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Solvay schliesst Chlor- und Natronlaugeproduktion in Zurzach

Zurzach (ots)

Solvay wird ihre Chlor- und Natronlaugeproduktion
in Zurzach auf den 31. Juli 2004 einstellen. Von den 106
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind deren 80 vom Entscheid
betroffen. Für sie besteht ein mit den Personalvertretungen
vereinbarter Sozialplan. Dieser sieht unter anderem
Frühpensionierungen mit Lohnfortzahlungen sowie individuelle
Abfindungen nach Alter und Dienstalter vor. Zudem wird eine
professionelle Begleitung bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz
zur Verfügung gestellt. Der Personalabbau wird in drei Etappen bis
August 2005 durchgeführt. Solvay bleibt mit ihren Handelsaktivitäten
weiterhin in Zurzach präsent. Zudem will sich das Unternehmen für
weitere Ansiedlungen im "Industriepark Solvay Zurzach" und damit für
die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen einsetzen.
Die Entwicklungen des Chlor-und Natronlauge-Marktes sowie die
Gesetzgebung zu Sicherheits- und Umweltschutzbestimmungen haben dazu
geführt, dass Solvay ihre Elektrolyse-Aktivitäten einer
grundsätzlichen Überprüfung unterzogen hat. Im Rahmen des
internationalen Abkommens OSPARCOM (Oslo-Paris-Commission) wurde
anfangs der 90er Jahre empfohlen, dass bis ins Jahr 2010 das
Quecksilber-Verfahren durch das Membran-Verfahren ersetzt werden
soll. Damit kann künftig auf das Schwermetall Quecksilber im
Elektrolyseprozess verzichtet werden.
Das OSPARCOM-Protokoll zum Ausstieg aus der
Quecksilber-Elektrolyse wurde auch von der Schweiz unterzeichnet. Der
Kanton Aargau hatte 1994 eine verbindliche Frist bis 2003
festgesetzt. Später wurde diese Frist bis 2005 verlängert.
Um zumindest mit der Hälfte der heutigen Kapazität von 55'000
Tonnen pro Jahr weiter produzieren zu können, wären Investitionen von
rund CHF 20 Millionen nötig. Aufgrund der rückläufigen
Industrieproduktion in der Schweiz und der damit einhergehenden
stetig sinkenden Nachfrage ist eine solche Investition nicht
wirtschaftlich. Hinzu kommt, dass sich das stark Export abhängige
Unternehmen bezüglich Chlortransporten an strikte
Umweltschutzauflagen halten muss. Das hat in den vergangenen Jahren
dazu geführt, dass die Chlorproduzenten den Transport von Chlor immer
mehr einschränken. Allein in den letzten fünf Jahren sind 20% weniger
Chlor transportiert worden. Ein Trend, der sich weiter fortsetzt.
Alle diese Faktoren zusammen haben zum Schliessungsentscheid für
Zurzach geführt.
Von den 106 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind 80 vom Entscheid
betroffen. Es stehen rund CHF 6 Millionen für einen Sozialplan zur
Verfügung, der mit den Personalvertretungen vereinbart wurde. Er
sieht im Wesentlichen vor, dass alle Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, die das 60. Altersjahr überschritten haben, vorzeitig
pensioniert werden. Sie erhalten bis 65 eine Lohnfortzahlung in Höhe
der dannzumal zu erwartenden Rente. Die Lohnfortzahlungen werden voll
und ganz von Solvay übernommen. Zusätzlich übernimmt Solvay die
Zahlungen in die AHV-Ausgleichskasse und den Unternehmerbeitrag in
die Pensionskasse. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter 60 Jahren
erhalten eine individuelle Abfindung nach Alter und Dienstalter.
Ausserdem können sie bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle auf
eine von Solvay zur Verfügung gestellte professionelle Begleitung
zählen. Der Personalabbau bei Solvay soll in drei Etappen bis zum 31.
August 2005 vollzogen werden.
Der Sitz der Schweizer Niederlassung von Solvay bleibt auch nach
der Schliessung der Quecksilber-Elektrolyse in Zurzach. Solvay wird
in Zurzach 20 bis 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
weiterbeschäftigen. Einerseits bleiben die Handels- und
Vertriebsaktivitäten bestehen. Dazu gehört beispielsweise auch der
Handel mit Natronlauge und Salzsäure. Der Standort profitiert dabei
von seiner grossen Lagerkapazität. Andererseits wird Solvay weiterhin
zuständig sein für die zentralen Dienste des "Industriepark Solvay
Zurzach". Der "Industriepark Solvay Zurzach" wurde 1998 mit Blick auf
die wirtschaftliche Zukunft des Industriestandorts Zurzach
eingerichtet. In den vergangenen sechs Jahren konnten so rund 40 neue
Arbeitsplätze geschaffen werden.
Texte und Bildmaterial stehen ab sofort unter
www.solvaychemie.ch/press zur Vefügung.
Profil
Das Werk Zurzach wurde 1914 als Schweizerische Sodafabrik
gegründet. Im Werk Zurzach werden qualitativ hochstehende
Basischemikalien für die chemische Industrie hergestellt: Dazu zählen
Natronlauge, Wasserstoff und Chlor, die zum Teil in anschliessenden
Produktionsstufen zu Salzsäure, Javelwasser und Eisen(III)-Chlorid
weiterverarbeitet werden. Diese Grundchemikalien sind als Ausgangs-
oder Zusatzstoffe in fast jedem Produkt unseres täglichen Lebens zu
finden. 1922 wurde das Werk Zurzach von der belgischen Solvay
übernommen. Solvay ist ein belgisches Chemieunternehmen mit Sitz in
Brüssel. Das Unternehmen wurde 1863 von Ernest Solvay gegründet. Mit
den vier Kernbereichen Chemie, Kunststoffe, Pharma und
Kunststoffverarbeitung ist Solvay weltweit in 50 Ländern präsent und
beschäftigt rund 30'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Kontakt:

Manfred Messmer
Press Officer
Tel. +41/61/279'99'00
Mobile: +41/79/226'21'05
E-Mail: manfred.messmer@messmerpartner.com