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Internationale Zukunftsstudie veröffentlicht: Digitalisierung erfordert gesellschaftlichen Wandel

Berlin/München/Bonn (ots)

Internationale Zukunftsstudie fordert
mehr Verantwortung und Schulung im Umgang mit digitalen Medien / 
Bewusstsein für den Schutz der digitalen Identität erforderlich / 
Balance zwischen gesetzlicher Datenschutzregulierung und 
Selbstverpflichtung der Privatwirtschaft ist notwendig / Deutschlands
größte Wettbewerbschancen liegen in den Bereichen 
Sicherheitstechnologie, E-Energy, E-Commerce und E-Health
Bürger müssen lernen, mit den digitalen Medien im offenen Internet
sicher und selbstverständlich umzugehen. So lautet eine zentrale 
Forderung der Zukunftsstudie, deren Ergebnisse heute in Berlin 
vorgestellt wurden. "Es ist wichtig, die Sicherheitsrisiken der 
Internetnutzung zu kennen und notwendige Schutzvorkehrungen zu 
treffen. Dabei müssen aber auch die Anbieter darauf achten, dass die 
Sicherheitsmaßnahmen einfach zu ergreifen sind", sagte Prof. Arnold 
Picot, Vorstandsvorsitzender des Mitherausgebers Münchner Kreis. 
Davon profitiere nicht nur jeder Bürger, weil er sich der Bedeutung 
seiner Daten im Netz und damit seiner so genannten digitalen 
Identität eher bewusst werde, sondern auch die Gesellschaft, da 
elektronische Prozesse schneller und einfacher zum Nutzen aller 
Bürger eingesetzt werden könnten. Die Impulse zu einem veränderten 
Bewusstsein sollten auch vom Staat ausgehen. Er soll nach Meinung der
Experten die Menschen verstärkt über Gefahren, Rechte und Pflichten 
im Umgang mit ihren persönlichen Daten informieren. Die 
Digitalisierung erfordert die Förderung weiterer Kompetenzen. Die 
wichtigsten Schlüsselqualifikationen im Umgang mit den neuen Medien 
sind laut der im Rahmen der Studie befragten Experten die 
Informationssuche und Ergebnisbeurteilung - über 80 Prozent der 
Experten schätzen diese Fähigkeiten als besonders wichtig ein. Dazu 
sind Maßnahmen im Bildungswesen notwendig - sowohl im schulischen 
Umfeld als auch in Weiterbildungseinrichtungen. Laut Befragten ist 
hier die Politik gefordert, die Umsetzung einer ganzheitlichen 
Bildungsinfrastruktur anzustoßen. Die Herausgeber empfehlen zudem die
Einführung eines bundesweit einheitlichen Internet-Führerscheins 
sowie einen Leitfaden mit einfachen und anschaulichen Regeln für die 
Internetnutzung.
Ein Beispiel für den verantwortungsvollen Einsatz neuer 
Technologien sei der neue Personalausweis, einem seit Anfang November
eingeführten Instrument, mit dem jeder Bürger seine Identität 
jederzeit - offline wie online - selbstbestimmt, transparent und 
sicher dokumentieren kann. Jeweils über 50 Prozent der deutschen 
Experten schätzen, dass der neue Personalausweis besonders für 
E-Government, Identitätsnachweis und Online-Banking relevant wird. 
Hierfür sei nun eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung durch 
Information und Aufklärung zu schaffen, fordern die Verfasser der 
Studie. Die Förderung der individuellen Sicherheit der einzelnen 
Bürger im Netz käme auch den Unternehmen und Institutionen in 
Deutschland zugute. Die insgesamt wachsende Akzeptanz elektronischer 
Prozesse durch zunehmendes Vertrauen der Menschen in digitale 
Vorgänge wird die Wettbewerbsfähigkeit steigern, sind die Autoren 
überzeugt.
Firmen sollten die Digitalisierung nicht nur bei der 
Prozessoptimierung noch intensiver nutzen, sondern auch, um Partner 
bei der Entwicklung besser einzubinden und mit offenen 
Innovationsmodellen Entwicklungszyklen zu verkürzen, so lautet eine 
weitere Forderung. Dazu müssten Unternehmen ihre Mitarbeiter in der 
Nutzung der digitalen Medien noch intensiver schulen und zunehmend 
IT-Lösungen einsetzen. Für eine vertrauensvolle digitale 
Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Institutionen und Personen sei 
laut Studie ein stabiler Rechtsrahmen erforderlich.
Große Chancen für Deutschland sehen die Experten in der 
Sicherheitstechnologie und im mobilen Breitband-Internet. Rund 80 
Prozent der Experten sehen diese Trends als besonders wichtig für die
künftige wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands an. Aber auch der 
Einfluss von IKT auf die klassischen Anwendungsindustrien im Bereich 
von E-Energy (66 Prozent), E-Commerce (65 Prozent) und E-Health (63 
Prozent) sowie Embedded Systems (58 Prozent) wird von den Experten 
für Deutschland als überaus wichtig eingeschätzt. In diesen 
vielversprechenden Wachstumsmärkten hat Deutschland Potenziale, die 
eine Vorreiter- und Spitzenposition ermöglichen. Insbesondere in den 
Bereichen Sicherheitstechnologie und Embedded Systems entspricht die 
deutsche Wirtschaft den Anforderungen an Systemintegration und 
Standardisierung. Gleiches gilt für das Internet der Dinge - also für
die elektronische Vernetzung von Gegenständen des Alltags. Es fehle 
in Deutschland aber zu oft an so genannten hybriden Innovationen, die
neue Ideen in Produkten und Dienstleistungen mit neuen Markt- und 
Geschäftsstrategien kombinieren und vorantreiben.
Im Rahmen der Studie wurden 880 Experten in einer 
internetbasierten quantitativen Befragung zu aktuellen Entwicklungen 
der IKT und Medien befragt. Weiterhin diskutierten 97 Experten auf 
einer moderierten Onlineplattform zu den diesjährigen drei 
Themenfeldern der Studie: "IKT und Kompetenz(en)", "IKT und 
Sicherheit" und "IKT für neue Geschäftsfelder".
Alle Ergebnisse der Studie stehen zum kostenfreien Download 
bereit: www.zukunft-ikt.de , www.muenchner-kreis.de , www.eict.de , 
www.telekom.com/zukunftsstudie , www.tns-infratest.com/zukunftsstudie
oder www.bmwi.de . Die Ergebnisse werden auf einer Tagung am 5. 
November in Berlin diskutiert und um konkrete weitere Maßnahmen 
ergänzt. Das Gesamtergebnis geht dann in den Gipfelprozess zum 
Fünften IT-Gipfel der Bundesregierung am 7. Dezember in Dresden ein.
Zur Studie "Zukunft der Informations- und 
Kommunikationstechnologien und Medien":
Die Studie "Offen für die Zukunft - Offen in die Zukunft" wurde im
Rahmen des Langzeitprojekts "Zukunft der Informations- und 
Kommunikationstechnologien und Medien" gemeinsam von den Herausgebern
Münchner Kreis, EICT, Deutsche Telekom, TNS Infratest, Siemens, 
Vodafone, SAP, Telefónica O2, ZDF sowie den Förderern Focus, VDE, 
Sony, Deutsche Bank, Opera und Daimler durchgeführt. Das Projekt wird
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie als offizielles 
Projekt des Nationalen IT-Gipfel-Prozesses unterstützt.

Pressekontakt:

Till Breitung
Sky Communications
Presse-Kontakt Münchner Kreis
Telefon 030/ 8613-605
t.breitung@sky-communications.de

Hans-Martin Lichtenthäler
Pressesprecher
Deutsche Telekom AG
0228/ 93615544
Hans-Martin.Lichtenthaeler@telekom.de

Michael Knippelmeyer
Director Public Relations
TNS Infratest
Telefon 0521/ 9257-687
Michael.Knippelmeyer@tns-infratest.com

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