Acrylamid - weitere Forschungsschritte sind notwendig
Bern (ots)
Lebensmittelsicherheit
Die Resultate der Expertentreffen der WHO/FAO einerseits und dem Scientific Committee on Food der Europäischen Gesellschaft (SCF) andererseits liegen vor und sind im Internet zugänglich. Noch fehlen genügende wissenschaftliche Grundlagen zur Einschätzung der Problematik von Acrylamid in Lebensmitteln. Die Experten sind sich einig, dass das Problem ernstgenommen werden muss und international koordinierte Forschungsprojekte zu neuen Erkenntnissen führen sollen. In der Schweiz sind entsprechende Projekte bereits aufgestartet worden.
Aus den beiden Expertentreffen resultieren noch immer die gleichen Ernährungsempfehlungen, die das Bundesamt für Gesundheit in seiner Pressemitteilung Ende Mai vertrat:
- Beibehaltung einer gesunden und ausgewogenen Ernährung mit etwas reduziertem Fettanteil, reich an Früchten und Gemüse.
- zur Vermeidung der Acrylamidbildung sollten die Lebensmittel nicht übermässig erhitzt werden, das heisst nicht zu lange und nicht bei zu hoher Temperatur.
Gemäss den internationalen Organisationen WHO/FAO und dem SCF stellt das Vorhandensein von Acrylamid in Lebensmitteln zwar ein potentielles Gesundheitsrisiko dar, eine genaue Risikoeinschätzung ist jedoch beim heutigen Wissensstand weltweit noch nicht möglich. Laut ihren Erklärungen steht nun die Prüfung von Massnahmen zur Senkung der Acrylamidgehalte in Lebensmitteln an erster Stelle, gefolgt von Forschungsprojekten, die es ermöglichen, die wichtigsten Wissenslücken zu schliessen.
Auch das Bundesamt für Gesundheit wird sich weiterhin auf verschiedenen Ebenen einsetzen:
Lebensmittelproben
Seit einiger Zeit steht auf der BAG Homepage www.bag.admin.ch ein Dokument "Fragen und Antworten", mit einer Liste von Lebensmitteln, in denen Acrylamid nachgewiesen wurde. Diese Liste wird laufend ergänzt durch neue Ergebnisse aus Industrie und öffentlichen Laboratorien.
Analytik
Die Labors des BAG haben mit mehreren schweizerischen Labors Laborvergleichsstudien (proficiency tests) durchgeführt, damit die Qualität aller Messungen möglichst übereinstimmt. Das BAG stellt interessierten Labors und der Industrie weiterhin Vergleichsproben zur Verfügung. Ausserdem wird im Internet bald eine geeignete Analysemethode veröffentlicht werden.
Informationsaustausch
Gemäss den Empfehlungen der WHO und des SCF muss ein Netzwerk zum Thema «Acrylamid in Lebensmitteln» geschaffen werden. Das BAG koordiniert weiterhin die Anstrengungen von Industrie und den öffentlichen Labors in der Schweiz und stellt die Verbindung zu den internationalen Organisationen sicher.
Internetadressen: http://www.who.int/fsf/ und http://europa.eu.int/comm/food/fs/sc/scf/out131_en.pdf
Kontakt:
Bundesamt für Gesundheit
Medien und Kommunikation
Tel. +41/31/322'95'05