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Schweizer Bürger sind bereit für E-Government

Die Schweizer Bürgerinnen und Bürger nutzen die vorhandenen
elektronischen Behördendienste von Jahr zu Jahr intensiver. Traten
vor zwei Jahren noch 12 Prozent der Bürger über das Internet mit der
öffentlichen Verwaltung in Kontakt, sind es jetzt bereits 18 Prozent.
"Im Gegensatz zur politischen Führung sind die Bürger der Schweiz
weniger zögerlich und bereit für E-Government", sagt Prof. Dr. Heide
Brücher, Leiterin des Kompetenzzentrums E-Government an der Berner
Fachhochschule.
Bern/Thalwil, 7. März 2006. Schweizer Bürgerinnen und Bürger
wollen den Geschäftsverkehr mit den Behörden vermehrt über das
Internet abwickeln, wenn das entsprechende Angebot vorhanden ist. Von
den Behörden wird verlangt, dass sie jene elektronischen
Behördendienste anbieten, die den Bedürfnissen der Bevölkerung
entsprechen und einen Nutzen bringen. Dies zeigt das 3. E-Government
Trendbarometer, das von der Unisys Schweiz und dem Kompetenzzentrum
E-Government der Berner Fachhochschule in einer Umfrage bei über
1'000 Schweizerinnen und Schweizern erhoben wurde. Wichtige Resultate
der Studie:
  • Der Zugang zum Internet ist eine wichtige Voraussetzung, um Behördengeschäfte über das Internet abwickeln zu können. Die Zahl der Internetzugänge zu Hause, am Arbeitsplatz oder anderswo hat sich im Vergleich zum 1. Trendbarometer 2003/2004 (1. TB) von 79 auf 82 Prozent erhöht. Ebenfalls im gleichen Zeitraum gestiegen ist die Nutzungsintensität des Internets (Anteil der täglichen oder fast täglichen Nutzer) von 56 auf 63 Prozent.
  • Werden die Daten bezüglich des Internetzugangs analysiert, zeigt sich, dass nach wie vor ein "digital divide" besteht, der aber im Vergleich zu den Vorjahren abgenommen hat. Ältere Bevölkerungsgruppen, Frauen und Personen mit geringerer Bildung haben jedoch noch immer deutlich weniger häufig Zugang zum Internet.
  • Die Analyse der bereits heute genutzten Behördendienstleistungen via Internet zeigt "Informationen einholen" (69 Prozent) als Spitzenreiter. An Bedeutung gegenüber dem Vorjahr gewonnen haben "Formulare runterladen" (von 40 auf 47 Prozent) und "Steuer-erklärung ausfüllen" (von 32 auf 36 Prozent). Stark zugelegt hat auch die Möglichkeit, Anfragen an die Behörde zu übermitteln (von 22 auf 29 Prozent). Es ist also nachweisbar, das für das elektronische Angebot von Behördendienstleistungen ein Bedarf besteht.
  • Bezüglich der künftig gewünschten Behördendienstleistungen via Internet bestehen nach wie vor grosse Erwartungen sowie die Bereitschaft zu deren Nutzung. Die Anteile sind im Vergleich zum Vorjahr alle gestiegen. Die Nutzungsschwerpunkte: "An- und Abmeldungen beim Umzug" (von 75 auf 78 Prozent), "Wohnsitz bestätigen lassen" (von 75 auf 78 Prozent), gefolgt von "Führerschein ändern lassen" (von 70 auf 76 Prozent), "Fahrzeuge an- und abmelden" (von 73 auf 74 Prozent) und "Abstimmen und wählen" (von 67 auf 70 Prozent). Die Anwendung "Steuererklärung ausfüllen" hat gegenüber dem 1. TB 2003/2004 markant von 57 auf 68 Prozent zugenommen, die Anwendung "Behördenrechnungen online bezahlen" von 49 auf 56 Prozent.
  • Der Bekanntheitsgrad der Behördenwebsites hat auf allen Ebenen zugenommen. Die eigene Gemeindewebsite kennen inzwischen schon 56 Prozent aller Befragten, was einem Zuwachs von fast 10 Prozentpunkten in den letzten zwei Jahren entspricht. Die Kantonswebsite kennen 45 Prozent der Befragten, die Bundeswebsite 31 Prozent. Die grösste Steigerung wurde beim Schweizer Portal ch.ch - dem ehemaligen Guichet Virtuel - erzielt, wo der Bekanntheitsgrad von 6 Prozent im Vorjahr auf neu 18 Prozent zugenommen hat, im Vergleich jedoch noch immer stark zurückliegt.
  • Als primäre Hürden bei Behördenkontakten werden "Öffnungszeiten der Ämter" (34 Prozent), "lange Wartezeiten" (27 Prozent) und "zu viele Ansprechpartner" (24 Prozent) genannt.
  • Entsprechend bewusst sind sich die Bürgerinnen und Bürgern über die Vorteile von Behördenkontakten via Internet. Die meistgenannten Vorteile sind in der Bevölkerungsgunst gegenüber dem Vorjahr nochmals markant gestiegen. Besonders "Zeitliche Flexibilität" (von 62 auf 70 Prozent) ist für sie ein vordringlicher Grund für den Behördenkontakt via Internet. An zweiter Stelle folgt die Bequemlichkeit (von 49 auf 56 Prozent), gefolgt vom Vorteil der Zeitersparnis, indem das Anliegen schneller vorgebracht werden kann (von 44 auf 50 Prozent) bzw. zum schnelleren Erhalt einer Antwort führt (von 41 auf 46 Prozent). Als grösster Nachteil von Behördenkontakten per Internet, wird die Möglichkeit des Datenmissbrauchs gesehen. Dieser Prozentsatz hat sich von 51 auf 56 Prozent erhöht. So hat auch der Vertrauensvorsprung von Internetanwendungen von Behörden im Vergleich zu jenen von Privatunternehmen gegenüber dem Vorjahr von 46 auf 44 Prozent abgenommen. Auffällig bei dieser Frage ist der hohe Wert "weiss nicht / keine Antwort. Die Unsicherheit, wie das Vertrauen in Internet-Anwendungen von Behörden eingeschätzt werden soll, scheint gross.
  • Von den Schweizerinnen und Schweizer glauben 63 Prozent (60 Prozent vor zwei Jahren), dass die Wahlbeteiligung höher wäre, wenn einfach und sicher über das Internet abgestimmt und gewählt werden könnte. Der "Ja, bestimmt"-Anteil ist bei der jüngsten Altersgruppe der 18-24-Jährigen mit 42 Prozent am höchsten und hat bei der Altersgruppe der 35-54-Jährigen mit einer Steigerung von 32 auf 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr am stärksten zugenommen.
Prof. Dr. Heide Brücher: "Die dritte Durchführung des E-Government
Trendbarometers zeigt, dass es zwar keine Quantensprünge in der
Entwicklung und Nutzung von E-Government gibt, aber es ist ein
stetiger Fortschritt in der Wahrnehmung, Kenntnis und Nutzung durch
die Schweizer Bürger zu beobachten." Aus Sicht der Autorin zeigen die
Resultate deutlich, dass die Schweizer Bürger bereit sind, ihre
Gewohnheiten zu ändern und ihre Behördendienste in Zukunft
elektronisch abzuwickeln. Diese Erwartungshaltung sei eng gekoppelt
an die Erwartungshaltung, dass ein Ausbau des Angebots in absehbarer
Zukunft stattfände.
Hier die Geduld der Bürger zu strapazieren, hiesse, so Prof. Dr.
Heide Brücher weiter, auf bereits mühsam erarbeitetes Vertrauen zu
verzichten und weiterhin an Dynamik in der Entwicklung des
E-Governments in der Schweiz zu verlieren.
Das E-Government Trendbarometer
Das E-Government Trendbarometer wurde von der Unisys Schweiz
konzipiert und gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum E-Government der
Berner Fachhochschule unter Leitung von Prof. Dr. Heide Brücher
durchgeführt. Bei der aktuellen Erhebung wurden im Zeitraum zwischen
dem 19. bis 27. September 2005 insgesamt 1'006 repräsentativ
ausgewählte erwachsene Personen aus der gesamten Schweiz durch
DemoSCOPE in Telefoninterviews befragt. Als mehrjährig angelegte
Studie soll das E-Government Trendbarometer eine wiederholende
Leistungs- und Wahrnehmungsbeurteilung der elektronischen
Dienstleistungen des öffentlichen Sektors aus Sicht der
Schweizerinnen und Schweizer ermöglichen.
Medienschaffende erhalten die detaillierte Studie auf Anfrage bei
Thomas Hügli,  thomas.huegli@unisys.com. Interessierte Privatpersonen
können die Studie ab 21. März 2006 auf www.unisys.ch herunterladen.

Kontakt:

Prof. Dr. Heide Brücher
Leiterin Kompetenzzentrum E-Government
Tel.: +41/79/711'55'85
Erreichbar für Auskünfte am 7. März von 12:45 bis 13:15 Uhr

Thomas Hügli
Leiter Marketing und Kommunikation
Tel.: +41/1/723'32'51
thomas.huegli@unisys.com
Berner Fachhochschule
Postfach
3000 Bern 14
Internet: www.iwv.ch/eGov

Unisys (Schweiz) AG
Zürcherstrasse 59-61
8800 Thalwil
Internet: www.unisys.ch
ch.info@unisys.com

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  • 14.01.2002 – 11:08

    Einladung: Zum Unisys-Mediengespräch nach Bern

    Über die Projekte bei Bund, Post und yellowworld Mittwoch, 23. Januar 2002, 09:30 - 12:00 Uhr Thalwil (ots) - Vernetzung der Schweizer Konsulate im Ausland, Projekte für e-Billing und CRM oder der Aufbau einer Plattform für e-Commerce: Dies sind einige Beispiele zur Tätigkeit der Unisys-Geschäftsstelle in Bern bei Bund, SBB, der Post und deren Internet-Tochter yellowworld. Detailliert vorstellen wollen wir ...