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ikr: Chancengleichheitspreis 2014: Erster Preis für das Projekt "Coworking Space"

Vaduz (ots/ikr) -

Am 7. März 2014 wurden die Gewinnerinnen und Gewinner des Chancengleichheitspreises 2014 im Fürst Johannes Saal des Regierungsgebäudes ausgezeichnet. Den ersten Preis erhielt das Projekt "Coworking Space".

Um den 14. Chancengleichheitspreis konnten sich Projekte aus den Bereichen Behinderung, Alter, soziale Benachteiligung, sexuelle Orientierung, Migration und Integration sowie Förderung der Gleichstellung von Frau und Mann bewerben. Sieben Organisationen und Privatpersonen haben sich dieses Jahr mit ihren Projekten um den Chancengleichheitspreis beworben. Bewertet wurden die Projekte durch eine Jury, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums für Gesellschaft und der Stabsstelle für Chancengleichheit sowie von verschiedenen Interessensgruppen (Konferenz der Ausländervereine, Seniorenbund, Behinderten-Verband, Frauennetz und Verein für Männerfragen) zusammensetzt.

Sieben Bewerbungen

In diesem Jahr haben sich folgende Organisationen und Privatpersonen um den Chancengleichheitspreis beworben:

   - Gymnasium Liechtenstein mit dem Projekt "Gymi for Change"
   - Gemeindeschulen Eschen-Nendeln mit dem Projekt "Sprachliche 
     Frühförderung"
   - Bewährungshilfe Liechtenstein mit dem Projekt "Konflikte 
     ermöglichen Lösungen"
   - Marie Fischer mit dem Projekt "Gleiche Chancen für alle Menschen
     mit unterschiedlichen Begabungen"
   - Verein für interkulturelle Bildung mit dem Projekt "Wir spielen 
     deutsch"
   - Verein Symbiose mit dem Projekt "Coworking Space"
   - Der Liechtensteinische ArbeitnehmerInnenverband mit dem Projekt 
     "pay respect"

Erster Preis und zwei Anerkennungspreise vergeben

In einem feierlichen Rahmen durfte Regierungsrat Mauro Pedrazzini, nach der Begrüssung durch die Jury in der Person von Marie Claire Monauni, die diesjährigen Preisträger auszeichnen. Der erste Preis mit dem Wanderpreis und einem zweckgebundenen Barpreis in der Höhe von 15'000 Franken geht dieses Jahr an das Projekt "Coworking Space". Die beiden Anerkennungspreise zu je 2'500 Franken gehen an die Gemeindeschulen Eschen-Nendeln sowie an den LANV.

"Coworking Space": Raum für Kooperation und Innovation

In Liechtenstein gibt es kein Gemeinschaftsbüro mit mindestens 10 Arbeitsplätzen, das günstig zum Gebrauch steht. Um Projekte, Ideen und Initiativen durchführen zu können wird immer ein Ort benötigt, wo gearbeitet werden kann und wo man sich zusätzlich austauschen kann. Im Coworking Space wird jede und jeder, egal ob arm oder reich, mit oder ohne Hochschulabschluss, Mann oder Frau, Migranten oder Alteingesessenen ein Arbeitsplatz mit zwei Besprechungszimmern zu sehr günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt. Durch diesen Austausch können Kooperationen entstehen, Ideen und Projekte werden vorangetrieben und können besser realisiert werden. Der erste Coworking Space in Liechtenstein soll neben Privatpersonen auch Vereinen oder nationalen und internationalen Projekten einen Arbeitsort bieten. Zudem sollen dabei Ideen und Konzepte für eine nachhaltige Gesellschaft entstehen und ausgearbeitet werden.

Mit dem Coworking Space sollen verschiedene Menschen

zusammengebracht werden, die miteinander arbeiten und voneinander profitieren können. Es sollen Möglichkeiten und Chancen entstehen, Vielfältigkeit zu nutzen. Mütter und Väter können den Raum ebenso nutzen wie junge Menschen, welche eine Chance bekommen, ihre Ideen in einem Rahmen zu verfolgen, der für sie leistbar ist und sie trotzdem nicht einschränkt. Ebenso kann ein interkultureller Austausch stattfinden.

"Sprachliche Frühförderung"

In der Gemeinde Eschen-Nendeln sind gut ein Drittel der Einwohner Menschen mit Migrationshintergrund. Somit kommt es oft vor, dass Kinder, wenn sie in den Kindergarten eintreten, sprachliche Defizite aufweisen. Für die Schulen besteht dann die grosse Herausforderung in der sozialen Integration und der allgemeinen Förderung dieser Kinder.

Mit dem Projekt "Sprachliche Frühförderung" soll vor dem Kindergarteneintritt Kontakt zu den Eltern und Kindern hergestellt werden. Die Eltern sollen vermittelt bekommen, wie sie ihr Kind zu Hause unterstützen können. Die Spielgruppen sollen aktiv dabei unterstützt werden, mehr fremdsprachige Kinder für den Besuch der Spielgruppe zu begeistern. Das Hauptprojekt besteht darin, "Mach-Mit-Nachmittage" zu lancieren, welche für Eltern und Schulkinder wie auch für Eltern und Kinder vor dem Kindergartenalter zugänglich sind. Dabei werden einfache Spiele und Anregungen für zu Hause kennengelernt. Für fremdsprachige Eltern ist dies eine Chance, ebenfalls mit der deutschen Sprache in Kontakt zu kommen. Wichtig ist zudem, dass ein multikultureller Austausch stattfinden soll. Die Veranstaltungen leisten somit einen wichtigen Beitrag zur sozialen Integration.

"pay respect"

Im Jahr 2014 verdienen Frauen in Liechtenstein weniger als Männer. Lohndifferenzen bestehen schon beim Berufseinstieg. Die Kompetenzen der Frauen werden geringer geschätzt als die der Männer. Auch gibt es immer noch die typischen Männer- und Frauenberufe: Frauen arbeiten eher im Gesundheitswesen, in der Bildung und öffentlichen Verwaltung, Männer dominieren den Wirtschaftszweig. Frauen arbeiten öfter Teilzeit und sind meist für die Familienarbeit verantwortlich. Daraus ergeben sich Unterbrechungen in der Berufslaufbahn, welche sich negativ auf diese auswirkt.

Jedes Jahr findet der Equal Pay Day statt um genau auf diese Thematik aufmerksam zu machen. Die Sektion Frauen des LANV möchte nun diese Idee aufgreifen: Ziel ist es, in jeder Gemeinde mindestens einen Gastronomiebetrieb zu finden, der sich bereiterklärt, am 7. März (dem Equal Pay Day), Frauen ihr Mittagsmenü um 17.8 % billiger anzubieten als Männern. Arbeitnehmende sollen ermutigt werden, über ihren Lohn zu reden, denn in Liechtenstein ist dies immer noch ein Tabuthema. Bei Lohnungleichheiten soll der Arbeitgeber darauf angesprochen werden und begründen, warum Lohnungleichheit besteht. Ziel der Sektion Frauen des LANV ist es, mit der Aktion am Equal Pay Day und auch weiteren Aktionen zu diesem Thema, diesen der breiten Öffentlichkeit näher zu bringen. Lohnungleichheit soll mit der Zeit ausgeglichen werden, damit es den Equal Pay Day irgendwann nicht mehr braucht.

Kontakt:

Ministerium für Gesellschaft
Stabsstelle für Chancengleichheit
T +423 236 60 60

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