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foodwatch: Weihnachtsgebäck im Acrylamid-Test

Berlin (ots)

Verbesserte Werte bei Spekulatius. Lebkuchen: Bahlsen ignoriert 
   Stand der Technik. foodwatch fordert von Verbraucherminister Horst
   Seehofer Produktkennzeichnung und Festlegung von 
   "Best-practice-Richtwerten". Bisherige staatliche 
   "Minimierungsstrategie" gescheitert.
Seit Herbst 2002 lässt foodwatch jedes Jahr Lebkuchen und
Spekulatius auf ihren Gehalt an Acrylamid testen. Die regelmäßige
Veröffentlichung der Testergebnisse durch foodwatch zeigt jetzt
Wirkung. Nachdem 2004 vor allem Spekulatius stark mit der
krebsverdächtigen Substanz belastet waren, haben sich nach Angaben
der Verbraucherorganisation, diese durch die Bank verbessert. Die
Belastung von Lebkuchen sei zwar insgesamt recht niedrig, doch die
Hälfte schneide schlechter ab als im Vorjahr.
Das getestete Spekulatius-Produkt der Firma Borggreve beweise,
dass deutliche Verbesserungen möglich seien. Bei Lebkuchen ignoriere
der Hersteller Bahlsen den Stand der Technik. Alle von Bahlsen
getesteten Produkte weisen in den foodwatch-Untersuchungen höhere
Werte als im Vorjahr auf. Die sonst bei foodwatch-Tests gut
abschneidenden Lebkuchen von Lidl sind schlechter als im Vorjahr.
Besser ist das Resultat von Lambertz Schoko-Printen: 76 Mikrogramm
Acrylamid pro Kilogramm sind erheblich besser als in den Vorjahren.
foodwatch fordert Kennzeichnung
"Die Veröffentlichung der Testergebnisse zeigt Wirkung", stellt
Barbara Hohl von foodwatch fest. Doch immer noch würden den
Verbrauchern unnötige Acrylamid-Mengen zugemutet, weil eine
verpflichtende Kennzeichnung fehle. Zu befürchten sei, dass Produkte,
deren Belastungswerte nicht regelmäßig veröffentlicht werden, sehr
hoch belastet sind. So stellte das Bundesamt für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit (BVL) im Oktober fest, dass die mittlere
Acrylamid-Belastung von allen vermarkteten Spekulatius-Produkten
zugenommen hat.
Staatliche "Minimierungsstrategie" gescheitert
"Die im Rahmen der 'Minimierungsstrategie' der Bundesregierung
festgelegten 'Signalwerte' orientieren sich an den schlechtesten
Produkten und sind keine Grenzwerte für die gesundheitliche
Unbedenklichkeit", so foodwatch-Sprecherin Barbara Hohl. Für
Lebkuchen liegt der Signalwert nach wie vor bei 1.000 Mikrogramm
Acrylamid pro Kilogramm. Die besten je von foodwatch getesteten
Lebkuchen liegen unter 30 Mikrogramm. Eine Veröffentlichung von
Testergebnissen mit Nennung der Produktnamen lehne das BVL nach wie
vor ab, kritisiert foodwatch. Gleiches gelte für die Angabe der
Acrylamid-Belastung auf der Verpackung der betroffenen Lebensmittel.
Hintergrund: Krebsgefahr durch Acrylamid und warum foodwatch 
   testet
Acrylamid steht im Verdacht, Krebs auszulösen und erbgutschädigend
zu wirken. Deshalb testet foodwatch seit Dezember 2002 regelmäßig
exemplarisch die Produktgruppen Weihnachtsgebäck und Kartoffelchips.
Die Testergebnisse zeigen, dass verschiedene Produkte sehr
unterschiedlich stark belastet sind. Doch Verbraucher haben nicht die
Möglichkeit, die am wenigsten belasteten Produkte zu wählen.
Messwerte werden nach wie vor von Herstellern und Behörden geheim
gehalten. Die staatlichen, so genannten Signalwerte sind so hoch
angesetzt, dass sich die Hersteller nicht richtig anstrengen müssen,
um den Acrylamid-Gehalt ihrer Produkte maximal zu senken.
Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) stellt in seinem jüngsten
Jahresbericht fest, dass der Verzehr von acrylamidhaltigen Produkten
ein ernstzunehmendes Risiko für den Menschen darstelle.
Durch die Veröffentlichung der foodwatch-Testergebnisse bekommen
die Verbraucher eine Wahlmöglichkeit beim Einkauf. Und es wird
dokumentiert, ob die Industrie Anstrengungen unternimmt, das Problem
Acrylamid in den Griff zu bekommen.
Die aktuellen Testergebnisse können kostenlos unter
http://www.foodwatch.de/showpage.php?pageId=19&pageName=/homepage/tra
nsparenz/presse heruntergeladen werden.

Pressekontakt:

Barbara F. Hohl
Kommunikation foodwatch e.V.
Brunnenstr. 181, 10119 Berlin
Internet: www.foodwatch.de
Fon : 030 / 240 476-19
Fax : 030 / 240 476-26
E-Mail: presse@foodwatch.de

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