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“, die sich 
international für Frauen engagiert, legt einen erschütternden 
Bericht über die Verletzung von Frauenrechten ab. Jährlich werden 2 
Millionen Mädchen an ihren Genitalien verstümmelt. In Indien werden 
jährlich mehr als 5000 Frauen getötet, weil ihre Schwiegereltern die 
Mitgift für zu niedrig halten. Vergewaltigung wird in allen Kriegen 
als Waffe eingesetzt. Der internationale Handel mit Frauen vor allem 
aus Süd- und Ostländern und ihre Zwangsprostitution blüht.
Gewalt ist auch national
Häusliche Gewalt ist auch ein Thema in Liechtenstein. Im Jahr 
2003 führten die Gleichstellungsstellen aus Liechtenstein, 
Graubünden und Vorarlberg die Studie „Weil Wände nicht reden können…
schützen sie die Täter“ durch. Dabei wurden Frauen und Männer aus 
allen drei Ländern nach ihren Gewalterfahrungen, sowie nach ihrer 
Gewaltsensibilität anhand von Telefoninterviews und teilweise auch 
Einzelinterviews befragt. 26 Prozent der Befragten geben an, dass 
sie einmal oder mehrmals Gewalt in einer eigenen Paarbeziehung 
erlebt haben. Es gibt keinen signifikanten Unterschied zwischen 
Männern und Frauen. Bei der Befragung ist allerdings nicht 
unterschieden worden, ob die Befragten die Gewalt als Opfer oder 
Täter erlebt haben. Auch wurde nicht nach den Auswirkungen der 
Gewalthandlung gefragt.
Bezüglich eigener Gewalterfahrung gibt es einen 
Länderunterschied. So geben 29 Prozent der LiechtensteinerInnen an, 
selber Gewalt erlebt zu haben; bei den VorarlbergerInnen sind es 28 
Prozent und bei den GraubündnerInnen nur 20 Prozent. Diese Zahlen 
bedeuten aber nicht, dass die GraubündnerInnen weniger von Gewalt 
betroffen sind. Die Gewaltsensibilität der LiechtensteinerInnen 
gegenüber den verschiedenen Formen der Gewalt ist laut Studie höher 
und wird dementsprechend auch früher als Gewalt empfunden und 
angegeben.
Wie kann ich helfen?
Gewalt belastet nicht nur die Opfer selbst, sondern auch 
diejenigen, die davon wissen. Das können Angehörige, Freunde, 
Nachbarn oder Bekannte sein. In solchen Situationen zu helfen ist 
schwierig, aber nicht unmöglich. Die Stabsstelle für 
Chancengleichheit hat gemeinsam mit dem Frauenreferat Vorarlberg und 
der Fachstelle für Gleichstellungsfragen des Kantons Graubünden 
einen Leitfaden zum Thema „Wie kann ich helfen?“ herausgegeben. Die 
Broschüre wird in allen Stellen kostenlos abgegeben. In der 
Broschüre werden die Hintergründe für die Gewalt in Partnerschaft 
und Familie, sowie die Verhaltensmuster in einer Opfer-Täter 
Beziehung kurz beleuchtet, damit Aussenstehende die komplexe 
Problematik besser verstehen können. Konkrete Handlungshinweise und 
Adressen für professionelle Hilfe sind in der Broschüre ebenso 
aufgeführt und ermutigen zu handeln, anstatt wegzuschauen.
Beratung und Unterstützung in Gewaltsituationen bieten das 
Frauenhaus Liechtenstein, die Informations- und Kontaktstelle für 
Frauen infra sowie das Amt für Soziale Dienste. Die Broschüre kann 
in der Stabsstelle für Chancengleichheit, Äulestrasse 51, in Vaduz 
kostenlos bezogen werden (www.scg.llv.li).

Kontakt:

Stabsstelle für Chancengleichheit
Bernadette Kubik-Risch
Tel.: +423/236 60 60

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