Tous Actualités
Suivre
Abonner Waldwirtschaft Schweiz / Economie forestière Suisse

Waldwirtschaft Schweiz / Economie forestière Suisse

Knappes Holzangebot - Säger sollen rechtzeitig Signale setzen

Solothurn (ots)

Die Sägereien in der Ostschweiz beklagen sich
über ein knappes Holzangebot. Tatsächlich ist eine Zurückhaltung der 
Waldeigentümer - namentlich im Privatwald - festzustellen. Das 
beobachtet auch Waldwirtschaft Schweiz, der Dachverband der 
Waldeigentümer. Zwar sind die in der Schweiz bezahlten Rohholzpreise 
international konkurrenzfähig. Doch mit der globalen Finanz- und 
Wirtschaftskrise sind die Preise für Nadelrohholz innerhalb zweier 
Jahre um 10 bis 15 Prozent gesunken, was zur Zurückhaltung beiträgt. 
Vor allem war es die Sägeindustrie selber, die ihre Holznachfrage bis
vor kurzem zurückhaltend beurteilt und von einer ausreichenden 
Versorgung gesprochen hat. Eine längerfristiger ausgerichtete und 
weniger von kurzfristigen - mutmasslich auch preistaktischen - 
Überlegungen bestimmte Informationspolitik gegenüber der 
Waldwirtschaft würde helfen, künftige Engpässe zu verhindern.
Noch in der letzten Runde der regelmässig im Rahmen der 
Schweizerischen Holzmarktkommission anberaumten Gespräche vom 13. 
Januar 2010 signalisierten die Sägereivertreter nicht einmal 
andeutungsweise einen Versorgungsengpass und waren auch nicht dazu 
bereit, positive Preissignale zu setzen. Bei Waldwirtschaft Schweiz 
registriert man die jetzt kurzfristig veränderte Botschaft und die 
Schuldzuweisungen an die Waldseite mit wenig Verständnis. 
Entsprechende Signale zu Beginn der Holzschlagsaison im Herbst 2009 
hätten bei den Waldeigentümern sicher zu einer höheren Motivation 
geführt, Holz zu schlagen. Denn gerade die Privatwaldeigentümer 
lassen sich bei ihrem Entscheid für oder gegen Holzschläge stark von 
der jeweils aktuellen Marktsituation und von den Botschaften auf der 
Abnehmerseite leiten. Von Seite der öffentlichen Waldeigentümer mit 
ihren professionell geführten Forstbetrieben wird jedoch regelmässig 
ein recht konstantes Rohholzangebot auf den Markt geworfen, da sie 
die vorhandenen Forstpersonal- und Maschinenkapazitäten möglichst 
auslasten.
Rechtzeitige Signale sind auch deshalb wichtig, weil die 
Waldwirtschaft nur beschränkt in der Lage ist, auf kurzfristige 
Nachfrageschwankungen zu reagieren. Die Waldbewirtschaftung geschieht
zur Sicherung der Nachhaltigkeit im Rahmen von längerfristigen 
Nutzungsplanungen. Die Holzschläge für die jeweils kommende Saison 
werden üblicherweise jeweils im Herbst festgelegt. Ausserdem 
unterliegt jeder Holzschlag der Bewilligungspflicht durch den 
öffentlichen Forstdienst.
Schliesslich ist festzustellen, dass mit der Betriebsaufnahme des 
Grosssägewerks in Domat/Ems GR sich die Struktur auf der 
Abnehmerseite deutlich verändert hat. Es ist ein neuer Akteur mit 
einer für hiesige Verhältnisse immensen Verarbeitungskapazität 
dazugekommen, was die Konkurrenzsituation im Holzbeschaffungsmarkt 
deutlich verschärft hat.
Ebenfalls erschwerend ausgewirkt hat sich der strenge schneereiche
Winter 2009/2010, welcher vielerorts die Holzernte und vor allem die 
Holzabfuhr erschwert hat.
Selbstverständlich ruft Waldwirtschaft Schweiz die Waldeigentümer 
dazu auf, die sich bietenden Absatzmöglichkeiten im Holzmarkt zu 
nutzen und die Abfuhr des geschlagenen Holzes voranzutreiben. 
Letztlich sitzen alle Glieder der Wald-Holz-Wertschöpfungskette im 
selben Boot. Auch die Waldseite ist an einer leistungsfähigen 
inländischen Holzindustrie interessiert, welche ihre 
Verarbeitungskapazitäten auszulasten vermag.

Kontakt:

Max Binder
Präsident
Mobile: +41/79/215'84'42

Urs Amstutz
Direktor
Tel.: +41/32/625'88'00
Mobile: +41/79/305'96'22

Roland Furrer
Leiter Public Relations
Tel.: +41/32/625'88'00
Mobile: +41/79/432'29'15

Waldwirtschaft Schweiz
Rosenweg 14
4501 Solothurn
Tel.: +41/32/625'88'00
Internet: www.wvs.ch, info@wvs.ch

Plus de actualités: Waldwirtschaft Schweiz / Economie forestière Suisse
Plus de actualités: Waldwirtschaft Schweiz / Economie forestière Suisse
  • 19.02.2010 – 15:12

    Fair Trade beim Holz ist mehr als FSC

    Solothurn (ots) - Die kirchlichen Hilfswerke «Brot für alle» und «Fastenopfer» haben unter dem Titel «Stoppt den unfairen Handel: rechtaufnahrung.ch» eine Kampagne gestartet. Gleichzeitig haben sie die Ergebnisse einer Umfrage zum öffentlichen Beschaffungswesen in den Kantonen publiziert. Die Umfrage misst die Qualität der Holzbeschaffungspolitik einseitig am Vorhandensein einer Vorschrift zugunsten des ...

  • 15.01.2010 – 12:35

    Schweizer Wald - Biodiversität und Nutzung im Einklang

    Solothurn (ots) - Der Wald bedeckt 30 Prozent der Schweizer Landesfläche. Er ist eines der letzten grossflächigen und zusammenhängenden Ökosysteme der Schweiz und Lebensraum von rund 20'000 Tier- und 500 Gefässpflanzenarten. Gleichzeitig ist der Wald eine natürliche Ressource, deren Pflege und Bewirtschaftung vielfältigen Nutzen stiftet. Wie aktuelle Forschungsergebnisse bestätigen, gelingt es der ...

  • 15.07.2009 – 10:28

    Unhaltbare Aussagen des WWF Schweiz zur Schweizer Waldwirtschaft

    Solothurn (ots) - Der WWF Schweiz hat gestern eine Studie zur Waldbewirtschaftung in der Schweiz veröffentlicht. Sowohl in der Studie selber als auch in der begleitenden Medienmitteilung erfolgten unhaltbare Aussagen zur Schweizer Waldwirtschaft. Der Verband Waldwirtschaft Schweiz weist die Studie und die Aussagen des WWF Schweiz in aller Schärfe zurück. Der ...