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Mehr Sicherheit und Tunnelrenovation ohne zweite Röhre möglich: Zwei Fliegen auf einen Schlag

Altdorf (ots)

Eine Studie der Alpen-Initiative zeigt, dass
eine 
Totalsanierung des Gotthardtunnels auch ohne zweite Röhre möglich 
ist. Ein LKW-Verlad erhöht dauerhaft die Sicherheit im 
Strassentunnel.
Eine Totalsanierung des Gotthardtunnels ist nach Auskunft des 
Bundesrates erst in zwanzig oder dreissig Jahren nötig - wenn 
überhaupt. Trotzdem wird sie als Argument für eine zweite Röhre 
vorgebracht. Eine Studie der Alpen-Initiative zeigt nun, dass es 
auch anders geht. Voraussetzung ist, dass bis dann die NEAT eröffnet 
und die Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene abgeschlossen 
ist. Voraussetzung ist auch, dass der gesamte Güterverkehr durch den 
neuen Basistunnel abgewickelt wird und nur noch Interregio-Züge über 
die Berglinie fahren. Dann nämlich ist es möglich, in der 
verkehrsschwachen Zeit zwischen Herbstferien und Ostern den gesamten 
Strassenverkehr über den Gotthard auf die Schiene zu verlagern.
Der Experte Paul Romann (Müller, Romann & Schuppisser, Zürich) 
hat 
mehrer Möglichkeiten geprüft. Aus Platzgründen müsste der Verlad von 
Personenwagen und der Verlad von Lastwagen räumlich getrennt werden. 
Möglich ist z.B. eine Kombination eines LKW-Verlads zwischen den 
Räumen Altdorf/Erstfeld und Ambri/Bodio mit einem PW-Verlad zwischen 
Göschenen und Airolo. Denkbar ist auch die umgekehrte Variante.
  • Mit einem Siebeneinhalbminutentakt könnten 600 Personenwagen pro Stunde und Richtung durch den Gotthardtunnel transportiert werden, was dem durchschnittlichen Werktagsverkehr des Jahres 2000 entspricht. Mit Doppelstockwagen, wie sie im Kanaltunnel eingesetzt werden, könnte die Kapazität noch erhöht werden.
  • Ein Viertelstundentakt der LKW-Rola wäre in der Lage, gut 2000 Lastwagen pro Tag oder 600'000 pro Jahr aufzunehmen. Gemäss Verlagerungsgesetz sollten ab 2009 nur noch rund 550'000 über den Gotthard fahren. Dank Niederflurwagen können auch schwere Brummer mit vier Meter Eckhöhe verladen werden.
Nach dem Brand vom Oktober 2001 haben 137'000 Personen mit der 
Alpentunnelpetition aus Sicherheitsgründen ein LKW-Verbot im 
Gotthardstrassentunnel gefordert. Mit der Rola könnte diesem Ziel 
schon ab 2009, wenn das Verlagerungsziel gemäss Gesetz erreicht ist, 
dauerhaft entsprochen und damit das grösste Risiko aus dem Tunnel 
verbannt werden.
Die Kosten für den LKW-Verlad belaufen sich je nach 
Verladestrecke 
auf 300 bis 400 Millionen Franken. Das ist ein Sechstel von dem, was 
eine zweite Röhre und der Ausbau der Nordrampe kosten würden. Der 
PW- Verlad, der nur provisorisch während der Sanierung des 
Strassentunnel zur Verfügung stehen muss, kommt weit billiger. 
Lokomotiven und Wagen müssen nicht gekauft, sondern können 
zugemietet werden, die Verladerampen müssen weit weniger massiv 
gestaltet werden.
Die vollständige Studie kann unter www.alpeninitiative.ch als PDF-
File heruntergeladen werden.
Alpen-Initiative
Alf Arnold
Tel. +41/41 870 97 81

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