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pafl: Der Bologna-Prozess auf dem Weg ins zweite Jahrzehnt

Vaduz (ots)

Vaduz, 30. April (pafl) - Die Bildungsministerinnen
und -minister aus 46 Ländern haben sich vom 27. bis zum 29. April 
2009 zur fünften Bologna-Nachfolgekonferenz in Leuven und 
Louvain-la-Neuve, Belgien, getroffen. Sie haben die Fortschritte des 
Bologna-Prozesses gewürdigt und langfristige Ziele für das nächste 
Jahrzehnt definiert.
Vor zehn Jahren haben 29 europäische Länder, unter ihnen auch 
Liechtenstein, die Bologna-Deklaration unterzeichnet. Sie haben darin
ihre Absicht bekundet, bis zum Jahr 2010 einen gemeinsamen 
europäischen Hochschulraum zu schaffen und dadurch die 
Wettbewerbsfähigkeit des Bildungsstandorts Europa zu stärken. Seither
treffen sich die Bildungsministerinnen und -minister der betreffenden
Staaten alle zwei Jahre zu einer Nachfolgekonferenz.
Dieses Jahr fand die Konferenz vom 27. bis zum 29. April in Leuven
und Louvain-la-Neuve statt. Sie wurde von den drei Benelux-Ländern 
Belgien, Niederlande und Luxemburg gemeinsam organisiert. 
Liechtenstein wurde dabei von einer Delegation mit Simon Biedermann, 
Ressort Bildung der Regierung, Helmut Konrad, im Schulamt zuständig 
für das Mittel- und Hochschulwesen, Klaus Näscher, Rektor der 
Hochschule Liechtenstein als Vertreter der Hochschulen, sowie Claudio
Nardi als Vertreter der Studierenden repräsentiert.
Der Bologna-Prozess, an dem sich mittlerweile bereits 46 
europäische Länder beteiligen, hat zu einer tief greifenden 
Veränderung der europäischen Hochschullandschaft geführt. In ihrem 
Communiqué haben die Ministerinnen und Minister die Fortschritte 
gewürdigt, die in der vergangenen Dekade erzielt worden sind. Sie 
sind dennoch zum Schluss gekommen, dass auch nach dem Jahr 2010 eine 
enge Zusammenarbeit und ein grosses Engagement erforderlich sein 
werden, damit die Ziele des Bologna-Prozesses vollständig 
verwirklicht werden können.
In diesem Sinn haben die Ministerinnen und Minister die 
Schwerpunkte bis zum Jahr 2020 definiert. Diese zielen in erster 
Linie auf eine Verbesserung und vollständige Umsetzung von bereits 
beschlossenen Massnahmen. Angestrebt wird unter anderem die stärkere 
Förderung der Mobilität von Studierenden, von Doktoranden sowie 
Dozierenden, die Verbesserung der Chancengleichheit, die Erarbeitung 
und Implementierung der nationalen Qualifikationsrahmen bis 2012, die
Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit der Absolventinnen und 
Absolventen sowie eine weitere Öffnung des Bologna-Raums gegenüber 
der restlichen Welt.
Die gegenwärtige Organisationsstruktur des Bologna-Prozesses, die 
sich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen den Regierungen, der 
Wissenschaftsgemeinschaft, den Studierenden und weiteren Akteuren 
auszeichnet, wird von den Bildungsministerinnen und -ministern als 
zweckmässig erachtet und soll weiter bestehen. Neu wird der Vorsitz 
des Bologna-Prozesses jeweils von dem Land, das die 
EU-Ratspräsidentschaft innehat, sowie einem Nicht-EU-Mitgliedsland 
gemeinsam wahrgenommen.
Die Ergebnisse der Ministerkonferenz entsprechen der Position 
Liechtensteins. Das Land verzeichnet bei der Umsetzung der 
Bologna-Reformen im europäischen Vergleich schon heute einen hohen 
Umsetzungsgrad. Die Weiterführung und Konsolidierung der 
Reformschritte liegt somit im Interesse Liechtensteins.

Kontakt:

Schulamt
Helmut Konrad, Abteilung Mittel- und Hochschulwesen
Tel.: +423 236 67 58
E-Mail: helmut.konrad@sa.llv.li

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