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Staatskanzlei Luzern

Gemeinsam gegen Frauenhandel

Luzern (ots)

Im Kanton Luzern wird zukünftig bei der Bekämpfung
des Frauenhandels noch intensiver zusammengearbeitet. Im Vordergrund
stehen ein besserer Schutz der Betroffenen und eine wirksamere
Strafverfolgung der Täterschaft. Dazu wurde eine
Kooperationsvereinbarung abgeschlossen.
Die zunehmende Globalisierung machte auch die Schweiz zu einem
Zielland für den internationalen Menschenhandel. Frauen werden nicht
nur ins Sexgewerbe vermittelt, sondern auch als Hausangestellte und
als Ehefrauen. Dieser Form der Ausbeutung soll Einhalt geboten
werden. Der Kampf gegen den Frauenhandel gewinnt deshalb zunehmend an
Bedeutung.
Als einer der ersten Schweizer Kantone hat der Kanton Luzern die
Aufgaben von Polizei, Justiz, zuständigen Amtsstellen und Opferschutz
im Umgang mit dem Frauenhandel festgelegt und die Vorgehensweisen und
Abläufe definiert. Im Kanton Zürich, einem Pionierkanton in dieser
Sache, hat man damit bereits seit mehreren Jahren gute Erfahrungen
gemacht.
Eine wichtige Voraussetzung ist die Erkennung möglicher Opfer.
Alle Personen und Stellen, die Umgang mit Migrantinnen haben und bei
ihrer Tätigkeit auf Opfer des Frauenhandels stossen können, sollen
Betroffene vermehrt identifizieren und bei einem konkreten Verdacht
möglichst früh das Amt für Migration und gleichzeitig FIZ Makasi
(Frauen-Informations-Zentrum) in Zürich informieren. Diese landesweit
einzige, spezialisierte Fachstelle für Fragen des Frauenhandels
übernimmt die Beratung der Frauen. Die Frauen haben Anrecht auf
Unterstützung nach dem Opferhilfegesetz.
Es ist wichtig, dass die Betroffenen richtig begleitet werden. Nur
so sind sie in der Lage, im Strafverfahren gegen die Menschenhändler
auszusagen. Für solche Fälle erhalten die betroffenen Frauen für die
Dauer des Verfahrens vom Amt für Migration eine befristete
Aufenthaltsbewilligung. Ein besserer Opferschutz dient damit auch der
Strafverfolgung.
Weil sich die Betroffenen illegal in der Schweiz aufhalten und nur
während des Verfahrens hier bleiben können, ist die Frage der
Rückkehr wichtig. FIZ Makasi bereitet die Frauen auf eine freiwillige
Rückkehr vor und vermittelt sie im Heimatland in
Reintegrationsprogramme. Falls dies aufgrund einer besonderen
Gefährdung nicht möglich ist, kann das Bundesamt für Migration eine
vorläufige Aufnahme verfügen.
Obwohl der Frauenhandel im Kanton Luzern noch kein Thema mit hoher
Brisanz ist, so ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den
Institutionen etwas vom Wichtigsten im Kampf gegen den
Menschenhandel. Davon sind alle an der Vereinbarung Beteiligten
überzeugt. Ein zwei Mal jährlich stattfindender runder Tisch hilft
mit, die Zusammenarbeit laufend zu optimieren.
Kontakt
Rita Blättler, Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann des
Kantons Luzern
Tel.: +41/41/228'67'15
E-Mail:  rita.blaettler@lu.ch

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