comparis.ch zu den Roamingtarifen - Teures Surfen an ausländischen Badestränden
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Zürich (ots)
Information: die Tabellen können gratis unter www.presseportal.ch/de/pm/100003671 kostenlos heruntergeladen werden.
Bei den Preisen fürs Telefonieren im Ausland hat es seit letztem Jahr keine wesentlichen Än-derungen gegeben. Einzig Swisscom hat eine neue Ausland-Option vorgestellt. Insgesamt sind Gespräche im Ausland nach wie vor teuer. Mit der steigenden Verbreitung von Smartphones wie dem iPhone und dem damit verbundenen Surf-Verhalten wird beim Roaming zunehmend auch der Datentransfer zu einem Kostenfaktor. Hier gilt: Am besten gar nicht Surfen und wenn doch, dann nur mit Option.
Seit letztem Jahr hat es bei den Tarifen für Gespräche im Ausland kaum Preissenkungen gegeben. Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch hat zum siebten Mal in Folge die Preise für Telefongespräche aus dem Ausland in die Schweiz verglichen. Basis sind zwei Warenkörbe mit Telefongesprächen aus dem Ausland. Der erste Warenkorb beinhaltet Telefongespräche aus den wichtigen europäischen Feriendestinationen in die Schweiz (Deutschland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien). Im zweiten Warenkorb sind Gespräche aus weiteren Ländern (Ägypten, Tunesien und Türkei) enthalten (siehe Tabellen). Der Vergleich mit dem Vorjahr zeigt: Bei keinem Anbieter sind die Preise gesunken. «Bei den Roaming-Standardtarifen werden die Kon-sumenten weiterhin abgezockt», so das ernüchternde Fazit von Ralf Beyeler, Telecom-Experte beim Internet-Vergleichsdienst comparis.ch.
Im Warenkorb mit den beliebten europäischen Ferienländern bietet nach wie vor Swisscom die besten Standardtarife. Alle Swisscom-Kunden - egal ob Prepaid oder Abo - zahlen CHF 35.50 für die Gespräche. Doppelt so teuer sind die Angebote für Sunrise Prepaid- und Abo-Kunden. Am teuersten von den drei grossen Anbietern telefonieren Orange-Kunden. Wer ein Prepaid-Angebot von Orange nutzt, zahlt fast dreimal so wie viel ein Swisscom-Kunde. Anders sieht es bei den Gesprächen der weiteren Ferienländer aus: Sunrise ist mit knapp 90 Franken am günstigsten, gefolgt vom Angebot für Swisscom Abo-Kunden. Auch hier ist Orange am teuersten.
Neue Swisscom-Option fürs Ausland Änderungen hat es bei den Tarifen mit einer Option für Telefongespräche im Ausland gegeben. Swisscom bietet per 1. Juli neu die Option «World Option Flex» an. (1) Der Warenkorb mit den Gesprä-chen aus Europa wird mit der Option 4 Prozent günstiger als mit dem Standard-Tarif. Dass die Preis-differenz nicht grösser ist, hat einen einfachen Grund: Nur wer das Handy im Ausland häufig benutzt, das heisst mindestens für 20 Minuten Telefongespräche und 15 SMS, fährt mit der Option besser als mit dem Standardtarif. Für Gespräche des zweiten Warenkorbs ist die Option immerhin 10 Prozent günstiger.
Beim Vergleich der Angebote mit Option (siehe Tabelle 2) schneidet Orange beim europäischen Wa-renkorb am besten ab. Auf dem zweiten Platz folgt Swisscom. Pikant: Die neue Swisscom Option «World Option Flex» ist beim verwendeten Warenkorb teurer als die bisherige Europassport-Option. Europassport wird ab dem 30. Juni nicht mehr angeboten, bisherige Kunden können die Option aber weiterhin nutzen. Mit Option am teuersten ist Sunrise. Das Options-Angebot von Sunrise ist sogar teurer als der Standardtarif von Swisscom. Besser schneidet Sunrise hingegen beim zweiten Waren-korb ab. Orange ist mit 58.80 Franken am günstigsten, auf Platz zwei folgt Sunrise. Am teuersten ist Swisscom.
Surfen im Ausland lässt Roaming-Kosten explodieren Smartphones wie das iPhone erfreuen sich einer steigenden Beliebtheit. Mit neuen Surf-Abos und -Optionen kann in der Schweiz mit einem Smartphone verhältnismässig günstig gesurft werden. Wer in der Schweiz surft, will wahrscheinlich auf diese Dienstleistung im Ausland nicht verzichten. Darum betrachtet comparis.ch erstmals auch die Roaming-Tarife fürs Surfen per Handy (siehe Tabelle 3). Hier lässt sich generell feststellen: Surfen im Ausland ist sehr schnell sehr teuer. 20 MB Datentransfer in den europäischen Ländern kosten zwischen 160 und 307 Franken. Zum Vergleich: In der Schweiz kosten 100 MB im Paket bei Swisscom beispielsweise 13 Franken pro Monat. Telecom-Experte Beye-ler rät darum: «Im Ausland nicht per Handy surfen. Und wenn doch, dann nur mit einer Option». Mit einer Option sinken die Surf-Gebühren um bis zu 80 Prozent. Günstig ist es trotzdem nicht: 20 MB kosten mit Option zwischen 40 und 82 Franken. «Durch das grosse Sparpotenzial einer Option lohnt sich diese immer, wenn jemand im Ausland surft», erläutert Beyeler. Wer keine Option löst, stellt die Datenübertragung im Ausland bei seinem Smartphone am besten ab. Denn teilweise übertragen Smartphones Daten, ohne dass der Nutzer aufs Internet zugreift, beispielsweise für Updates. Wer nicht weiss, wie das geht, kann das Daten-Roaming im Shop seines Anbieters abschalten lassen.
Swisscom und Sunrise bieten für Gespräche und Datentransfers im Ausland eine einzige Option an. Bei Orange muss jeweils eine separate Option abgeschlossen werden. Ärgerlich dabei: Fürs Surfen bietet Orange fünf Optionen mit unterschiedlich grossen Datenpaketen an. «Damit der Kunde bei fünf verschiedenen Angeboten das Richtige wählt, müsste er schon vorher wissen, wie viel er surfen wird und das weiss kaum jemand», erklärt Beyeler den Nachteil der grossen Auswahl.
Betrachtet man die Gesamtkosten fürs Telefonieren und Surfen mit einer Option in einem der europä-ischen Ferienländer, ist Swisscom am günstigsten, gefolgt von Orange. Am meisten müssen die Kun-den von Sunrise bezahlen.
Fragwürdige Optionen Auch wenn in den Auslandferien mit Optionen sowohl bei Gesprächen als auch beim Surfen per Han-dy gespart werden kann, findet Beyeler Optionen an sich eine äusserst fragwürdige Sache: «Aus Konsumentensicht ist es unverständlich, wieso nur gut informierte Kunden mit einer Option von attrak-tiven Konditionen profitieren. Das Suchen und Finden der geeigneten Option ist mit einem grossen Aufwand verbunden. Darum nützen nur wenige Kunden Optionen.» Der Telecom-Experte hat darum ein klare Forderung: «Besser wäre es, wenn die Telecom-Anbieter endlich vernünftige Preise für alle einführen würden, wie das in der EU bereits geschehen ist.»
Spartipps: - Handy in den Ferien ausschalten - im Ausland kosten auch eingehende Anrufe. - Combox vor den Ferien ausschalten - auf die Sprachmailbox umgeleitete Anrufe kosten dreimal: Ein erstes Mal für die Verbindung über das fremde Telefonnetz, ein zweites Mal für die Umleitung auf die Combox in die Schweiz und ein drittes Mal fürs Abhören der Mailbox vom Ausland in die Schweiz. - SMS schreiben statt telefonieren. - Öffentliche Telefone benutzen. - Sich aus der Schweiz im Hotelzimmer anrufen lassen. - Ausländische Prepaid-Karte kaufen (lohnt sich für Vielnutzer). - Mit Optionen günstiger aus dem Ausland telefonieren. - Nicht mit dem Handy surfen und wenn doch, dann nur mit Option. In der Regel ist es günstiger in Internet-Cafés oder im Hotel zu surfen als mit dem Handy. - Roamingtarife vergleichen unter www.comparis.ch/telecom/docs/Roaming_de.pdf
(1) Siehe Medienmitteilung «Teurer statt billiger und natürlich komplizierter» vom 12. Mai 2009. Abrufbar unter: http://www.comparis.ch/comparis/press/communique.aspx?ID=PR_Comm_communique_090512_2
Kontakt:
Ralf Beyeler
Telecom-Experte
Telefon: 044 360 52 77
Handy: 079 467 07 81
E-Mail: ralf.beyeler@comparis.ch
www.comparis.ch