Tous Actualités
Suivre
Abonner Eidg.Materialprüf.- u. Forschungsanstalt

Eidg.Materialprüf.- u. Forschungsanstalt

EMPA: Leitende Rolle in EU-Projekt: Schweizer Forschung zu sicheren Eisenbahnbrücken

Dübendorf (ots)

Ende letzten Jahres gab die Europäische
Kommission grünes Licht für das Projekt «Sustainable Bridges». Neben 
30 Partnern aus der EU sind auch zwei Schweizer Institutionen 
beteiligt. Die Empa übernimmt eine leitende Rolle im Bereich der 
elektronischen Überwachung der Eisenbahnbrücken; die EPFL wird sich 
des Problems der Ermüdungssicherheit von Stahlbetonbrücken annehmen. 
Die EU-Partner des bis 2007 laufenden Projekts werden durch die 
Europäische Kommission mit insgesamt 6,9 Mio. Euro finanziert. Für 
die Finanzierung der Empa und der EPFL kommt das Bundesamt für 
Bildung und Wissenschaft auf.
Höhere Lasten, schnellere Züge und dichtere Fahrpläne sollen es 
schon bald ermöglichen, den Personenverkehr auf dem bestehenden 
europäischen Schienennetz zu verdoppeln und den Güterverkehr zu 
verdreifachen. Um gleichzeitig die Sicherheit der bestehenden, 
häufig mehr als 50 Jahre alten Bahnbrücken zu gewährleisten, hat die 
EU kürzlich das Forschungsprojekt «Sustainable Bridges» gestartet. 
Inhalt des Projektes ist es, Methoden zu entwickeln, welche die 
Kapazitäten der bestehenden Infrastruktur besser ausnutzen und 
effizientere Erhaltungsmassnahmen gestalten lassen.
Viele europäische Bahnbrücken sind alt und befinden sich in einem 
schlechten Zustand. Dies stellt die Bahnbetreiber vor grosse 
Probleme. Verbesserte Überwachungs- und Instandsetzungsmassnahmen 
würden es in vielen Fällen gestatten, teure Sanierungen zu umgehen 
und grosse Beeinträchtigungen des Schienenverkehrs zu vermeiden. 
Neuere Bahnbrücken, die für geringere Lasten ausgelegt wurden, 
verfügen in der Regel über bedeutende ungenutzte Kapazitätsreserven. 
Dank der verfeinerten neuen Mess- und Analysemethoden würden sich 
auch bei ihnen unnötige teure Verstärkungsmassnahmen vermeiden 
lassen. Der geschätzte Wert aller europäischen Bahnbrücken beläuft 
sich auf 50 Milliarden Euro. Die im Projekt entwickelten Methoden 
werden es erlauben, insgesamt Kosten in Milliardenhöhe einzusparen.
Empa und EPFL leiten Arbeitsgruppen des EU-Projekts
An dem Projekt sind Vertreter der Bahnbetreiber, private 
Ingenieurbüros, Forschungsinstitutionen und Universitäten beteiligt. 
Dr. Glauco Feltrin von der Empa, der Materialforschungs- und 
Technologieinstitution des ETH-Bereichs, hat die Leitung der 
Arbeitsgruppe zur elektronischen Überwachung übernommen. Er 
koordiniert Arbeiten in acht Ländern zur Verbesserung der 
Sensortechnik, der Datenübertragung und der computerunterstützten 
Tragwerksdiagnostik. Im stark elektromagnetisch belasteten Umfeld 
der Bahnlinien sollen automatisierte Überwachungssysteme entwickelt 
und erprobt werden, die kontinuierlich wichtige Daten zur 
Beurteilung der Gebrauchstauglichkeit, Restlebensdauer und 
Tragsicherheit von bestehenden und neuen Brücken zur Verfügung 
stellen.
Prof. Dr. Eugen Brühwiler, Leiter des Lehrstuhls für Erhaltung und 
Sicherheit von Bauwerken an der EPFL, wird sich mit seinem Team auf 
die Ermüdungssicherheit von Stahlbetonbrücken konzentrieren. Neue 
Erkenntnisse und Überprüfungsmethoden werden es erlauben zu 
entscheiden, wie die bestehenden Kapazitätsreserven am besten 
ausgenutzt und unnötige Verstärkungsmassnahmen vermieden werden 
können.
Zu den weiteren Schwerpunkten im Rahmen des Projekts zählen die 
Inventarisierung der Bahnbrücken im Hinblick auf die Planung des 
europäischen, grenzüberschreitenden Schienenverkehrs, die 
Optimierung von Überwachungsmassnahmen, die Entwicklung verbesserter 
Instandsetzungs- und Verstärkungsmassnahmen sowie das Austesten der 
entwickelten Methoden und Systeme. In Form von Kursen und 
Konferenzen werden die gewonnenen Erkenntnisse auch den Endanwendern 
vermittelt. Die später in einem Leitfaden zusammengefassten 
Resultate erlauben es den Bahnbetreibern, je nach Zustand einer 
spezifischen Brücke und der an sie gerichteten Anforderungen 
optimale Massnahmen zu ergreifen.
Noch zu wenig Gelder gesprochen
Das am 1. Dezember 2003 gestartete vierjährige Projekt wird über das 
6. Rahmenprogramm der Europäischen Kommission (EU-Partner) und vom 
Bundesamt für Bildung und Wissenschaft (Empa und EPFL) finanziert. 
Für die EU-Partner sind 6,9 Mio. Euro bereitgestellt. Wie hoch der 
Beitrag vom Bundesamt für Bildung und Wissenschaft ausfällt, ist 
noch offen. Zur Finanzierung der Schweizer Beteiligten an den EU- 
Projekten wurden zu wenig Gelder gesprochen, so dass vorerst nur die 
ersten 28 Monate vollumfänglich abgedeckt sind.
Nähere Informationen finden sich unter der Adresse 
www.sustainablebridges.net
Ansprechperson für inhaltliche Auskünfte: 
Dr. Glauco Feltrin, Empa, Abt. Structural Engineering, Tel. +41 44 
823 44 50,  glauco.feltrin@empa.ch
Prof. Dr. Eugen Brühwiler, EPFL, Laboratoire de maintenance, 
construction et sécurité des ouvrages, 
Tel. +41 21 693 28 82,  eugen.bruehwiler@epfl.ch
Redaktion: 
Martina Peter, Empa, Abt. Kommunikation/Marketing, Tel. +41 44 823 
49 87,  martina.peter@empa.ch

Plus de actualités: Eidg.Materialprüf.- u. Forschungsanstalt
Plus de actualités: Eidg.Materialprüf.- u. Forschungsanstalt
  • 21.06.2004 – 17:07

    EMPA: Spinnanlage für Bikomponentenfasern in Betrieb genommen

    Dübendorf (ots) - Fasern aus zwei Komponenten - für mehr Funktionalität An der Empa ist seit kurzem eine Schmelzspinnanlage in Betrieb, mit der sich funktionale Fasern aus zwei thermoplastischen Kunststoffen herstellen lassen. Diese dienen der Entwicklung von Produkten mit angepassten und bisher unbekannten Eigenschaften. Die Anfang Juni in Betrieb ...

  • 16.06.2004 – 14:50

    EMPA: Attraktive Lehrstellen an der Empa -Die Empa schafft neue Lehrstellen

    Dübendorf (ots) - Die Empa nimmt die Nachwuchsförderung ernst. Sie stellt Doktoranden, Praktikanten sowie Jungforschende an und bildet auf zahlreichen Berufen Lehrlinge aus. Jetzt hat die Empa einen zusätzlichen KV- Lehrplatz und zwei für Physiklaboranten geschaffen. Die Nachfrage an Lehrstellen ist beachtlich. Kürzlich führte die Empa daher in St. ...