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pafl: Dampfleitung über den Rhein - Ein Projekt mit grossem Nutzen für alle

(ots)

Vaduz, 16. August (pafl) -

Die Regierung hat in ihrer
Sitzung vom 14. August 2007 die Machbarkeitsstudie des Vereins für 
Abfallentsorgung (VfA) zur Lieferung von Prozessdampf an die beiden 
Schaaner Industriebetriebe Hilcona AG und Herbert Ospelt Anstalt zur 
Kenntnis genommen und befürwortet aus energie- sowie 
umweltpolitischen Gründen die Errichtung der dafür notwendigen 
Dampfleitung.
Energiepolitischer Nutzen
Im Herbst 2006 trat der VfA an das Ressort Wirtschaft heran, um 
diesem die Vorzüge einer Dampflieferung über den Rhein vorzustellen. 
Die Idee, die beim Verbrennen des Abfalls entstehende Wärme als Dampf
an industrielle Verbraucher in Liechtenstein abzugeben, wurde vor 
über 20 Jahren bereits einmal diskutiert, dazumal aber wieder 
verworfen. Im Zeichen der heute stattfindenden energiepolitischen 
Diskussionen sowie den entsprechenden Zielsetzungen stiess die 
erneute Lancierung dieser grenzüberschreitenden Zusammenarbeit beim 
Ressort Wirtschaft auf grosses Wohlwollen. Unter der Federführung von
Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister Klaus 
Tschütscher wurde das Projekt landesintern vorangetrieben und mit 
weiteren betroffenen Stellen, insbesondere mit dem Ressort Umwelt, 
Raum, Land- und Waldwirtschaft, das die entsprechenden Aspekte zu 
beurteilen hatte, Kontakt aufgenommen. Auch die Liechtensteinische 
Gasversorgung (LGV) wurde miteinbezogen und steht aktuell in 
Verhandlungen mit dem VfA über eine Beteiligung an dem genannten 
Projekt. Damit eröffnet sich für die LGV die Chance, in einem ersten 
Schritt die gewünschte strategische Neuausrichtung hin zu einem 
umfassenden Wärmelieferanten zu vollziehen.
Umweltpolitischer Nutzen
"Die Erschliessung dieser neuen Energiequelle ist nicht nur aus 
energiepolitischen Gründen zu begrüssen. Auch aus umweltpolitischer 
Sicht ist das Projekt ein Glücksfall für unser Land", ist auch 
Regierungsrat und Umweltminister Hugo Quaderer von den positiven 
Effekten des Dampfleitungsprojektes überzeugt. Mit der Lieferung von 
Prozessdampf an die beiden Industriebetriebe können nämlich bis zu 
einem Drittel der CO2-Reduktion, zu der sich das Land mit der 
Ratifizierung des Kyoto-Protokolls verpflichtet hat, erreicht werden.
Es wird aber nicht nur eine internationale Verpflichtung erfüllt 
sondern auch regional ein Beitrag zur Verminderung der 
Umweltbelastung geleistet. Ein Zahlenbeispiel kann dies 
verdeutlichen. Durch die Möglichkeit der Firmen Hilcona AG und 
Herbert Ospelt Anstalt, neu ihre benötigte Wärme mit Dampf zu 
erzeugen, lassen sich jährlich ca. 10 - 11 Mio. m3 Erdgas, was in 
etwa 10 - 11 Mio. Liter Heizöl entspricht, einsparen.
Verkehrspolitischer Nutzen - Neue Fuss- und Radwegbrücke über den 
Rhein in Schaan
Die fundierte Studie des VfA sowie die Zusammenarbeit zwischen dem 
Ressort Wirtschaft und dem Ressort Umwelt, Raum, Land- und 
Waldwirtschaft ermöglichen es, neben den bereits erwähnten positiven 
Synergien einen weiteren Mehrwert zu erreichen. Es ist bekannt, dass 
die Situation für Radfahrer, die auf der Achse Schaan - Buchs den 
Rhein queren möchten, nicht optimal ist. Die Anordnung des 
Radstreifens auf der bestehenden Strassenbrücke birgt ein 
Gefahrenpotential, das in einer velofreundlichen Region eliminiert 
werden sollte. Nach der raumordnungspolitischen Abwägung der 
unterschiedlichen Interessen befürwortet die Regierung in ihrem 
Grundsatzentscheid die Variante, in der die Dampfleitung den Rhein 
oberirdisch queren soll. Dazu Regierungschef-Stellvertreter Klaus 
Tschütscher: "Die Regierung hat damit die Chance genutzt, 
verkehrspolitisch ein Zeichen zu setzen, indem gleichzeitig mit der 
Dampfleitung eine neue Fuss- und Radwegbrücke realisiert werden soll.
Dies ist ein wichtiger Schritt in der Optimierung der 
Verkehrsinfrastruktur für die Fussgänger und Radfahrer." Zusätzlich 
wird damit auch den Wünschen der beiden Gemeinden Buchs und Schaan 
entsprochen, die sich für eine sicherere Radverbindung eingesetzt 
haben.
Mehrwert für alle
Das Projekt wurde primär von der Wirtschaft lanciert. Durch die enge 
Zusammenarbeit wurde es ermöglicht, dass die wirtschaftlichen 
Interessen mit denen des Umweltschutzes und der Raumplanung 
abgestimmt werden konnten und damit zukünftig ein Mehrwert für alle 
generiert wird. Dazu äussern sich Klaus Tschütscher und Hugo Quaderer
abschliessend uni sono: "Mit dem Grundsatzentscheid befürwortet die 
Regierung ein Vorhaben, das in mehrerer Hinsicht eine erfreuliche 
Entwicklung darstellt."
Kontakt:
Ressort Wirtschaft
Violanda Lanter-Koller
Tel. +423 236 74 26

Kontakt:

Presse- und Informationsamt des Fürstentum Liechtenstein
Tel. +423 236 67 21
info@pia.llv.li

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