Helvetas-Aktion zum Weltwassertag
Trinkwasser aus der Kloake: Todesursache für 4000 Kinder
Zürich (ots)
Die Entwicklungsorganisation Helvetas hat heute in mehreren Schweizer Städten Dutzende von Riesen-Trinkhalme in Kanaldeckel gesteckt. Mit der Aktion zum Weltwassertag macht sie darauf aufmerksam, dass jeden Tag 4000 Kindern an den Folgen verschmutzten Trinkwassers sterben.
In Zürich (Bahnhofstrasse), Bern (Kornhausplatz) Basel (Bahnhofvorplatz), Luzern (Schwanenplatz) sowie in Lausanne, Fribourg, Genf, Yverdon und Lugano sorgen am heutigen Weltwassertag überdimensionierte, aus Schachtdeckeln ragende Trinkhalme für ein Würgen im Hals. Der Effekt ist gewollt. Mit der Ekel erregenden Platzierung der Trinkhalme weist die Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas auf einen globalen Missstand hin: 90 Prozent der Abwässer gelangen in Entwicklungsländern ins Trinkwasser. Fast eine Milliarde Menschen müssen deshalb verschmutztes Wasser trinken. Und täglich sterben 4000 Kinder an den Folgen.
Sauberes Trinkwasser für eine Million
«Es ist ein Skandal, dass Menschen gezwungen sind, schmutziges Wasser zu trinken», sagt Helvetas-Geschäftsführer Melchior Lengsfeld. Die Wassernot wird sich in Zukunft noch verschärfen, weil das Wasser wegen der Klimaerwärmung immer knapper wird. Das ist der Grund, warum Helvetas die Wasserversorgung in den ärmsten Ländern der Welt ins Zentrum der eigenen Arbeit stellt: Bis ins Jahr 2013 möchte Helvetas einer Million Menschen neu Zugang zu sauberem Trinkwasser verschaffen. Dazu baut die Entwicklungsorganisation Brunnen und Wasserversorgungen. Aber auch Toiletten und Latrinen, um der Verschmutzung des Grundwassers durch Krankheitserreger vorzubeugen.
Nachhaltige Hilfe dank Ausbildung
«Allzu oft scheitern Wasserprojekte daran, dass niemand Verantwortung übernimmt, wenn die Infrastruktur einmal gebaut ist», sagt Melchior Lengsfeld. Deshalb verbindet Helvetas die Brunnen- und Sanitärprojekte immer auch mit Ausbildungsangeboten. Die Menschen lernen, ihre Grundversorgung in die eigenen Hände zu nehmen, die Anlagen zu warten und eine gerechte Verteilung des Wassers zu garantieren. Darüber hinaus werden sie ermutigt, bei den Behörden ihre Rechte einzufordern. Zum Beispiel das Recht auf Gesundheit.
Politik muss Recht auf Wasser durchsetzen
Um die globale Wassernot beizukommen, muss die Politik dem von der UNO proklamierten Recht auf Wasser in der Realität zum Durchbrauch verhelfen. Der Bund hat mit der Erhöhung der Entwicklungshilfe auf 0.5 Prozent des Volkseinkommens einen Schritt getan, zumal die zusätzlichen Mittel grossteils in Wasserprojekt fliessen sollen. Die Schweiz muss aber die Empfängerländer auch dabei unterstützen, das Recht auf Wasser in ihren nationalen Verfassungen festzuschreiben und es in die Realität umzusetzen.
Ausführliche Informationen zu Trinkwasser, Wasserpolitik, sanitärer Grundversorgung und zur Arbeit von Helvetas auf: www.helvetas.ch/wasser
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