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Apothekennetz bedroht: Jede dritte Apotheke unrentabel laut KOF-Studie

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Bern-Liebefeld (ots)

Die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich hat eine von pharmaSuisse jährlich in Auftrag gegebene Rentabilitätsstudie der Apotheken vorgelegt. Mehr als 30% der in der Studie erfassten 1'011 Apotheken erwirtschaften nicht mehr genügend Gewinn, um betriebswirtschaftlich gesehen rentabel zu sein. Sie befinden sich zumeist auf dem Land oder in Quartieren. Die Gesundheitsgrundversorgung der Bevölkerung durch Apotheken ist damit direkt bedroht. Der Schweizerische Apothekerverband pharmaSuisse warnt vor jeder weiteren Verschlechterung der Ertragssituation: In letzter Konsequenz müsste es zu Entlassungen kommen, da 70% der Betriebskosten durch das Personal entstehen.

Die Apotheken und mit ihnen die meisten anderen Partner der Pharmabranche haben in den letzten Jahren ihren Beitrag zur Stabilisierung der Gesundheitskosten geleistet. Seit Einführung der preisunabhängigen Abgeltung (LOA) im Jahr 2001 wurden weder der Taxpunktwert für die Leistungen des Apothekers noch die Vertriebsanteile der Medikamente der Teuerung angepasst, was einer Renditesenkung entspricht. Dazu wurde die Marge im März 2010 sogar gekürzt. Einige Zahlen illustrieren, wie sinnlos weitere Einsparungen zulasten des Apothekennetzes wären:

- Der Lohnanteil sämtlicher ApothekerInnen der Schweiz zulasten der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) beträgt pro Einwohner monatlich CHF 2.15.

- Der Vertriebsanteil aller Schweizer Apotheken beträgt pro Einwohner CHF 6.30 pro Monat.

- Die Apotheken beraten täglich rund 300'000 Kunden und Patienten. Ohne Apotheken würden die Gesundheitskosten um CHF 1.35 Mio. pro Tag wachsen, wenn nur 10% dieser Patienten stattdessen eine ärztliche Konsultation von durchschnittlich CHF 45.- in Anspruch nehmen müssten.

Bei einer durchschnittlichen Krankenkassenprämie von CHF 382.- pro Monat beträgt der Anteil der Kosten für die Apotheke gerade mal CHF 8.45 (= 2,2%). Die Kosten (Mieten, EDV, Versicherungen usw.) der Apotheken widerspiegeln die Schweizer Verhältnisse und sind somit kaum beeinflussbar. Das einzige variable Element sind die Personalkosten.Die Schweizer Apotheken haben neben ihrem tagtäglichen Einsatz für das Wohl der Bevölkerung immer in die Zukunft vorbildlich investiert. Beispiele sind die Förderung der Abgabe von Generika, die elektronische Abrechnung mit Versicherern, eHealth, Instrumente für Managed Care, Qualitätssicherung, Weiterbildung, Optimierung der Kosten-/Nutzen-Verhältnisse bei ärztlicher Verschreibung in Heimen und im ambulanten Bereich, etc.

Gegen weitere ertragsschmälernde Opfer der Apotheken wird sich pharmaSuisse mit allen Mitteln wehren.

Hintergrundinformationen zur Studie unter: www.pharmaSuisse.org

Kontakt:

Karl Küenzi
Leiter Kommunikation & Marketing pharmaSuisse
Stationsstrasse 12
3097 Bern-Liebefeld
Tel.: +41/31/978'58'58
Mobile: +41/79/570'24'94
E-Mail: karl.kueenzi@pharmaSuisse.org

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