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foodwatch-Test: Bio-Kartoffelchips zum Teil extrem hoch mit Acrylamid belastet

Berlin (ots)

Erstmals hat die Verbraucherorganisation foodwatch verschiedene
Sorten Bio-Kartoffelchips in ihrer Acrylamid-Belastung miteinander
verglichen. Dabei liegen zwei der vier Sorten im Test deutlich h?her
als im Juni untersuchte, herk?mmliche Kartoffelchips. Die Testsieger
erreichten dagegen einen Minimalwert, der bei konventionellen Chips
bislang nicht gemessen wurde. Nach Ansicht von foodwatch k?nnte das
krebsverd?chtige Acrylamid aus Lebensmitteln weitgehend verbannt
werden. Doch hier helfe nur ?ffentlicher Druck. foodwatch startet
deshalb im Internet eine Protestaktion.
Getestet wurden vier verschiedene Sorten Bio-Kartoffelchips der
Geschmacksrichtung Paprika. Die niederl?ndische Firma Natudis mit der
Marke "Molenaartje" und der deutsche Hersteller Mayka kamen dabei auf
1.470 beziehungsweise 1.770 Mikrogramm Acrylamid je Kilo Chips. Damit
liegen sie weit ?ber dem Signalwert der Bundesregierung, der mit
1.000 Mikrogramm angesetzt ist.
Zwei Produkte eines dritten Herstellers, FZ Organic Food mit der
Marke "Tra?fo", entpuppten sich als Testsieger. Im Unterschied zu
Natudis und Mayka waren Produkte dieser niederl?ndischen Firma
bereits fr?her von foodwatch getestet worden. Nach Umsatzeinbr?chen
um 30 Prozent auf Grund der schlechten foodwatch-Testergebnisse hatte
die Firma die Produktionsmethode umstellen m?ssen. Eine neu
entwickelte "Light"-Variante schnitt nun mit 116 Mikrogramm am besten
ab, die herk?mmlichen "Tra'fo Bio Potato Chips Paprika" erreichten
320 Mikrogramm. Letztere hatten ein Jahr zuvor einen Maximalwert von
3.820 Mikrogramm erreicht und durchweg am schlechtesten
abgeschnitten. "Die Verbesserungen von rund 90 Prozent bei den Tra'fo
Paprika-Chips sind enorm. Sie zeigen, dass ?ffentlicher Druck auch im
Bio-Bereich n?tig ist und auf die Hersteller wirkt", sagt Barbara
Hohl, Biologin und Sprecherin von foodwatch.
foodwatch kritisiert die so genannte
Acrylamid-Minimierungsstrategie von Verbraucherministerin Renate
K?nast. Unter anderem deshalb, weil sie ausl?ndische Hersteller nicht
erfasst und eine Kennzeichnungsvorschrift fehlt. "Selbst enorm hoch
belastete Produkte werden nicht aus dem Verkehr gezogen. Wir haben
einen Protestbrief an die Bio-Hersteller vorbereitet, den jeder im
Internet unter www.foodwatch.de abschicken kann", so Barbara Hohl.
Auch bei "Tra'fo"-Chips sei weiterhin Vorsicht geboten, weil noch
Sorten im Umlauf seien, die nach dem alten Verfahren hergestellt
wurden. foodwatch fordert alle Bio-H?ndler auf, diese aus den Regalen
zu nehmen.
Hintergrund:
Acrylamid steht im Verdacht, Krebs zu verursachen sowie Erbgut und
Nerven zu sch?digen. Die Substanz kann sich beim Backen, Braten und
Frittieren bilden. Der Sachverst?ndigenrat f?r Umweltfragen warnt in
seinem j?ngsten Jahresgutachten (2004): "Das Krebsrisiko durch die
t?gliche Aufnahme von Acrylamid mit der Nahrung liegt au?erhalb des
tolerierbaren Bereichs." Er geht davon aus, dass in Deutschland
j?hrlich 10.000 Menschen durch den Verzehr von Acrylamid an Krebs
erkranken. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte die t?gliche
Belastung mit Acrylamid ein Mikrogramm je Kilogramm K?rpergewicht
nicht ?berschreiten. F?r eine 60 Kilogramm schwere Person hie?e das
bezogen auf die foodwatch-Testergebnisse: Gerade mal eine Hand voll
d?rfte sie von den "Mayka Bio Kartoffelchips Paprika" essen.

Pressekontakt:

Barbara F. Hohl
foodwatch e.V. Kommunikation
Brunnenstr. 181, 10119 Berlin
www.foodwatch.de
Fon: 030 / 240 476-19
Fax: 030 / 240 476-26
E-Mail: presse@foodwatch.de

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