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HPI: "Bürger müssen lernen, ihre digitale Identität besser zu schützen"

Potsdam (ots)

Mit einer Reihe kostenloser Onlinekurse will das Hasso-Plattner-Institut (HPI) die Bevölkerung zu einem besseren Schutz ihrer digitalen Identitäten und ihrer Daten im Internet bewegen. "Die jüngsten Cyberangriffe und Datendiebstähle, von denen Prominente betroffen sind, zeigen sehr deutlich, wie viel Aufklärungsbedarf überall noch besteht", sagt der Potsdamer Informatikwissenschaftler Prof. Christoph Meinel. Der Institutsdirektor und Experte für Internetsicherheit ist der Kursleiter bei allen drei Gratis-Angeboten auf der IT-Lernplattform https://open.hpi.de. Meinel startet die Serie Mitte Januar.

Ab Mittwoch, 16. Januar, bietet er einen zweiwöchigen Onlinekurs mit dem Titel "Datensicherheit im Netz - Einführung in die Informationssicherheit" an (Anmeldung unter https://open.hpi.de/courses/informationssicherheit2019). Er macht vor allem mit Verschlüsselungstechniken vertraut. Ab 20. Februar informiert der Wissenschaftler in einem weiteren Onlinekurs über digitale Identitäten und wie man sie gegen Diebstahl verteidigt. Erhöhtes Sicherheitsbewusstsein soll ferner das Kursangebot zur viel diskutierten Blockchain-Technologie bewirken, das Meinel am 27. März startet. Nach seinen Worten reicht bereits IT-Grundwissen aus, um von den kostenlosen Cybersecurity-Kursen auf der Lernplattform openHPI zu profitieren.

Den Internetnutzern will er verdeutlichen, dass jedes Konto im Netz eine eigene, individuelle digitale Identität repräsentiert. "Jeder von uns hat durchschnittlich 25 solcher Internetkonten, zum Beispiel für E-Mail-Dienste, soziale Netzwerke, Online-Shopping oder Lernplattformen", berichtet Meinel. Jede dieser digitalen Identitäten umfasse jeweils ganz verschiedene persönliche Angaben wie E-Mail-Adresse und Passwort sowie oft auch Anschrift und Bankverbindung.

"Diese umfangreichen und vielfältigen persönlichen Informationen animieren Cyberkriminelle, sie zu stehlen und zu missbrauchen", warnt der Potsdamer Informatikwissenschaftler. Deshalb werde es immer wichtiger zu wissen, wie man seine digitale Identität effektiv schützen könne, sagt Meinel. Er verweist auf entsprechende Mängel, die es Hackern leicht gemacht hätten, massenhaft Daten von Politikern, Journalisten und anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu stehlen und zu veröffentlichen.

In seinem Onlinekurs "Digitale Identitäten - Wer bin ich im Netz?" will der Informatikwissenschaftler das Wissen der Teilnehmer über sichere Passwörter, über die Abwehr möglicher Angriffe auf diese und sichere Methoden zu ihrer Speicherung vermehren. Anmelden kann sich jeder unter https://open.hpi.de/courses/identities2019.

Auch im vergangenen Jahr hätten sich viele Internetnutzer bei der Wahl von Passwörtern wieder auf simple Zahlenreihen wie 123456 verlassen, kritisiert der Direktor des HPI. Damit seien sie erhebliche Risiken eingegangen. "Ein derart schwaches Passwort gleicht einer Haustür, in die ich von außen einen Schlüssel stecke. So etwas lädt geradezu zum Identitätsdiebstahl ein", klagt Meinel. Wie er einräumt, gibt es zwar keinen hundertprozentigen Schutz vor Identitätsdiebstahl, "aber den Kriminellen muss ich es so schwer wie möglich machen, an mein Passwort zu gelangen", so der Wissenschaftler. In seinem Onlinekurs zeigt er detailliert, wie das geht.

Hintergrund zur interaktiven Bildungsplattform openHPI

Seine interaktiven Lernangebote im Internet hat das Hasso-Plattner-Institut als Pionier unter den deutschen Wissenschafts-Institutionen am 5. September 2012 gestartet - auf der Plattform https://open.hpi.de. Sie vermittelt seitdem Gratis-Zugang zu aktuellem Hochschul-Wissen aus den sich schnell verändernden Gebieten Informationstechnologie und Innovation. Das geschieht bislang hauptsächlich auf Deutsch, Englisch und Chinesisch. Im Herbst 2017 hat openHPI aber erstmals auch die Online-Übersetzung und Untertitelung eines Kurses in elf Weltsprachen angeboten. Bislang sorgten mehr als 186.000 Teilnehmer in aller Welt für gut 547.000 Kurseinschreibungen. Für be¬¬¬sonders erfolgreiche Absolventen seiner "Massive Open Online Courses", kurz MOOCs genannt, stellte das Institut bisher fast 59.000 Zertifikate aus. Das openHPI-Jahresprogramm umfasst zahlreiche Angebote für IT-Einsteiger und Experten. Auch die in der Vergangenheit angebotenen fast 60 Kurse können im Selbststudium nach wie vor genutzt werden - ebenfalls kostenfrei. Studierende können sich für das Absolvieren von openHPI-Kursen jetzt auch Leistungspunkte an ihrer Universität anrechnen lassen. Wer sich Videolektionen aus den Kursen unterwegs auch dann anschauen will, wenn keine Internetverbindung gewährleistet ist (etwa im Flugzeug), kann dafür die openHPI-App für Android-Mobilgeräte, iPhones oder iPads nutzen.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering (https://hpi.de). Mit dem Bachelorstudiengang "IT-Systems Engineering" bietet die gemeinsame Digital-Engineering-Fakultät des HPI und der Universität Potsdam ein deutschlandweit einmaliges und besonders praxisnahes ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium an, das von derzeit rund 500 Studierenden genutzt wird. In den drei Masterstudiengängen "IT-Systems Engineering", "Digital Health" und "Data Engineering" können darauf aufbauend eigene Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Bei den CHE-Hochschulrankings belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI 14 Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung - in seinen IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche.

Kontakt:

presse@hpi.de
Christiane Rosenbach, Tel. 0331 5509-119, christiane.rosenbach@hpi.de
und Friederike Treuer, Tel. 0331 5509-177, friederike.treuer@hpi.de

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